Sara El Damerdash und ihren Kollegen waren am Donnerstagmorgen nicht zu sehen.Bild: ZDF / Jens Gyarmaty
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Das "Morgenmagazin", auch "Moma" genannt, ist eine Institution des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Bei vielen Zuschauer:innen ist die Sendung, die etwa Moderatorin Dunja Hayali berühmt gemacht hat, beliebt, um gut informiert und unterhalten in den Tag zu starten. Abwechselnd läuft sie im Ersten und im ZDF und wird auch von beiden Sendern produziert.
Nur in seltenen Ausnahmefällen ist wochentags an einem Morgen mal nicht das "Moma" zu sehen – und wenn, dann muss das besondere Gründe haben. So wie etwa am Donnerstag. Zwar wurde um 5.30 Uhr wie üblich angekündigt: "Und jetzt live aus Berlin – das ZDF Morgenmagazin."
Doch was folgte, waren keine Live-Bilder des "Moma". Grund dafür ist ein Streik. Beide öffentlich-rechtlichen Sender mussten daher umplanen.
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ARD und ZDF zeigen Alternativen zu "Morgenmagazin"
Im ZDF wurde mal wieder auf vorher aufgezeichnete Beiträge gesetzt. Laut "Stern" liefen infolge des Streiks natürlich auch keine aktuellen Nachrichten, "stattdessen Beiträge wie der über Essenslieferung per Drohne an der Chinesischen Mauer".
Moderator Andreas Wunn erklärte laut "Der Westen" am Anfang der Sendung: "Heute nicht live, aber trotzdem mit interessanten Themen." Demnach lief, während er und Moderations-Kollegin Sara El Damerdash schnell zu den Themen des Tages überleiteten, in der Bauchbinde ein wichtiger Hinweis: "Das ZDF-Morgenmagazin streikt. Sie sehen eine voraufgezeichnete Folge."
Dem "Stern" zufolge liefen im Ersten ebenfalls vorab aufgezeichnete Info-Beiträge, jedoch nicht wie im Normalfall das identische Programm wie im ZDF. Stattdessen sei parallel zum Beitrag zu Drohnen an der Chinesischen Mauer im Zweiten etwa ein Stück über "Handwerkerkurse für Frauen im Baumarkt" in der ARD ausgestrahlt worden.
ZDF-Wetterexperte gibt "Moma"-Erklärung auf X
Die Erklärung für das Ausfallen der Live-Sendung des "Morgenmagazins" gab nicht etwa einer der Sender selbst, sondern ZDF-Wetterexperte Benjamin Stöwe: "Heute gibt es kein 'Morgenmagazin' aus Berlin", schrieb er auf X und postete ein Foto einer Streikerklärung. Auf dem Zettel, den er ins Foto hält, wird ein Warnstreik für den 19. September von 5 bis 9 Uhr morgens angekündigt.
Versehen ist diese Information mit einer Message an den eigenen Sender: "ZDF: Hängt uns Beschäftigte nicht ab!" Hintergrund sind anhaltende Tarifverhandlungen der öffentlich-rechtlichen Sender mit ihren Mitarbeiter:innen. Infolgedessen war das "Moma" bereits im August ausgefallen. Stattdessen wurde damals eine halbstündige Sendung aufgezeichnet und wurde bis 9 Uhr immer wieder abgespielt.
Das Angebot des ZDF, die Gehälter jeweils ab August 2024 und August 2025 um 2,25 Prozent zu erhöhen bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten, reicht den Beschäftigten nicht, wie dem von Stöwe geposteten Zettel weiter zu entnehmen ist. Stattdessen soll ein Reallohnverlust ausgeglichen und eine verkürzte Wochenarbeitszeit für alle Beschäftigten angeboten werden.
Eine Reihe von Forderungen ist weiter unten ergänzt, etwa mehr Sicherheit für freie Mitarbeiter. Auf dem Zettel sind auch die Logos von Verdi, des Deutschen Journalistenverbandes sowie der Mediengewerkschaft VRFF platziert.
Nach seinem Ausflug auf die Kandidat:innen-Seite schlüpfte Joko Winterscheidt in Folge fünf der aktuellen Staffel von "Wer stiehlt mir die Show?" wieder in die Rolle des Moderators. Die Folge kann bereits vor der TV-Ausstrahlung bei Joyn+ geschaut werden.