Es sollte doch die ganz, ganz große Liebe sein – doch nur einen Monat nach dem "Bachelorette"-Finale verkündete Gerda Lewis, dass zwischen ihr und ihrem Auserwählten Keno schon wieder alles vorbei sei – das Ex-TV-Pärchen habe sich ausgerechnet im Liebes-Urlaub getrennt.
"Wir haben in diversen Alltagssituationen und besonders im Urlaub gemerkt, dass wir eher als Freunde zueinander stehen", schrieben beide auf Instagram. Einmal RTL-Liebe und zurück – auch Gerdas Vorgängerin Nadine Klein servierte ihren Sieger Alex nach nur zwei Monaten wieder ab. Jessica Paszka hielt es immerhin vier Monate mit Drummer David Friedrich aus.
Warum hinterlassen die zwischen Heißluftballon-Fahrten und Dinner-Dates im Grunde vielversprechend beginnenden TV-Liebeleien traditionell nach kurzer Zeit nur noch verwelkte Blütenblätter?
Paar-Therapeutin Sigrid Sonnenholzer nennt gegenüber watson die glamouröse Fernsehwelt als einen der Hauptgründe – denn die hat so gar nichts mit der Realität gemein. "Man findet nach optischen Gesichtspunkten einen geeigneten Partner, das heißt aber noch lange nicht, dass die beiden im Alltag und mit ihren Charaktermerkmalen zusammenpassen." Zoff um Abwasch und Wocheneinkauf werden in der "Bachelorette"-Villa eben ausgeklammert.
Auch die generelle Kurzlebigkeit vieler TV-Beziehungen sieht die Expertin darin begründet:
Apropos "zurücknehmen": Eventuelle Nachfragen, Kommentare, Beileidsbekundungen oder gar neue Kuppelversuche nach der Trennung – bei Gerda unerwünscht! Die 26-Jährige, die ihr Geld ja eigentlich als Influencerin verdient, stellte mal eben fix die Kommentarfunktion unter den Keno-Pics ab. Aus Social Media, aus dem Sinn. Die Erklärung der Expertin für Gerdas Kurzschluss-Reaktion:
Dass das übertriebene Zurschaustellen Gerdas und Kenos ganz frische Beziehung zum Negativen beeinflusst haben könnte, schließt Sonnenholzer eher aus: "Im Grunde ist das Format so aufgebaut, dass die Fans natürlich auch im Anschluss informiert sein wollen, wie sich die Partnerschaft entwickelt. Insofern lassen die beiden sich ja wissentlich darauf ein, alles mit der Öffentlichkeit zu teilen. Das wäre kein Grund für das Scheitern."
Aber: Wenn die Beziehung wirklich von Dauer sein soll, müssten auch bewusst mehr Momente privat gehalten werden. Die Bedingung, nach Ansicht der Expertin: "Wenn beide es schaffen würden, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und als ganz normales Paar, mit allen Freuden und Nöten, die da sind, zueinander finden würden. Wenn sie Kompromisse eingehen und sich aufeinander einlassen würden."
Das ist aber nicht möglich, wenn man ständig beobachtet wird und sich in der Öffentlichkeit permanent etwas beweisen muss. Sonnenholzer: "Die Partnerschaft ist schwierigeren Bedingungen ausgesetzt. Man urteilt nicht mehr alleine über das Verhalten des Partners, sondern lässt in hohem Maße eine Bewertung von außen zu. Das erfordert eine große persönliche Stabilität."
Aktuell verkuppelt RTL wieder munter Singles – bei "Bachelor in Paradise" hoffen die ausrangierten Kandidaten auf eine zweite Chance. Könnte vielleicht dort endlich mal die Gefühls-Bombe einschlagen? Liebesbekundungen, Heiratsanträge, Partnertattoos, das volle Programm?
Die Paarberaterin stellt eine niederschmetternde Diagnose für Kuppelshow-Anhänger und -Kandidaten auf: "Es kann sich eine Verliebtheit entwickeln – ob es Liebe wird, zeigt sich erst nach Monaten oder Jahren." Aber die Hoffnung bleibt.