Neben Jan Hofer, Pinar Atalay oder Linda Zervakis zählt auch Jörg Pilawa zu den TV-Persönlichkeiten, die in den vergangenen Jahren vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu Privatsendern wechselten. Nun geht der Moderator mit "Dating Game" an den Start, einer Sendung, die an das Kult-Format "Herzblatt" angelehnt ist. In der ARD hatte er seit 2001 zahlreiche Einsätze, darunter bei "Quizduell", "Das Quiz mit Jörg Pilawa" – und natürlich "Herzblatt".
Nun spricht der 57-Jährige über seinen Wechsel zu Sat.1. Er verrät: Vor allem ein Satz, den er bei der ARD immer wieder zu hören bekam, ging ihm gegen den Strich.
Im Gespräch mit "Bunte" wird er auf eine mögliche "Midlife-Krise" angesprochen, da sich Pilawa durch die Trennung von seiner Frau zuletzt auch privat umorientiert hat. "Die habe ich wahrscheinlich längst hinter mir, ohne es gemerkt zu haben", entgegnet er, und liefert dann die Gründe für seinen Wechsel zu Sat.1.
"Es lief alles super. Ich hatte die Chance, bei der ARD noch mal drei Jahre genauso weiterzumachen und danach wahrscheinlich nochmal drei Jahre", erklärt Pilawa. Jedoch war er mit gewissen Sender-Grundsätzen gar nicht zufrieden:
Welche Entwicklung er meint, konkretisiert er im Weiteren: "Der häufigste Satz, den ich in der ARD gehört habe, ist der Spruch: 'Das haben wir noch nie gemacht'. Das war für mich der Grund, warum ich mir gesagt habe: Ich bin mit 57 Jahren an dem Punkt, wo ich noch will ..."
Pilawa sei von Sat.1 zunächst als Produzent angefragt worden, schließlich wurde dann aber auch ein möglicher Einsatz als Moderator vor der Kamera zum Thema. "Und da war mein erster Reflex – sofort, na klar, gerne!", erinnert er sich zurück – und legt noch einmal gegen seinen vorigen Arbeitgeber nach: "Ich möchte einfach noch viele Sachen ausprobieren und das wäre bei der ARD alles nicht möglich gewesen."
"Herzblatt" bezeichnet er allerdings noch immer als die "Mutter aller Datingshows". Geht es nach Pilawa, hat das Format einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz: "Das Spannende ist, dass der Zuschauer einen Riesenvorteil hat: Er kann auf beide Seiten der berühmten Herzblatt-Wand gucken. Er sieht auf der einen Seite den Suchenden und auf der anderen Seite die drei Kandidat:innen, die zur Auswahl stehen. Das finde ich viel erotischer als in diesen anderen Kuppelshows, wo ich von Anfang an alle Leute gleich nackt sehe."