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Unmittelbar zum Jahresende geht "Schlag den Star" in das Finale von 2023. Horst Lichter ("Eigentlich bin ich Koch, doch heute moderiere ich alles weg") tritt gegen Schauspieler und Parodist Michael Kessler an. In den Einspielfilmen haben die beiden viel Wert auf Wortspiele gelegt: "Beim Horst gehen heute die Lichter aus", kündigt Kessler an. Und Lichter entgegnet: "Aus Kessler mache ich heute Kassler – aber richtig lecker mit Sößchen."
Anfangs witzelt Horst Lichter noch. Er tritt in schwarzer Leggins mit schwarzer Shorts darüber an: "Ich trage die Leggins von Verona Pooth – aber es piksen die Haare durch." Doch das Lachen vergeht ihm bald und er flucht immer öfter angesichts verlorener Spielrunden. Michael Kessler macht einen Punkt nach dem anderen. Lange Zeit sieht es so aus, als ob Kessler den Abend zu null gewinnen würde.
Das fragt Horst Lichter zwischendurch fast flehentlich, weil er sich dort ein bisschen mehr Chancen ausrechnet." Nach einer der zahlreichen Niederlagen bittet er Elton: "Könnt ihr mich nachher hier rausholen, ohne dass mich irgendjemand so sieht – ich habe mich ja so blamiert." Da hatte er vermutlich noch eine Resthoffnung und auch etwas Humor übrig. Als Elton den immer wieder fahrigen Lichter, der auch mal vergisst auf den Buzzer zu drücken und so den Sieg verspielt, alles noch einmal genau erklärt, entfährt es dem Koch: "Du behandelst mich wie voll den Loser." Und Elton entgegnet trocken: "Na, wenn ich mir den Punktestand angucke."
Als Lichter in Runde 10 zum ersten Mal gewinnt, jubelt er, als hätte er den Koffer mit den 100.000 Euro nun nach Hause getragen. Ihm fällt ein Stein vom Herzen. Doch die Erleichterung hält nicht lange an. Als Kessler kurz darauf seinen Matchball hat, sagt Lichter: "Wenn du das jetzt machst, schlafe ich im schönen Köln unter der Brücke, werfe die Brille weg und rasiere mir den Schnurrbart ab, damit mich niemand erkennt."
Aber nicht nur im Spiel läuft es für Horst Lichter schlecht. Auch verspielt er durch ein ungewohntes Schimpfwort mit noch ungewohnterer Aussprache Sympathien bei Zuschauern, die glauben, eine zutiefst rassistische Beleidigung von Lichter gehört zu haben.
In einem späteren Spiel ruft Lichter das Wort wieder und es ist etwas besser zu verstehen, so dass auch akustisch eindeutig ist, dass die User mit ihren Vermutungen falsch liegen. Ein mundartkundiger X-User klärt auf:
"Schweinigel" ist übrigens die Bezeichnung für einen verkommenen Menschen und geht auf Shakespeare zurück.
1 Kerzenglocke – Mit Kerzenglocken an einer langen, durchgebogenen Angel Flammen löschen. Michael Kessler geht in Führung. 1:0
2 Weihnachtsbaum werfen – Wer Tannen in mehreren Runden insgesamt am weitesten wirft, gewinnt – am Ende liegt Michael Kessler mit 3 Zentimetern vorn. 3:0
3 Jahresrückblick – Elton nennt ein Ereignis aus 2023, die Kandidaten müssen das genaue Datum eingeben (Maskenpflicht in Praxen, 7. April, Deutschland wird Basketball-Weltmeister, 10. September, Krönung von King Charles III., 6. Mai, Einführung Deutschland-Ticket, 1. Mai) – wer insgesamt am wenigsten Tage Abweichung hat, gewinnt. Michael Kessler baut seine Führung aus: 6:0
4 Blind fahren – In einem blickdicht verdunkelten Auto nur von einer Kamera in der Vogelperspektive geleitet, einen Parcours abfahren, Zahlen entdecken und mit ihnen Rechenaufgaben lösen. 10:0 für Kessler.
5 Passen – mit einem Fußball auf die jeweils leuchtende Kiste schießen. 15:0
6 Stimmen erkennen – Promis wie Evelyn Burdecki, Steffen Hallaschka, Olaf Schubert oder Jürgen Milski lesen Märchen und die Kandidaten müssen sie erkennen. 21:0
7 Feuerwerk – Papierkleeblätter, die aus einem Tischfeuerwerk springen, mit einem Kescher auffangen. 28:0
8 Slow-Stacking – einen Turm aus Mülltonnen möglichst schnell bauen. 36:0
9 Baum abschmücken – Mit dem Gabelstapler einem stilisierten Weihnachtsbaum die Kugeln abnehmen. 45:0 Kessler setzt seine Siegesserie fort.
10 Menschenkenntnis – Sie müssen schätzen, wie viele von neun zufällig ausgewählten Zuschauern zum Beispiel Kartoffelsalat mit Würstchen zu Weihnachten hatten oder eine Spielkonsole haben. Mit der Menschenkenntnis, die sich Horst Lichter zu Beginn der Sendung selbst bescheinigt hat, gewinnt er seine erste und einzige Runde: 45:10
11 Blamieren oder kassieren – Wie heißt der Bundeslandwirtschaftsminister (Cem Özdemir), in welcher Stadt treffen Mosel und Rhein aufeinander (Koblenz). 56:10 für Kessler.
12 Lattlschießen – Eisstockzielschießen auf Punktetafeln. Nachdem Horst Lichter unter Druck zu unerwarteter Form aufgelaufen ist, schafft Michael Kessler trotz allem noch die nötige 11 Punkte in der finalen Eisstockrunde und gewinnt so um kurz vor 1 Uhr die 100.000 Euro.
Michael Kessler ist zwar der Sieger des Abends. Aber auch gleichzeitig der Verlierer. Der ausgebildeter Schauspieler, der aber vor allem als Parodist bekannt ist, hat den Wechsel zwischen den Rollen so verinnerlicht, dass seine normale Persönlichkeit an diesem Abend nur selten durchscheint. Immer wieder spricht er mit verstellter Stimme, schreit künstlich aufgeregt herum oder gibt sich sonst wie exaltiert. Die Zuschauer sind extrem genervt von seinem Auftreten.
Einige Ungewissheit herrschte in den vergangenen Monaten um die Zukunft von Elton bei ProSieben und "Schlag den Star" im Allgemeinen. Denn ab 2024 soll die konzeptionell sehr ähnliche Show "Schlag den Besten" bei RTL laufen – moderiert ebenfalls von Elton. Auf Medienanfrage hat ProSieben aber betont, dass auch sie in Zukunft weiter mit Elton als Moderator in ihrem Programm planen.
Und während der Sendung kündigt Elton auch ganz normal und wie gewohnt die nächste Folge von "Schlag den Star" mit einem "Wiedersehen" für den 27. Januar 2024 an. Dort gebe es eine "Ladies Night": Sängerin Leony tritt gegen Model Stefanie Giesinger an. Also offenbar geht es bei "Schlag den Star" weiter wie bisher – mit Elton. (Ark)
