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"Stern TV": RTL-Redaktion fällt auf obszöne Zuschauer-Scherze herein

Moderator Dieter Könnes erhielt eine obszöne Frage aus dem Publikum.
Moderator Dieter Könnes erhielt eine obszöne Frage aus dem Publikum. bild: screenshot rtl
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"Stern TV": RTL-Redaktion fällt auf obszöne Zuschauer-Scherze herein

28.08.2023, 06:01
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"Endlich freies Kiffen", kündigt Moderator Dieter Könnes das Hauptthema dieser Sendung an. Bei "Stern TV" am Sonntag geht es diesmal um die Freigabe von Cannabis durch die Ampel-Koalition. Mit dabei: Rapper Curly, der von sich sagt: "Ich bin den ganzen Tag high, aber bekomme mein Leben erfolgreich auf die Reihe. Aber ich fühle mich wie ein Krimineller."

Darum begrüßt er die Legalisierung. Abhängig sei er nicht. Neulich im Urlaub habe er sein Gras vergessen, neues zu besorgen sei ihm zu umständlich gewesen. "Und es war trotzdem ein wunderbarer Urlaub. Ich habe mich gefreut, als ich mein Gras wieder hatte, aber ich bin ohne nicht durchgedreht ." Er findet: "Jeder Mensch sollte ein Recht auf Rausch haben."

Cannabis: Rapper mit Gesetzesänderung unzufrieden

Obwohl künftig in Deutschland 25 Gramm erlaubt sein sollen, während es im bisherigen Kiffer-Paradies Niederlande nur fünf Gramm sind, ist Curly nicht zufrieden: Wenn man die geplanten vorgeschriebenen Abstandsregelungen beim Kiffen, etwa zu Kindergärten, Spielplätzen und Sportanlagen einhält, wird theoretisch ganz Berlin zur Anti-Kifferzone. Außerdem soll das Cannabis nur an registrierte Clubmitglieder abgegeben werden.

Rapper Curly ist dauerbekifft und bekommt trotzdem sein Leben auf die Reihe, sagt er.
Rapper Curly ist dauerbekifft und bekommt trotzdem sein Leben auf die Reihe, sagt er.Bild: screenshot rtl

Curly wünscht sich Coffeeshops nach niederländischem Vorbild mit Beratung: Ab 18 Jahren gäbe es die leichteren Gras-Sorten, ab 21 dann auch die stärkeren. Heute sei die Qualität bei illegal besorgtem Weed ein Glücksspiel. Curly vergleicht es mit dem Alkoholkauf: "Ich weiß nicht, ob ich Bier kriege, Wein oder Schnaps."

Sorge wegen Legalisierung

Die Journalistin Nena Brockhaus vertritt die Gegenposition. Ihre größte Sorge ist sehr weit gefasst:

"Ich habe Angst, dass Kiffen ein Lifestyle wird. Ich habe Angst, dass das der Lifestyle für Deutschland wird."

Cannabis gelte als "das grüne Gold", eine Kommerzialisierung und damit eine Verbreitung seien die größte Gefahr, findet sie. Ihr zur Seite steht der CDU-Abgeordnete Christoph Ploß, der verharmlosendes Lifestylemarketing befürchtet: "Das klingt so, als ob Cannabis Brokkoli wäre oder was ganz Gesundes." Bei einer Legalisierung würden die Zahlen steigen. "Das wissen wir aus anderen Ländern."

Maurice Cabanis ist Ärztlicher Direktor am Klinikum Stuttgart und er stellt klar, dass man entgegen langjähriger Annahmen auch körperlich abhängig werden könne vom Kiffen, aber die psychische Abhängigkeit sei viel häufiger.

Die Publikumsumfrage, ob Kiffen erlaubt sein sollte, geht insgesamt ziemlich gleichmäßig aus: 48 Prozent stimmen für "Ja", 52 Prozent für "Nein" im Alter bis 30 Jahre. Ab dem Lebensalter von 60 Jahren sind allerdings fast zwei Drittel (63 Prozent) für "Nein".

