Es sind große Veränderungen, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF im kommenden Jahr anstehen. Das Programm wird laufend verändert und angepasst. Nun trifft es auch das beliebte Mittagsmagazin. Doch die Änderung dürfte bei den Zuschauer:innen größtenteils auf Zustimmung stoßen. Denn ARD und ZDF haben entschieden, die Gemeinschaftsproduktion auszubauen. Ab 2024 wird die Sendezeit auf zwei Stunden täglich verlängert. Eine weitere Änderung dürfte hingegen weniger gut gefallen.
Für die ausgebaute Variante des "MiMa" zieht die Redaktion künftig von Berlin nach Leipzig. Denn der RBB gibt die Federführung an den MDR ab. Bereits im April hatte der RBB angekündigt, das Format finanziell nicht mehr tragen zu können und die Produktion abzugeben.
Laut den Verantwortlichen setze man mit dieser Verlagerung auch ein starkes gesellschaftliches Zeichen. "Wir stärken die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten", erklärte MDR-Intendantin Karola Wille. Deshalb habe man sich auch bewusst gegen eine Verlegung des Formats ins westdeutsche Baden-Baden entschieden.
Das "Mittagsmagazin" als Gemeinschaftsproduktion von ARD und ZDF erscheint im wöchentlichen Wechsel. Da die ARD-Wochen künftig unter der Federführung des MDR produziert werden, ändert sich nicht nur der Produktionsort. Auch etablierte Mitarbeiter:innen müssen offenbar gehen. Das legten nun Tweets von zwei Moderator:innen des ARD-Mittagsmagazins nah.
Sowohl Aimen Abdulaziz-Said als auch Nadia Kailouli werden nicht mit nach Leipzig gehen. Dazu posteten beide identische Tweets, in denen zu lesen ist, dass laut MDR-Chefredakteurin "die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben" solle.
Warum es ausgerechnet diese beiden Moderator:innen getroffen hat oder ob möglicherweise noch weitere Kolleg:innen betroffen sind, ist bislang nicht bekannt. Eine Antwort auf eine watson-Anfrage dazu bei ARD und MDR steht noch aus. Dass mit der Übernahme durch den MDR auch eine personelle Veränderung einhergehen wird, ist jedoch nicht gänzlich überraschend.
Der Schritt, künftig verstärkt auch Moderator:innen mit ostdeutschem Hintergrund einzusetzen, passt außerdem zu der Ankündigung der MDR-Intendantin, dass man die "die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten" stärken wolle.
Dennoch ist die Empörung und das Unverständnis auf Twitter groß. Einige User:innen machen allerdings auch darauf aufmerksam, dass Ostdeutsche in den Medien unterrepräsentiert sind, genau wie Menschen mit Migrationshintergrund.
Wer ab 2024 stattdessen das Moderationsteam der ARD verstärken wird, ist noch nicht bekannt.