Muttertags-Special bei "Grill den Henssler": Nach einem ausschweifenden 100. Jubiläum in der vergangenen Woche stand in der Sendung von Steffen Henssler nun ein "bisschen mehr Zucht und Ordnung" an, wie Moderatorin Laura Wontorra zusammenfasste.
Anlässlich des Ehrentages kamen die Promi-Gäste nicht allein: Natascha Ochsenknecht erschien mit ihrer Mutter Bärbel Wierichs, Sarah Lombardi mit ihrer Mutter Sonja Strano und Moritz A. Sachs mit seiner "Lindenstraße"-Mama Marie-Luise Marjan. Auf dem Menüplan standen die Lieblingsessen der Stars – doch bei der Zubereitung gab es in dieser Folge eine entscheidende Änderung.
Bei den Promi-Gästen war zu Muttertag besondere Konzentration gefordert: Zum ersten Mal bekamen sie keinen professionellen Koch-Coach an die Seite gestellt, sondern mussten auf die Expertise ihrer (Serien-)Mütter setzen. Vom kampflustigen Henssler, der sich eigenen Angaben zufolge bei der 100. Folge im Eifer des Gefechts sogar einen Teil seines Fingers abgeschnitten hat, bekamen sie aber trotzdem nichts geschenkt.
Den Improgang aus Vanille-Eis, Kabeljau und Curry-Paste durfte Lombardi-Mutter Strano anleiten. Unter ihren strengen Augen gerieten Sachs, Ochsenknecht und Lombardi schon zu Beginn ordentlich ins Schwitzen. Die geforderte Kombination sorgte bei Henssler zunächst vor allem wegen der Eis-Komponente für Stirnrunzeln – trotzdem gelang es ihm, die Jury um Christian Rach, Mirja Boes und Reiner Calmund mit seinem Teller zu überzeugen.
Zur Vorspeise servierte Ochsenknecht Krabbencocktail mit Mango, angeleitet von ihrer 80-jährigen Mutter Wierichs. Das in rosa und pink gekleidete Mama-Tochter-Duo setzte auf eine knallharte Taktik: Während Ochsenknecht kompetent die Kochlöffel schwang, versuchte Wierichs, Henssler mit Fragen zu seinem Privatleben aus dem Konzept zu bringen.
So erkundigte sich die Seniorin, wann der Star-Koch das erste Mal für seine erste Liebe gekocht habe. Hensslers Antwort: "Eigentlich nie" – er habe bei den "Damen seines Herzens" immer auf Einladungen gesetzt. "Und wie jung warst du da?", bohrte Wierichs weiter. "So 16, 17", stand der Gastgeber ihr brav Rede und Antwort. "In der Lehre, mit 'ner Kellnerin, wie das halt so läuft", schob er hinterher. Irgendwann durchblickte er das Ablenkungsmanöver aber doch: "Gute Nummer, gut vorbereitet, Muddi!"
In der gegenüberliegenden Küche fragte Wontorra wiederum Ochsenknecht nach ihrem Single-Leben aus. Dies sei rein freiwillig gewählt, erklärte die frisch gebackene Oma. "Es gibt schon so ein paar, die an der Tür kratzen", verriet sie. "Kennt man die?", hakte Wontorra nach. "Ja", kam es darauf wie aus der Pistole geschossen – Ochsenknecht wollte aber niemanden beim Namen nennen. Stattdessen präzisierte sie ihr Beuteschema:
"Sie haben den Aufruf zuhause gehört – Natascha Ochsenknecht ist frei, liebe Herren!", verkündete Wontorra daraufhin.
Der gewieften Moderatorin entging natürlich nicht, dass Henssler seiner Konkurrentin Ochsenknecht nach ihrem Liebes-Aufruf sogar beim Servieren half. "Ehrenhaft, der Steffen", kommentierte sie – und witzelte in Richtung der Single-Frau: "Vielleicht greift er ja auch noch gleich bei dir an!" "Aber er ist doch vergeben", entgegnete Ochsenknecht. "Ja, man weiß es bei ihm nicht richtig. Nimm dich einfach in Acht!", warnte Wontorra zwinkernd.
Das Old-School-Gericht Krabbencocktail ließ die Jury in Jugenderinnerungen schwelgen, bekam durch die Mango einen modernen Twist verpasst – und verhalf dank Rachs positiver Bewertung schließlich Ochsenknecht dazu, den Henssler zu grillen.
