Es hätte ein vielversprechender Gemeinschaftsdeal werden können, doch am Ende gingen alle leer aus. Als der Kölner Thomas Krämer sein Produkt "Forest Gum" am Montagabend in der "Höhle der Löwen" präsentierte, hatte man schon nach kürzester Zeit den Eindruck: Das wird nix. Der Grund: Der Erfinder des biologisch abbaubaren Öko-Kaugummis wollte partout nichts über seinen Produktionspartner verraten. Weder wo in Europa dieser sitzt, noch wie er heißt.
Dass solch fehlende Offenheit auch schon mal zur Komplettverweigerung der Investoren führen kann, dürfte nach mittlerweile sieben ausgestrahlten Staffel bekannt sein. "Verflixt, das gefällt mir nicht so recht. Weil wir könnten das richtig groß machen", schimpfte deshalb auch Georg Kofler. Und Carsten Maschmeyer war bei so wenig Transparenz sogar direkt ganz raus.
Doch das Produkt ließ die Löwen nicht los. Denn ein Kaugummi aus rein pflanzlichen Zutaten – es wird auf Chicle-Basis hergestellt –, das komplett plastikfrei, zuckerfrei und frei von künstlichen Aromen ist, ist in der heutigen Zeit schon eine Besonderheit. Denn herkömmliche Kaugummis bestehen zum großen Teil aus Polyvinylacetaten, synthetische Stoffe, aus denen auch Plastikflaschen oder Autoreifen hergestellt werden. Kaugummis sind eine echte Umweltsünde, denn sie werden meist einfach ausgespuckt und pflastern so die Bürgersteige in Deutschland und der Welt. Mit seinem nachhaltigen Start-up "Forest Gum" will Thomas Krämer gegensteuern, denn sein Kaugummi baut sich innerhalb von ein bis anderthalb Jahren vollständig ab.
Von den Löwen wünschte er sich ein Investment von 300.000 Euro für zehn Prozent seiner Firmenanteile. Angesichts der fehlenden Transparenz mussten die Löwen da nochmal doppelt nachdenken. Interessiert waren am Ende trotzdem gleich vier von ihnen. Noch bevor Georg Kofler sein Angebot abgeben konnte, machte sich Dagmar Wöhrl auf dem Weg zu ihrem Kollegen, um ihm einen Vorschlag zu unterbreiten. Sie wollte ihn zu einem gemeinsamen Angebot überreden. Doch Kofler gab ihr einen Korb!
"Wollen wir das zusammen machen", raunte sie ihm zu. Aber Kofler winkte ab:
"Nein Dagmar, nicht böse sein. Das passt bei mir in die Socia-Szene super rein", erklärte er ihr, während sie zurück zu ihrem Platz schlich. Das sei für ihn eine internationalisierbare Marke, schwärmte er.
Am Ende hatte der Jungunternehmer neben einem Angebot von Georg Kofler noch drei weitere Interessenten an der Angel, denn auch Wöhrl, Ralf Dümmel und Nils Glagau wollten investieren. Nur schmeckte dem Gründer letztlich kein Deal. Denn er war nicht bereit, von seinen angebotenen zehn Prozent abzuweichen. Somit gingen bei diesem Nachhaltigkeitsthema alle leer aus.
(jei)