Für viele ist es das wohl ungewöhnlichste Liebesexperiment im deutschen Fernsehen: Zwei Menschen treffen sich zum ersten Mal und sagen sofort "Ja". Die Rede ist von "Hochzeit auf den ersten Blick", einem Format, das seit Jahren polarisiert und fasziniert.
Im Herbst geht das Erfolgsformat in die zwölfte Runde, allerdings nicht mehr am gewohnten Sendeplatz.
Sat.1 hat bestätigt, dass die neuen Folgen ab dem 21. Oktober 2025 zu sehen sind, und zwar immer dienstags um 20.15 Uhr. Damit verlegt der Sender die Show von ihrem bisherigen Sendeplatz am Montagabend.
In den letzten Jahren war die Kuppelshow größtenteils montags zu sehen, zwischendurch lief sie aber auch bereits am Mittwochabend oder im Vorabendprogramm am Sonntag. Nun ersetzt das Format auf dem Dienstagabend die zuletzt dort ausgestrahlten US-Serien.
In der neuen Staffel wagen wieder zwölf Singles den Schritt vor den Traualtar ohne ihren Partner oder ihre Partnerin vorher zu kennen. Die Teilnehmenden stammen aus verschiedenen Regionen Deutschlands, darunter Hamburg, Kiel, Stuttgart, das Saarland, Bremen, der Bodensee und das Ruhrgebiet.
Insgesamt wird es sechs Hochzeiten geben. Wer mit wem vermählt wird, entscheidet wie immer ein Team aus Expert:innen.
Auch in Staffel 12 setzen die Verantwortlichen auf bewährte Gesichter. Die Psychologin Dr. Sandra Köhldorfer, Paartherapeut Markus Ernst und Coach Beate Quinn analysieren Persönlichkeitsprofile und treffen auf Basis wissenschaftlicher Kriterien die Paar-Zuordnung.
Sat.1 setzt also weiterhin auf das Format, gleichwohl Kritik seit dem Start 2014 allgegenwärtig ist. Der offensichtlichste Punkt ist der, nun ja, unkonventionelle Umgang mit der Institution Ehe.
Doch auch direkt aus Produktionskreisen gab es Misstöne. Eine Kandidatin sagte 2017 gegenüber der "NOZ": "Ich wurde zur Hassfigur." Dem Sender sei es bei der Inszenierung nur um einen möglichst hohen Unterhaltungswert gegangen.
Ein weiterer Kandidat schlug 2024 im Gespräch mit "Ippen Media" in eine ähnliche Kerbe und kritisierte das Konzept des Formats. Andere, die mit einer Teilnahme liebäugeln, warnte er:
Parallel zur Hauptshow hatte Sat.1 gemeinsam mit Joyn im Sommer das Spin-off "Hochzeit auf den zweiten Blick" gestartet. Anders als beim Original geht es hier nicht direkt vor den Standesbeamten. Stattdessen lernen sich die Beteiligten in einem moderierten Setting kennen.
Während das Format bei Joyn regulär abrufbar war, lief es bei Sat.1 nur spätabends im Nachtprogramm.
Der neue Sendeplatz soll frischen Wind bringen und vielleicht auch neue Zuschauergruppen erschließen. Ob das Konzept auch am Dienstagabend aufgeht, wird sich ab Oktober zeigen.