Anschließend ging es italienisch weiter. Lombardi und ihre Mutter Strano waren für den Hauptgang verantwortlich: Spinat und Reis aus dem Backofen mit Piccata Milanese – einem Schnitzel mit Parmesan-Ei-Kruste. "Jetzt hab ich ein bisschen Angst", offenbarte Henssler, "weil sie einfach sehr, sehr gut kocht." Lombardi, die als Kind eher Fast-Food-affin war, zeigte sich aber anderer Ansicht: Ihr Freund Julian sei zuhause eigentlich der bessere Koch, verriet sie.
Während der Zubereitung ihres "Mamagerichts" plauderte die Sängerin aus dem Nähkästchen. Sie und ihre Mutter Strano seien "beste Freundinnen": "Sie ist so wie ich, hysterisch halt", erklärte Lombardi unbeholfen. "Temperamentvoll", korrigierte die Mama ihre Tochter schnell.
Wontorra stimmte während der Zubereitung des Hauptgangs ernste Töne gegenüber Strano an: "Dein Enkelkind hatte ja nicht einen ganz so leichten Start ins Leben", spielte sie auf den Herzfehler des kleinen Alessio an. "Das war der schlimmste Tag meines Lebens", gestand Strano, als sie von der Geburt ihres Enkels berichtete. "Also eigentlich auch der schönste."
Es sei aber sehr schwierig gewesen, ihre Tochter trösten zu müssen, weil sie selbst auch als Oma unter der Situation stark gelitten habe. Nach einer Operation ging es dem Kind glücklicherweise wieder gut.
Henssler, der neuerdings Italienisch lernt, plauderte anschließend passend zum Gericht über seine Italien-Leidenschaft. Das Dolce Vita dürfte er bereits verinnerlicht haben: Er schaffte es mit seinen Kochkünsten, das Mutter-Tochter-Duo mit italienischen Wurzeln auszustechen und die höhere Punktzahl der Jury zu ergattern. Von einem Pokerface konnte bei Lombardi nicht die Rede sein: Mit jedem Lob für Henssler entglitten der ehrgeizigen 28-Jährigen hinter der Mauer zunehmend die Gesichtszüge.
Zum Dessert gab es dann ein Wiedersehen mit Mutter Beimer und Sohn Klausi Beimer aus der "Lindenstraße": Marjan trat zwar nicht mit ihrem leiblichen Sohn an, aber mit Sachs, der 35 Jahre lang ihr TV-Sprössling in der Kultserie sein durfte. Das Duo setzte ganz bodenständig auf Butterkuchen mit Holunderbeerenkompott und Holunderblüten-Creme – mit Erfolg. Für das Rezept griffen die "Lindenstraße"-Stars auf Marjans eigenes Buch zurück: Der Butterkuchen stammte aus "Mein Lieblings-Kochbuch", das die Schauspielerin 1996 veröffentlicht hatte.
Die letzte Folge der "Lindenstraße" wurde am 29. März 2020 ausgestrahlt – wegen dem ersten Corona-Lockdown musste das Abschiedsfest ausfallen, wie Marjan traurig erzählte. Wontorra erkundigte sich, ob sie und Sachs sich immer noch nahestünden. "Man hat sein ganzes Leben zusammen verbracht", erklärte Marjan daraufhin. "Wir lieben uns und es bleibt immer so." Sachs ergänzte, dass Treffen mittlerweile auch wieder einfacher seien, weil seine 80-jährige ehemalige Serienmutter inzwischen gegen Corona geimpft ist.
Beim Probieren des frisch gebackenen Klausi-Beimer-Butterkuchens geschah dann eine absolute Seltenheit: Es verschlug Wontorra kurz die Sprache. Die frisch gebackene Süßigkeit verbrannte ihr fast den Mund. "Heiß, aber geil", lautete ihr Urteil, als der Happen dann endlich runtergeschluckt war. "Der leckerste Kuchen, den ich hier je in dieser Küche probiert habe."
Ähnlich sah es die Jury: Calmund bezeichnete die "Lindenstraße"-Süßspeise als "Gedicht", weshalb die TV-Stars am Ende ein zweites Mal den Henssler grillen durften. Gereicht hat es trotzdem nicht: Henssler entschied die Sendung mit 108 zu 95 Punkten für sich. In Anbetracht der Tatsache, dass die Mütter den Laden ohne professionellen Coach geschmissen haben, kann sich ihre Punktzahl natürlich trotzdem sehen lassen.