Es ist vorbei: Das deutsche Fernsehen verlor am Donnerstag ein Stück Popkultur. Seit Januar 2013, also seit mehr als elf Jahren, lief "Köln 50667" bei RTL Zwei. Die Scripted-Reality-Soap ging kurz nach dem Stilvorbild "Berlin – Tag & Nacht" an den Start, gemeinsam bildeten die Serien ein kleines Universum.
Bei ihren Geschichten, Konflikten und Figurenkonstellationen lehnte sich die Serie an klassische Soaps wie "Unter uns" an. Allerdings arbeiteten die RTL-Zwei-Formate mit Laiendarsteller:innen und Wackelkameras, um einen hohen Realismusgrad zu gewährleisten – und die Kosten niedrig zu halten. Dafür hagelte es Kritik, dennoch hielten sich die Serien lange im TV.
2880 Folgen hat "Köln 50667" bis zu seinem Abschied im Fernsehen angesammelt. Im Mai wurde schließlich bekannt, dass die Soap in ihrer jetzigen Form eingestellt wird. Die künftige, neue Version der Serie wird nicht mehr bei RTL Zwei laufen.
Stattdessen stellt der Streamingdienst RTL+ ein neues Zuhause. Und ein Blick in die Zuschauerentwicklung zeigt: Das war die absolut richtige Entscheidung.
Aus der letzten Woche seiner TV-Geschichte ging "Köln 50667" arg gebeutelt hervor. Wie "DWDL" berichtet, schalteten am Dienstag, also für die vorvorletzte Folge, nur noch 60.000 Menschen ein. Weniger sahen demnach nie zuvor zu.
Für das Serienfinale lief es etwas besser, aber immer noch katastrophal: Lediglich 90.000 Fans interessierten sich für das Ende der Serien-Ära.
Die letzte "Fernseh-Folge" der Serie trägt den Titel "Der Start in eine neue Zukunft". Schon jetzt sind bei RTL+ drei neue, exklusive Streaming-Folgen verfügbar. Sie erzählen die Geschichte nach RTL-Angaben nahtlos weiter.
"Fans dürfen sich dabei nicht nur auf die altbekannten Hauptdarsteller, sondern auch auf das Comeback ehemaliger 'Köln 50667'-Lieblinge freuen", heißt es. "Außerdem kehrt die Serie dorthin zurück, wo alles begann: in die kultige Kunstbar".
Die Zukunft von "Berlin – Tag & Nacht" im Fernsehen soll übrigens gesichert sein.