Unterhaltung
TV

ZDF: Jan Böhmermann feuert Schimpftirade ab – irritierende Show-Wende

Jan Böhmermann im Studio.
Jan Böhmermann fokussierte sich in seiner neusten Ausgabe des "ZDF Magazin Royale" auf das Thema Zugluft. Bild: ZDF/Jens Koch
TV

"ZDF Magazin Royale": Jan Böhmermann feuert Schimpftirade ab

20.04.2024, 15:17
Mehr «Unterhaltung»

"Wir müssen morgen Abend mal reden. Vielleicht wird das unsere letzte Sendung auf diesem Sendeplatz", kündigte das "ZDF Magazin Royale" am Donnerstag auf seinem offiziellen Instagram-Account an. Der Titel "Ungelüftet" sollte auch in der Sendung am Freitag eine tragende Rolle spielen und zwar als Hashtag der Woche. Und keine Sorge: Das "ZDF Magazin Royale" wird auch weiterhin senden dürfen.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Jan Böhmermann als "Verschwörungstheoretiker"

"Abschaffen, die ganze ARD!", forderte Jan Böhmermann sarkastisch, nachdem er sich auf eine in dieser Woche fehlerhaft verschickte Eilmeldung des Senders bezog, die auf das kalte Aprilwetter aufmerksam machte. Nachdem sich der "ZDF Magazin Royale"-Moderator so langsam "warmgeschimpft" hatte, ging es dann langsam zum Kern der Sendung über: Zugluft. Unspektakulär, möchte man auf den ersten Blick meinen - und das blieb auch so.

Zumal Böhmermann zuvor scherzte, er wolle eigentlich über seinen geheimen Vertrag beim ZDF reden. Über Zugluft in Form einer Verschwörungstheorie zu sprechen, schien der Redaktion wohl wichtiger gewesen zu sein. "Zugluft macht krank", lautete die These. Zugespitzt klang das bei Böhmermann so: "Zugluft ist ein unsichtbarer Killer." Sie sei Auslöser für Erkältungen oder andere Atemwegserkrankungen, wogegen ein Bericht des "Tagesspiegel" diese Annahme als Gerücht abtat.

Auch Wetterexperte Jörg Kachelmann betonte in einem Video, dass Zugluft durchaus gesund sei. "Glauben Sie nicht den etablierten Medien. Lassen Sie sich nichts vormachen", entgegnete Böhmermann, der sich am Freitagabend zusehends in einen Verschwörungstheoretikers verwandelte – natürlich unter dem Mantel der Ironie und des Sarkasmus. Es folgte "ein satirischer Aufruf zum satirischen Mord alias Galgenhumor" an alle Ampeln, die Zugluft verleugnen.

Das ist vielleicht eine Spur zu krass, möchte man dazwischenrufen. Doch da kam Böhmermann erst richtig in Fahrt: "Was bleibt uns denn sonst übrig, dem Volk?"

Zugluft und Gendern seien schließlich die wahren Probleme in der Gesellschaft. "Wir Bürger, wir sind nicht dumm. Wir wachen langsam auf", echauffierte sich Böhmermann, der sich daraufhin Zugluft-Leugnern und selbstgemachten Zugluft-Tieren widmete.

Wo bleibt der Mehrwert?

Zustimmung fand Böhmermann im fiktiven Aerotherapeut Prof. Dr. Gerald K., der natürlich ein Schauspieler war und sich in einem Video über die angeblich tödliche Zugluft beschwerte. Dessen eigene Forschung anhand einer angezündeten Kerze regte die Lippen wenigstens kurz zum Schmunzeln an. Eine Ausnahme an diesem Freitagabend. Das Thema kam von seiner Langatmigkeit kaum weg.

Verschwörungserzählungen dürften wohl den meisten nicht erst seit der Corona-Pandemie bekannt sein. Ein richtiger Mehrwert ließ sich auch auf den zweiten Blick nicht erkennen - Fernab von #Verafake oder der Recherche über Fynn Kliemanns Masken-Affäre. "Seien Sie froh, dass es in Deutschland wenigstens noch eine Sendung gibt, die sich traut, die Wahrheit auszusprechen", beendete Böhmermann die Sendung, die wohl so manche Fragezeichen in den Augen des Publikums hinterlassen haben dürfte.

Camilla besorgt über Comeback von König Charles: "Versucht, ihn zurückzuhalten"

Am vergangenen Dienstag absolvierte König Charles erstmals seit seiner Krebsdiagnose wieder einen offiziellen Auftritt. Anfang Februar war die Krankheit bei ihm festgestellt worden. Der 75-Jährige hatte sich danach aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, von einigen kleineren Ausflügen abgesehen. Über die Krebsart und wie schwerwiegend die Erkrankung ist, bewahrte der Palast Stillschweigen.

Zur Story