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"ZDF Magazin Royale": Böhmermann kritisiert deutsche Autobahn-Raststätten

Jan Böhmermann im Studio.
Jan Böhmermann lud zur 100. Folge des "ZDF Magazin Royale". Bild: ZDF/Jens Koch
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"ZDF Magazin Royale": Deutsche Autobahn-Raststätten in der Kritik

27.01.2024, 10:02
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Jede:r von uns kennt das Gefühl beim Betreten einer Autobahn-Raststätte. Drücken wir es mal positiv aus: Einen Wohlfühlort finden wir dort meist nicht vor. Warum ist das eigentlich so? Dieser Frage ging Moderator Jan Böhmermann in der 100. Folge des "ZDF Magazin Royale" am 26. Januar nach.

"Kann man irgendwo noch unwürdiger aufs Klo gehen als in einem fahrenden Flixbus?", fragte Böhmermann die Zuschauer:innen mit hochgezogenen Augenbrauen. Laut Recherche würden mittlerweile 412 von 420 Autobahn-Raststätten von dem in Bonn ansässigen Unternehmen Tank & Rast betrieben.

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Böhmermann kritisiert Monopolstellung

"Ein waschechtes, richtiges, echtes Monopol", betonte Böhmermann und zersplitterte damit den Begriff "Quasi-Monopol", der diesbezüglich gerne verwendet wird. Das Tochterunternehmen, Sanifair, dürfte vielen ein Begriff sein. Der Hashtag der Woche "#KackeneinEuro" sagt alles. Und wenn man kostenlos eine Toilette aufsucht, erwartet einen das Schlimmste.

Auch das Essen an deutschen Autobahn-Raststätten zählt nicht gerade zu den Highlights. "Man freut sich über jede Nordsee-Filiale, die sich an die Autobahn verirrt hat", spottete Böhmermann. Reporter Miguel Robitzky forschte investigativ nach und pinkelte dafür sogar in eine Flasche – zumindest, wenn man der Anmerkung der Redaktion glauben mag:

"Der Autor und Publizist Miguel Robitzky hat hier tatsächlich aus freien Stücken und ohne redaktionelle Absprache in eine Flasche gepisst. Dies entspricht nicht unseren Qualitätsstandarts und wir geben hiermit freiwillig sämtliche Grimme-Preise zurück."

Freilich auch das nur Satire. Doch der traurige Fakt bleibt: Tank und Rast sei das Ergebnis der forcierten Privatisierung der staatlichen Autobahn-Nebenbetriebe von Ex-Verkehrsminister Matthias Wissmann. Die meist selbständigen Unternehmen würden die Preise zwar selbst festlegen, müssten davon aber auch die Pacht bezahlen. Ein teures Spiel. Und der Markt regelt in dem Fall nicht, denn wie erwähnt besitzt Tank & Rast einen Marktanteil von rund 93,2 Prozent.

Da die Verträge von Tank und Rast mit dem Staat lange Laufzeiten hätten, entstünde ein planbarer Cashflow – so heißt es in einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung". CEO und Saarlandbotschafter Peter Markus Löw pflegt offenbar gute Verbindungen zur Bundesregierung, wie Böhmermann erklärte.

Der Verkehrsminister sei gut vernetzt. Ein Bericht von "ZDF Zoom" legt zudem Verträge offen, die zeigen, dass es ursprünglich nie vorgesehen war, für Toiletten-Gänge Geld einzunehmen. "#KackenEinEuro" beweist uns, dass es anders gekommen ist.

Böhmermann mit düsterer Prognose

In einer Presseanfrage vom "ZDF Magazin Royale" wies Tank & Rast jede Monopolisierung von sich. Doch Jan Böhmermann zeichnet eine düstere Zukunftsprognose: "Es wird in Zukunft noch viel schlimmer... wir werden bald alle elektrische Autos fahren." Tank & Rast soll ohne öffentliche Ausschreibung mit dem Ausbau elektrischer Ladesäulen beauftragt worden sein.

Das Untergangsszenario: die Monopolisierung der Ladesäulen und damit teures Laden der E-Autos. Zusätzlich habe das Unternehmen vor, Autohöfe in ländlicher Umgebung zu kaufen. Die Frage, die bleibt: Werden wir dann zuerst Sanifair-Toiletten oder E-Ladesäulen dort vorfinden?

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