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Netflix-Serie "Rentierbaby" löst Polizei-Ermittlung aus: Das ist passiert

Die Netflix-Serie "Rentierbaby" schaffte einen Überraschungserfolg.
Die Netflix-Serie "Rentierbaby" schaffte einen Überraschungserfolg.Bild: Netflix
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Erfolg der Netflix-Serie "Rentierbaby" hat ernste Folgen: Stars warnen übereifrige Fans

25.04.2024, 20:05
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"Rentierbaby" ist die Nummer eins in den weltweiten Netflix-Charts, die Kritiken überschlagen sich mit Lob und wahrscheinlich wird die Serie für den wichtigen Fernsehpreis Emmy nominiert. "Rentierbaby" kriegt viel Aufmerksamkeit derzeit, vermutlich viel mehr, als geplant war.

Denn das große Echo, das die Geschichte über eine Stalkerin hervorruft, hat nun direkte Folgen für die echte Welt.

Netflix-Serie "Rentierbaby" behandelt wahren Stalker-Fall

"Rentierbaby" basiert auf der wahren Geschichte von Richard Gadd, der die Hauptrolle spielt und als Autor fungierte. In der Serie nennt er sich Donny Dunn und schildert sein Verhältnis zu einer Frau, die ihn jahrelang verfolgte. Der Handlungsstrang fließt später mit einer anderen Episode in Gadds Leben zusammen: Ein einflussreicher TV-Autor vergewaltigte den aufstrebenden Comedian mehrfach.

Richard Gadd als Donny in "Rentierbaby".
Richard Gadd als Donny in "Rentierbaby".Bild: Netflix

All das ist mehr oder weniger so passiert, wie in der Serie dargestellt. Und das bedeutet: Die Menschen, die die Taten in der Serie begehen, existieren wirklich. Die Folge: Im Internet begann eine digitale Großfahndung nach den realen Vorbildern der Stalkerin und des Vergewaltigers.

Polizei schaltet sich wegen Fan-Spekulationen ein

Am Montag postete Autor Richard Gadd in seiner Instagram-Story einen Aufruf an übereifrige Zuschauer:innen, wie unter anderem der "Hollywood Reporter" berichtete:

"Hallo alle. Menschen, die ich liebe, mit denen ich zusammengearbeitet habe und die ich bewundere (einschließlich Sean Foley), werden zu Unrecht in Spekulationen verwickelt. Das ist nicht der Sinn unserer Serie."

Das Statement wollte offenbar einen Erdrutsch einfangen, der schon lange losgerollt war, wie sich am Dienstag herausstellte. Der Sean Foley aus dem Post von Richard Gadd ist ein Theater-Regisseur und Comedian, der auch fürs Fernsehen arbeitete. In Alter und Berufsstationen ähnelt er der Figur des Vergewaltigers aus der Serie – und das wurde ihm zum Verhängnis.

Bei X teilte Foley den Aufruf von Richard Gadd und schrieb in einem weiteren Beitrag:

"Die Polizei wurde informiert und ermittelt gegen alle verleumderischen, beleidigenden und bedrohenden Beiträge gegen mich."

In den Beiträgen unter dem Post finden sich jedoch weiterhin Kommentare wie: "Sie sollten gegen dich ermitteln, Mann." Schwarmintelligenz im Internet kann mächtig sein, aber sie basiert in diesem Fall auf puren Spekulationen. Und die sind außer Kontrolle geraten.

Auch die "Rentierbaby"-Hauptdarstellerin warnt

So "fahndeten" Fans im Internet auch nach dem realen Vorbild der Stalkerin Martha Scott, die von Jessica Gunning verkörpert wird. Fans wollen sie etwa bei einem Auftritt des echten Richard Gadd erkannt haben – an ihrer Lache.

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Am Mittwoch gab die Schauspielerin Jessica Gunning ein Interview, in dem sie Spekulationen als "ziemlich traurig" bezeichnet. Sie verleiht Gadds Forderungen nach mehr Vernunft weiteren Nachdruck:

"Wenn man die Serie mag, sollte man sich an die Geschichte von Martha und Donny halten [...] und nicht versuchen, irgendwelche Detektivarbeit zu leisten und irgendwelche echten Identitäten herauszufinden."

Die Suche nach Parallelen in Lebensläufen, optischen Ähnlichkeiten oder dergleichen läuft ohnehin ins Leere. In einem Interview mit "GQ" erklärte Gadd, dass er etwa das reale Vorbild von Martha bis zur totalen Unkenntlichkeit anonymisierte: "Wir haben uns viel Mühe gegeben, sie so zu tarnen, dass sie sich selbst wohl nicht wiedererkennen würde."

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