Ein Casting und viele Tränen präsentierte ProSieben bei "Germany's Next Topmodel" am Donnerstagabend. Heidi Klum ließ sich lange nicht blicken. Als sie dann mal am Strand vom Los Angeles auf ihrem Regiestuhl neben Thomas Hayo Platz nahm, erwog sie ohne Umschweife ihre Models an ein Propellerflugzeug zu hängen.
Für Freudentränen bei den meisten Kandidat:innen sorgte die Erlaubnis von Heidi Klum, Besuch von Familien und Freunden zu bekommen. Doch die Familie von Kandidatin Grace Zakhour durfte nicht in die Vereinigten Staaten einreisen. Nach einer Videobotschaft flossen Grace Tränen die Wangen hinab, es tue einfach weh, "allein" keinen Besuch zu bekommen, sagte sie.
Die Challenge der Woche war ein Fechtkampf an Bungee-Seilen am Strand von L.A. In wallenden Outfits baumelten jeweils zwei Models an einer Stahlkonstruktion und mussten sich im Angesicht von Thomas Hayo und Kristian Schuller bewähren. Fotograf Schuller ließ sich so von einem Kleinflugzeug ablenken, das Klum ausrief, man könne die Models doch auch daran hängen.
Daraus wurde nichts, doch das Shooting sollte schon dramatisch genug werden. Gleich zwei Models mussten das Shooting unterbrechen, weil der Kreislauf versagte: Fabienne Urbach bekam keine Luft aufgrund des Korsetts unter dem wallenden Kleid. Jermaine Kokoú Kothé drückte der Gurt, in dem er hing. "Ich spüre meine Beine nicht mehr", sagte er alarmiert.
Die Outfits reichten von "Engelchen und Teufelchen", wie Heidi Klum die Zwillinge Luka und Julian nannte. Armin Rausch bezeichnete die meisten Outfits treffend als "Zirkus". Hayo versteifte sich darauf, dass dieses Shooting auch Punk sei.
Die Zwillinge zeigten, so Hayo beim Shooting, eine "Verbindung, die wie von selbst" funktioniere. Das Gegenteil zeigten Linus Weber und Armin. Einen der beiden sollte dies den Einzug ins Halbfinale am kommenden Dienstag kosten. Grace wuchs indes über sich hinaus, als Armin ihr als moralische Unterstützung anstatt ihrer Familie zusah. Sie zog gemeinsam mit Lea als Erste ins Halbfinale ein.
Um einen Modeljob für die italienische Sportmarke FILA konkurrierten Xenia, Luka, Jermaine, Grace, Armin und Lea. Unter kritischen Auge der FILA-Werbeabteilung mussten die sechs Sneaker und Accessoires präsentieren.
Der US-Marketingchef des Modekonzerns und sein Fotograf pflegten ein "Pokerface", da waren sich alle Models vor dem Moment der Wahrheit im Backstage einig. Bei Luka und Armin wurde schnell klar, dass sie sich in FILA-Kleidung nicht wohlfühlten. Luka begründete seine Tennis-Outfit-Wahl damit, dass "Tennis ein vornehmer Sport" sei.
Gesucht wurde ein Paar aus einem männlichen und weiblichen Model für die nächste Europa-Kampagne. Und gleichzeitig wäre das auch die Nachfolge von Hailey Bieber als Gesicht der Marke.
Nachdem sich nur Lea und Jermaine für eine individuelle Auswahl aus der Kollektion entschieden hatten, kristallisierten sie sich schon während des Shootings als die Auserwählten für den Job heraus. Jermaine sei "ohne jede Anstrengung cool", lobte der Fotograf und Lea sei "vielseitig". Die Fotos würden während des Shootings von Minute zu Minute besser werden. Somit holten sich die beiden die Kampagne.
Schlussendlich sollten Armin aber weder Tennis-Skills noch Heidis Sympathien helfen. Nachdem sie ihn und Linus dargelegt hatte, warum es nicht ausreichte, folgte schließlich die Begründung, warum es kein Foto für Armin gab.
Sie möchte nur Models im Halbfinale, "die das wirklich wollen", sagte Klum. Hayo bezeichnete Armins Leistung als "kleine Sparflamme". Armin schied damit als einziger Kandidat aus.