Diesen Montag ging es für Annabelle Glatt zum zweiten Mal auf den Stuhl von "Wer wird Millionär?". In der vergangenen Woche hatte sich die 29-Jährige bereits 8000 Euro erspielt. In der aktuellen Ausgabe gab es für die Münchnerin zu Beginn direkt eine Fußball-Frage. Eigentlich kein Problem für die Kandidatin, sollte man meinen, schließlich arbeitet sie beim Fußballverein FC Bayern München, doch das Gegenteil war der Fall: Sie geriet ganz schön ins Straucheln. Und Moderator Günther Jauch machte die Situation auch nicht besser...
Die 16.000-Euro-Frage für Annabelle Glatt lautete: "Welches Bundesland ist aktuell mit den meisten Vereinen in der ersten Fußball-Bundesliga der Männer vertreten?" Die Antwortmöglichkeiten lauteten: A: Bayern, B: Baden-Württemberg, C: Sachsen oder D: Nordrhein-Westfalen. "Eigentlich eine Traumfrage", meinte Jauch süffisant, nachdem er die Frage gestellt hatte.
Diese Meinung konnte Annabelle nicht teilen, sondern entgegnete verzweifelt: "Ich wusste, dass man mich mit so einer Frage aus der Reserve locken will." Daraufhin schlug der Moderator ihr vor, die Vereine der einzelnen Bundesländer aufzuzählen, doch inmitten ihrer Aufzählung brach die Endzwanzigerin plötzlich ab: "Ich weiß nicht, ob ich weiter aufzählen soll und mich blamiere vor meinen Kollegen – oder ob ich lieber leise denke." Neben der Angst Wissenslücken zu offenbaren, sei sie noch dazu ziemlich aufgeregt, führte sie aus. Doch diese Begründung wollte Günther Jauch nicht gelten lassen:
Schließlich entschied sich die FC-Bayern-Angestellte dafür, den Telefonjoker zu benutzen und einen Kollegen anzurufen. "Eine tolle Idee", befand Jauch, aber nicht ohne einen weiteren Witz auf Kosten seiner Kandidatin: "Dann trifft es gleich beide, wenn er es nicht hinkriegt. Dann ist ja alles wieder gut." Er sei außerdem der Meinung, stichelte der 65-Jährige weiter, dass er schon wisse, wie das Telefonat ausgehen wird. Deswegen werde er das Ergebnis auf einen Zettel schreiben und in die Mitte hinlegen. Anschließend rief er Annabelles Kollegen an.
Anders als die 29-Jährige wusste er sofort die richtige Antwort und tippte auf "Nordrhein-Westfalen". Annabelle übernahm diese Antwort und war um 16.000 Euro reicher. Nun musste allerdings Günther Jauch zugeben, dass er sich vertan hatte. Auf seinem Zettel stand nämlich "Hä, hä, hä!" Daraufhin meinte er zähneknirschend:
Die Zuschauer vor den Bildschirmen hatten Mitleid mit der Kandidatin und fühlten mit ihr. "Wie unsympathisch kann Günther Jauch eigentlich sein. Schöne Frau vorführen, weil sie ja das wissen müsste. Ekelhaft von oben herab" und "Bissl Gemein, die arme Frau so vorzuführen", lauteten unter anderem zwei Kommentare auf Twitter in diesem Zusammenhang. Und ein anderer meinte: "Hatte eher den Eindruck, dass er sie nicht leiden konnte."
Andere hingegen konnten die "Bildungslücke" der Bayerin nicht nachvollziehen: "Also Nervosität hin oder her, als Fußball-Fan und Arbeiterin beim FC Bayern, sollte man die Frage schon beantworten können."
Am Ende ging Annabelle Glatt mit 32.000 Euro nach Hause. Die Frage "Welche Tiere trifft der Förster im Wald an, wenn auch nicht bei der Hausarbeit?", konnte sie nicht beantworten. Die richtige Antwort wären die "fegenden Hirsche" gewesen. Mit einem Teil des Geldes will sie eine Geburtstagsparty schmeißen.
(swi)