
Natalie Geisenberger gehört zu den zehn erfolgreichsten Sportlerinnen in der Geschichte der Olympischen Winterspiele.Bild: screenshot zdf
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Die Olympischen Winterspiele in Peking stehen kurz vor ihrem Ende am 20. Februar. Moderator Markus Lanz zog in einer kurzen Sendung zu später Stunde in der Nacht zum Donnerstag eine Zwischenbilanz – und die fiel alles andere als positiv aus.
Zu Gast war auch die sechsfache Olympiasiegerin im Rennrodeln Natalie Geisenberger. Sie kritisierte die Menschenrechtsletzungen in China. Journalist Ulf Röller berichtete zudem von der "Brutalität des Landes".
Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 16. Februar:
- Natalie Geisenberger, Rennrodlerin
- Thomas Kistner, Sportjournalist
- Ulf Röller, Journalist
Geisenberger: "Ich habe meinen Job gemacht"

Markus Lanz sprach am Mittwochabend in kleiner Runde und zu später Stunde mit seinen Gästen über Olympia.Bild: screenshot zdf
Die Rennrodlerin Natalie Geisenberger darf sich freuen: Sie brachte gleich zwei Goldmedaillen aus Peking mit nach Hause. Bei "Markus Lanz" berichtete die Olympiasiegerin von emotionalen und besonders für sie persönlich auch erfolgreichen Spielen. Der politischen Führung in China steht Geisenberger jedoch kritisch gegenüber.
Im Vorfeld der Winterspiele habe sie überlegt, diese aufgrund der Menschenrechtsverletzungen und der Ignoranz gegenüber dem Tierwohl in China zu boykottieren. Jedoch kam sie zu dem Schluss, dass sich dadurch nichts geändert hätte. Stattdessen hätte laut der Sportlerin einfach ein anderer Name auf der Ergebnisliste gestanden.
Geisenberger habe für sich beschlossen: "Ich fahr da zwei Wochen hin, mache meinen Job und dann reise ich nie wieder nach China." In Bezug auf die Kritik am politischen System Chinas hielt die 34-Jährige sich allerdings bei "Markus Lanz" grundsätzlich eher zurück und bliebt unkonkret.
Journalist Röller beschreibt "Brutalität des Landes"

Ulf Röller ist Leiter des ZDF-Studios Ostasien und berichtet als Reporter von den Olympischen Spielen.Bild: screenshot zdf
Anders verhielten sich die Journalisten Thomas Kistner und Ulf Röller. Die Tatsache, dass ausgerechnet eine Uigurin das olympische Feuer entzündet habe, nannte Ulf Röller einen "maximalen Missbrauch von Menschen". Die Uiguren werden in China seit Jahren als ethnische Gruppe verfolgt und zu Zwangsarbeit gezwungen.
Der Präsident Xi Jinping habe mit der Inszenierung der Eröffnungsfeier der Winterspiele auch davon ablenken wollen. Bei diesem Schauspiel nicht mitzumachen sei keine Option gewesen, weil man so mit großen Konsequenzen hätte rechnen müssen. "Das ist eine Tatsache, das ist die Brutalität des Landes", erklärte Ulf Röller, der dem ZDF-Talk live aus Peking zugeschaltet war.
Olympia 2022: Erfolgreiche Spiele für Xi Jinping?
Und auch Sportjournalist Thomas Kistner bestätigte den Eindruck seines Kollegen. Im Studio von "Markus Lanz" sagte er: "Mit dem olympischen Narrativ lässt sich eine gigantische Lüge zusammenspinnen."
Bei den Olympischen Spielen geht es laut Kistner um drei Dinge: "Geld, Geld und nochmal Geld". Kistner sprach weiter von "feudalen Strukturen" im Internationalen Olympischen Kommittee (IOC), das von Thomas Bach "regiert" werde.

Sportjournalist Thomas Kistner kritisierte das Internationale Olympische Komitee und seinen Präsidenten scharf.Bild: screenshot zdf
Ulf Röller nannte den Präsidenten des IOC einen "hochgeschätzten Mitarbeiter von Xi Jinping", der sich in China verhalte, als ob seine Person den Rechtsstaat ersetze. Hier bezog Röller sich auf den Fall der Sportlerin Peng Shuai, die nach Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen einen hohen Sportfunktionär verschwand und später alle Anschuldigungen revidierte.
Trotz all dieser offensichtlichen Widersprüche und Verbrechen im IOC ebenso wie in China selbst seien die Olympischen Spiele bis heute für Xi Jinping erfolgreich gewesen. Weder habe es politische Ausschreitungen gegeben noch einen Corona-Ausbruch.
Laut Röller hatte der Präsident Chinas die Möglichkeit, "die Vormachtstellung des chinesischen Wertesystems zur Schau zu stellen". Aus der Sicht Chinas also ergibt sich eine positive Zwischenbilanz – aus der Perspektive einer westlichen Demokratie ganz und gar nicht.
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