Grausamer Welpen-Handel

Das zweite große Thema ist traurig. Es geht um Hundewelpen, die oft illegal und quälerisch in Osteuropa gezüchtet und nach Deutschland gebracht werden. Für Hundetrainer Martin Rütter ist es "eines der lukrativsten Geschäfte nach Drogen und Waffenhandel". Das sei so wegen der niedrigen Strafen und hohen Gewinne, erklärt er.

Hundetrainer Martin Rütter rät dringend zum Kauf beim Züchter.
Hundetrainer Martin Rütter rät dringend zum Kauf beim Züchter.bild: screenshot rtl

Mit anfangs versteckter Kamera gehen die Reporter auf einen Welpenkauf über Kleinanzeigen ein. Die Tiere stammen aus Serbien, wurden 20 Stunden nach Deutschland gekarrt. Die Verkäuferin behauptet, sie kämen von einer Freundin und sie wolle den Tieren eine bessere Zukunft in Deutschland bieten. 48.000 Welpen reisen jeden Monat durch oder nach Deutschland.

Die Peta-Tierschützerin Jana Hoger erzählt, die Welpen würden in Rumänien, Bulgarien, Ungarn "produziert", die Muttertiere sehen nie Tageslicht und nachdem sie ihren Dienst verrichtet hätten, würde sie die grausamen Züchter einfach verhungern und verdursten lassen.

Rütter spricht Warnung aus

Rütter mahnt Hundefreunde zu Geduld, die sie bei einem seriösen Verkäufer oder Züchter benötigen. "Bei einem seriösen Züchter haben sie 1,5 Jahre Wartezeit." Dazu mahnt er:

"Wenn sie einen Züchter sehen, der sagt, sie können den Hund heute mitnehmen – sofort umdrehen."

Das sei unseriös. Die Tierschützerin Hoger rät zu Tieren aus dem Tierheim.

"Stern TV": Derbe Scherze aus dem Publikum

Es ist ein sehr emotionales Thema, bei dem auch die Zuschauenden ihre Fragen stellen dürfen. Aber einige nutzen die Gelegenheit für derbe Scherze. Bei den Fragen fällt die Redaktion dann noch auf einen User rein, der sich ein obszönes Pseudonym gegeben hat, das man aus diversen Prank-Videos Pubertierender kennt. Als "Meinhart Erschwanz" fragt er: "Sollte man selbst Scheinkäufe vortäuschen, um die Tiere zu schützen?"

Jemand in der Studio-Runde kichert – aber nicht identifizierbar. Doch Moderator Dieter Könnes und auch Tierschützerin Hoger bewahren Contenance. Hogers Antwort: "Nein, niemals ohne Behörden." Später hat übrigens auch noch eine Zuschauerin, die sich "Julia G." nennt, eine Frage.

Den obszönen Witz hat die Redaktion offenbar nicht erkannt und ins Studio zu Moderator Dieter Könnes durchgestellt.
Den obszönen Witz hat die Redaktion offenbar nicht erkannt und ins Studio zu Moderator Dieter Könnes durchgestellt.bild: Screenshot rtl
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Abnehmspritze im Test

Zu Ende geht die Sendung mit dem Abschluss des Dreimonatstests von der Abnehmspritze gegen die ABC-Methode (keine Ablenkung beim Essen, mehr Bewegung, weniger Kohlenhydrate). Die beiden Normalos Daniel Schulmeister und Britta Ludwig sowie der Moderator Harry Wijnvoord haben sich bereit erklärt. Harry Wijnvoord vertraute auf die Abnehmspritze Ozempic und wurde enttäuscht. Er wiegt sogar 3,3 Kilo mehr als vorher. Das liegt aber auch daran, dass er auf Schlemmerkreuzfahrt war und die Spritze einen Monat lang nicht erhältlich.

Harry Wijnvoord hatte mit unangenehmen Nebenwirkungen zu kämpfen bei der Abnehmspritze.
Harry Wijnvoord hatte mit unangenehmen Nebenwirkungen zu kämpfen bei der Abnehmspritze.bild: Screenshot rtl

Britta Ludwig hat 11,5 Kilo abgenommen, Daniel Schulmeister 10,9 Kilo. Die Spritze ist also kein Wundermittel – zumindest nicht in Wijnvoords Fall. Zumal er auch ganz offen über die unangenehmen Nebeneffekte spricht: "Ich hatte Blähungen und Durchfall."

(ArK)

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