Tag 16 bei "Promi Big Brother", die Reihen lichten sich und die verbliebenen Bewohner lernen sich immer besser kennen. Leider besser, als sie es wohl je wollten.
Während sich die Erwachsenen, Sportkommentator Werner Hansch, Musikerin Kathy Kelly und Partysänger Ikke Hüftgold am Essenstisch über ernste Themen wie "Glauben" unterhalten (Werner: "Ich war Chefmessdiener in einer 10.000-Seelengemeinde") schweigt Reality-Sternchen Emmy Russ und langweilt sich so dezent wie eine Fünfjährige am Mittagstisch. Ikke findet: "Sie glänzt mit Desinteresse". Aber Emmy fühlt sich missverstanden. "Es ging mir nicht um die Themen, sondern ich war in Gedanken bei meinen Klamotten und meiner Schminke, wo ich sehr gern hinwollte. Aus Respekt vor Werner bin ich sitzen geblieben." Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Aber die Ehrlichkeit muss man ihr auch irgendwie anrechnen.
Wobei: Leugnen wäre wohl auch zwecklos. Sie steht in der Küche, betrachtet ihr Gesicht im spiegelnden Buttermesser, ihren Hintern in der Spieloberfläche der Küchenschränke. Und widmet sich dann mit ganzer Leidenschaft ihren Themen: Emmy schminkt sich und präsentiert Ikke und Werner Klamotten und fragt sie nach ihrer Meinung. "Ich kann mich nicht entscheiden." Die beiden Herren sind begeistert.
"Dieser junge, fesche, blonde Springfloh", schwärmt Werner anfangs noch zaghaft. Emmys Hot Pants kommentiert der Sportkommentator mit "Die Bäckchen lassen grüßen", während Ikke es deutlicher formuliert: "Da hängt immer der halbe Hintern raus." Schließlich schwingt sich Werner zur Tiefenrecherche bei Emmys weißer Jeans auf: "Hast Du da noch 'nen Slip drunter?" Emmy zögert keine Sekunde, knöpft die Hose auf und zeigt diesen. "Ja, aber der ist hautfarbig."
Ja, Berührungsängste kennt Emmy wirklich nicht – dachte man bisher zumindest immer. Aber weit gefehlt. Emmy will ihr Mikro aus dem Badezimmer holen. Und sie überrascht den nackten Werner Hansch unter der Dusche. Sie ist aufgekratzt-entsetzt: "Der war ja nackt. Es war schon krass. Eine neue Erfahrung. Ach, jetzt weiß ich, warum der immer gewählt wird", sagt sie zu Kathy Kelly. Was genau sie damit meint, bleibt der Fantasie der Zuschauer überlassen, denn Sat.1 hat Werner einen Fußball als Sehschutz in der Ausstrahlung verpasst.
Werner ahnt von alldem nichts und hat wohl auch nicht so richtig mitbekommen, was Emmy gesehen hat. "Ich habe rechtzeitig noch ein großes Handtuch gegriffen, sodass das Schlimmste verhindert werden konnte." Und von seinem prägenden Eindruck ahnt er auch nichts. "Ich denke, da hat sie schon ganz anderes gesehen im Leben." Na, zumindest bekommt sie noch einiges zu sehen in dieser Folge.
Ex-Prince-Charming-Kandidat Aaron Königs und Ex-Teleshopping-Moderator Sascha Heyna sitzen im Pool. Emmy kommt und guckt. "Alter, man sieht deine Eier!" kreischt sie. Sascha lacht – nur ein bisschen verschämt. "Die Hose ist zu klein." Schließlich guckt auch noch der Rest seines Intimbereichs hervor. Oder wie Sascha es nennt: "Das ganze Würstchen". Der Teleshop-Moderator fasst am Ende zusammen: "Ich habe heute offenbar alles in die Kamera gehalten, was sonst nicht die Sonne gesehen hat. Es wird nicht das erste männliche Glied gewesen sein, das sie gesehen hat. Aber vielleicht das älteste." Sorry, Sascha (45), aber dieser Punkt geht eindeutig an Werner (82).
Bei Katy Bähm und Ex-Spielerfrau Simone Mecky-Ballack raucht nicht nur das Lagerfeuer im Wald, sondern auch das Gemüt nach ihrem Streit. Er hatte sie Madame genannt. Simone erklärt: "Es wäre alles gut gewesen, ich mochte nur dieses 'Madame' nicht. Ich drehe durch, wenn mich jemand 'Madame' nennt. Wenn du das wieder machst, werde ich wieder sauer. Ich finde das furchtbar! Aber erledigt. Nenn mich einfach nicht mehr 'Madame'."
Abwechselnd versichern sich die beiden, dass alles ok ist, und dann geht es wieder los. "Für mich ist das Thema auch gegessen, ich werde dazu nichts mehr sagen, fertig", sagt Simone. Dann springt sie vom Lagerfeuer auf. Und als Katy das als Affront sieht, behauptet Simone, sie sei nur aufgestanden "weil es mir zu heiß ist am Feuer". Als sich ihr Gemüt abgekühlt hat, erklärt Simone: "Man hat nicht viel zu tun auf kleinem Raum. Am liebsten habe ich mit allen Harmonie, aber da steht mir manchmal mein Temperament im Weg." Und vielleicht auch ein ganz kleines bisschen die Madame selbst. Ikke jedenfalls prophezeit: "Morgen machen wir ein neues Fass auf."
Nicht rund läuft es auch bei Ex-Love-Island-Kandidat Mischa Mayer und seinem Schwarm, der Schweizer Bachelorette Adela Smajic. Sie sagt ihm, dass er nachts laut geschnarcht hat und geht auf räumliche Distanz. Der großzügig tätowierte Hüne mit der sensiblen Seele weint sich bei Ikke aus. "Ich weiß nicht, ob ich zu euphorisch war. Ich bin gern in ihrer Nähe. Sie ist und bleibt meine unangefochtene Bezugsperson und ich werde ihr jeden Tag Halt geben." Lebensberater Ikke empfiehlt ihm: "Belass' es bei einer Freundschaft." Im Sprechzimmer sagt Ikke dann ganz deutlich, was er Mischa eigentlich raten wollte: "Lass mal die Flausen sein mit großer Liebe und so, da draußen warten tausend andere."
Zumindest draußen ist Adela am Ende, denn sie wurde rausgewählt von Bewohnern und Publikum. Ob sie auf Mischa wartet?