Aktuelle Themen
Die ARD hat in den vergangenen Wochen immer wieder ihr Programm angepasst. Meist waren sportliche Großereignisse wie die Tour de France oder die Frauen-Fußball-WM dafür verantwortlich. Beliebte Sendungen im Vor- oder Nachmittagsprogramm mussten dann weichen.
Nun kündigte das Erste eine weitere große Veränderung im Programm an. Diesmal ist es aber keine Sportübertragung, die die ARD dazu bringt, ihr Programm anzupassen.
Stattdessen widmet sich der Sender einem Thema, das viele Menschen tagtäglich beschäftigt. Wohl auch deswegen bittet der SWR als zuständige Landesrundfunkanstalt zuvor bereits die Zuschauer:innen um Hilfe. Diese können mit ihrer Einsendung diesmal aktiv das Programm mitgestalten und sogar Teil einer Dokumentation werden.
Am 4. September widmet sich die ARD intensiv dem Thema Bahnfahren. Der Thementag umfasst dabei nicht nur zahlreiche Beiträge im TV, auch im Radio und in den sozialen Netzwerken ist das Reisen mit der Bahn in Deutschland an diesem Montag das bestimmende Thema.
Das Erste stellt dafür sein Programm zur Primetime um. Ab 20.15 Uhr dreht sich dort alles um das Thema Bahnfahren. Für die Dokumentation "Besser Bahnfahren! – Was muss sich ändern?" fragt Sven Plöger dafür sein Publikum nach dessen Erfahrungen. Dabei ist jede:r aufgerufen, mitzumachen. Zu diesem Zweck hat der SWR sogar eine eigene Website ins Leben gerufen.
Hier können Bahnreisende ihre Erfahrungen beschreiben, Fotos von ihren Reisen einsenden, einen bestimmten Bahnhof angeben und beschreiben, ob die Erfahrungen, die sie gemacht haben, positiv oder negativ war. Ihre Erlebnisse können außerdem in verschiedene Kategorien eingeordnet werden.
So können Fahrgäste mitteilen, ob ihr Problem die Fahrzeit, die Wartezeit, die Barrierefreiheit oder eine anderes der zahlreichen vorgeschlagenen Themenfelder betroffen hat. An der ersten Runde der Aktion, die seit dem 1. Mai läuft, haben dem Sender zufolge bisher 3.000 Menschen teilgenommen.
Einige der Teilnehmer:innen der ersten Runde wurden anschließend von einem Kamerateam bei einer Reise am Vatertag begleitet. Daraus ist dann die Dokumentation entstanden, die am 4. September um 20.15 Uhr im TV ausgestrahlt wird. Schon ab 5.30 Uhr ist sie in der ARD-Mediathek zu sehen.
In einer zweiten Fragerunde, die die ARD zusammen mit der Hochschule Karlsruhe und dem Team des Verkehrsökologen Jochen Eckart durchführt, sollen Reisende verschiedene Fragen dazu beantworten, wie sie Mobilitätsangebote nutzen. Dabei geht es etwa darum, ob sie ein 49-Euro-Ticket besitzen oder Autofahrer:innen sind.
Am Ende werden die Antworten von Wissenschaftler:innen ausgewertet. Das Ziel: herausfinden, was sich ändern muss, damit Bahnfahren in Deutschland für viele wieder attraktiver wird.
Der intensive Thementag hat natürlich auch Auswirkungen auf das ARD-Programm. Das Erste zeigt montags um 20.15 Uhr normalerweise besondere Spielfilme im Rahmen seiner "Sommerkino"-Reihe. In den beiden Wochen vor dem Thementag gab es die Natur-Doku "Wildes Argentinien" zu sehen. Am 4. September allerdings entfallen die Filme für die "Besser Bahnfahren"-Dokumentation.
Im Anschluss an die Dokumentation gibt es auch eine Talkrunde zu dem Thema. Louis Klamroth diskutiert mit verschiedenen Gästen. Das Motto der Sendung: "Dauerbaustelle Bahn: Kaum Hoffnung auf echte Besserung".
Der Thementag endet um 22.50 Uhr mit einer Folge der Reportage-Reihe "ARD Story". Dort steht die Sicherheit beim Bahnfahren im Fokus. "Die Bahn ist zwar eines der sichersten Verkehrsmittel weltweit, aber gilt das auch für Deutschland? Bei deutschen Gleisanlagen klemmt es hinten und vorne", heißt es in der Ankündigung der ARD zu dem Thema. Expert:innen bewerten die Sicherheit des Verkehrsmittels in Deutschland und stellen klar, was sich ändern muss.
