Valentina Pahde gilt unter den diesjährigen "Let's Dance"-Kandidaten als absolute Favoritin. Nicht umsonst hat es die "GZSZ"-Darstellerin als einzige Frau ins Halbfinale der RTL-Show geschafft. In der Folge war neben zwei Einzeltänzen auch ein Impro-Dance von den verbliebenen vier Paaren gefordert. Dazu sollten im Vorfeld alle erlernten Tänze noch einmal aufgefrischt, und zwei zusätzliche einstudiert werden.
Direkt vor der Performance erfuhren die Duos dann live, welcher der insgesamt zwölf Tänze mit einer Absprachezeit von lediglich 30 Sekunden aufs Parkett gebracht werden muss. Was dabei Valentina und ihr Tanzpartner Valentin Lusin in der Trainingswoche nicht beachtet zu haben scheinen: Der Langsame Walzer und der Wiener Walzer zählen nicht etwa als eine Tanzrichtung, sondern einzeln. Das löste kurzzeitig eine kleine Diskussion im TV-Studio aus, sogar der Knallhart-Juror Joachim Llambi schaltete sich ein.
Aufgeregt zog Valentina eine Kugel und entschied so über ihr Schicksal: Dass sie den Langsamen Walzer mit Valentin tanzen sollte, brachte sie kurz in Schockstarre. Schließlich bot sie an und erklärte:
Tatsächlich wurden Wiener und Langsamer Walzer in den vergangenen Wochen unter den Paaren aufgeteilt. Diejenigen, die einen Langsamen Walzer gezeigt hatten, mussten keinen Wiener Walzer mehr im Verlauf des Wettbewerbs tanzen und umgekehrt. Das war auch schon in Staffel 13 im vergangenen Jahr der Fall. Ungünstig also, dass darauf beim Impro-Dance keine Rücksicht genommen wurde.
Moderatorin Victoria Swarovski stellte klar: "Leider ist es tatsächlich so, das sind die Regeln, ich habe es auch gerade aufs Ohr bekommen, du musst den Langsamen Walzer tanzen." Der Co-Moderator Daniel Hartwich ließ etwas mehr Milde walten: "Aber das ist natürlich wirklich extrem schwer jetzt. Das wird sicher bei der Beurteilung berücksichtigt werden."
Als Daniel schließlich während eines kurzen Outfitwechsels Juror Joachim Llambi fragte, wie so ein Fauxpas passieren konnte, äußerte der Juror, wie der Tanz eigentlich in der Kugel hätte beschriftet werden müssen: "Man hätte vielleicht Walzer reinschreiben müssen und die, die den Langsamen hatten, hätten einen Langsamen getanzt, wie zum Beispiel Nicolas. Und die, die Wiener gehabt haben, hätten Wiener getanzt. Dann wären wir sauber gewesen."
So kam es aber anschließend nicht, Valentina musste sich tatsächlich in 30 Sekunden einen Langsamen Walzer von Valentin erklären lassen. Der Profitänzer gab hinterher auch ganz kleinlaut zu:
Auf einem Info-Zettel an die Paare habe laut Valentina wohl der Vermerk "Walzer / Wiener Walzer" gestanden. Valentin ergänzte schließlich zu der Bemerkung: "Wir haben die Info bekommen, aber auf Lücke gelernt." Im Einspiel-Film zum Impro-Training sprachen die beiden auch noch von zwölf Tänzen, die eingeübt werden müssen – und damit waren die beiden Walzer-Sorten eben einzeln offensichtlich gemeint.
Die Zuschauer, unter denen Valentina nicht unbedingt den besten Ruf genießt, weil sie während des TV-Wettbewerbs angeblich zu strebsam und ehrgeizig wirkt, freuten sich im ersten Moment schon über die missliche Situation, in der sich die 26-Jährige befand.
Plötzlich lieferte die Schauspielerin allerdings so gut beim noch nie zuvor getanzten Langsamen Walzer ab, dass zunächst Daniel schwärmte: "Wenn Prominente über sich hinauswachsen und Tänze tanzen, die sie noch nie getanzt haben, dann muss es wohl der Impro-Dance even more extreme sein."
Dem schloss sich auch Llambi an, indem er in der Wertung sagte: "Das war ein Tanz, den hattest du noch nicht. Und den hast du, natürlich unter Valentins Führung, dann hingezaubert. Der war nicht perfekt, das kann er auch nicht sein." Man habe aber während der Performance gemerkt, "dass du schnell Dinge begreifst, sie umsetzen kannst und deshalb war das – für nicht vorher geübt – eine sehr ordentliche Leistung."
Der Eindruck schlug sich auch in den Punkten nieder, von 30 möglichen Punkten bekam sie 26 – und damit sogar einen mehr, als für ihren zuvor intensiver einstudierten Solotanz, einem Cha Cha Cha.
Das Publikum zeigte sich daraufhin zwiegespalten. Während wohlwollende Fans Valentina das Tanztalent zusprachen, das sie offenbar hat, um so spontan auf einen ungelernten Tanz reagieren zu können, ätzten andere, dass sie die Unsicherheit nur gespielt und den Langsamen Walzer in Wahrheit doch geübt haben könnte:
Fakt ist zumindest, dass andere Tanzpaare die Walzer-Auflistung im Vorfeld verstanden hatten. Ihr Konkurrent Simon Zachenhuber hatte im Wettbewerb genau wie Valentina bereits einen Wiener Walzer getanzt, bereitete sich aber zusätzlich mit seiner Tanzpartnerin Patricija Belousova auch auf den Langsamen Walzer vor.
Zugegeben, das wäre jedoch auch bei den beiden der Worst Case gewesen, wie Patricija am Ende der Trainingswoche auf Instagram feststellte: "Wenn wir wirklich im Impro-Dance den Langsamen Walzer bekommen, nicht Wiener Walzer, dann haben wir ein Problem." Simon fügte hinzu: "Am Anfang habe ich gesagt: Okay, lassen wir das, lernen wir auf Lücke, das kann nicht gehen. Aber wir haben ein paar Schritte Langsamer Walzer geschafft."
Am Ende hat es für den Boxer und die Tänzerin allerdings nicht gereicht, auch wenn sie statt des Langsamen Walzers eine weniger gefürchtete Salsa bekamen: Sie werden als einziges Paar nicht ins Finale einziehen. Dort findet sich am 28. Mai neben Valentina und Nicolas Puschmann auch der ehemalige Fußballer Rúrik Gíslason wieder.
(cfl)