So viel Kritik wie Sebastian Preuss musste wohl zuvor noch kein Bachelor einstecken. Im Internet und in den Medien wird zum einen sein Umgang mit Frauen beanstandet und zum anderen seine kriminelle Vergangenheit. Mit letzterer ging er allerdings von Anfang an offen um, nur mit einigen Details nahm er es nicht so genau. Und genau das wird ihm nun immer wieder angelastet.
So war zunächst nur bekannt, dass er wegen Körperverletzung in Untersuchungshaft saß. Dass er aber auch wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verurteilt wurde, verschwieg er. Vermutlich aus gutem Grund: Wenn es um Tiere geht, versteht die Öffentlichkeit keinen Spaß.
Als die Geschichte dann doch in den Medien auftauchte, hatte es Sebastian ziemlich schwer, das öffentliche Bild von sich wieder geradezurücken. Er beteuerte bei RTL lediglich, er habe nie einem Tier etwas zuleide getan. Angesichts der Verurteilung schwer zu glauben.
Der 29-Jährige versuchte das Thema zu ignorieren, genau wie die negativen Berichte über seinen Umgang mit den Kandidatinnen. Sogar in den sozialen Netzwerken wurde es ruhiger um ihn. Weitere Stellungnahmen zu den Kritikpunkten? Fehlanzeige! Aber jetzt hat er offenbar genug davon, nur stillschweigend zuzusehen.
Über den Prügelvorfall aus dem Jahr 2008, bei dem er einen Schwan am Hals gepackt und mit dem Tier auf einen Mann eingeschlagen haben soll, sagte er der "Bild" nun:
Er distanziert sich, trotz rechtskräftigem Urteil, von dem Tatvorwurf. Im Gespräch mit Frauke Ludowig bei RTL erklärt er nun noch etwas genauer, wie es vor über zehn Jahren dazu kommen konnte.
Die Moderatorin bohrte beim Doppelinterview mit Sebastian und seiner Mama ganz genau nach. Sie habe seine Unterschrift gesehen, dass er unterschrieben hat, "dass das genau so passiert ist", wie es in den Medien berichtet wurde.
Er bestreitet seine Unterschrift nicht. Der Münchner erklärt, dass er damals einfach nur noch aus der Untersuchungshaft entlassen werden wollte. Anwaltlich sei ihm dann nahegelegt worden, sich "um keinen einzigen Punkt" aus den ganzen Strafakten zu streiten, um wieder rauszukommen. Und deshalb räumte er alle Vorwürfe ein – auch die Schwan-Prügelei. Er stellt aber jetzt ganz klar:
Dass ihm ausgerechnet die Schwan-Geschichte Jahre später wieder auf die Füße fällt, hätte er wohl nicht erwartet. Aber wer an einem TV-Format teilnimmt, muss auch damit rechnen, dass nicht nur das an die Öffentlichkeit kommt, was er gerne preisgeben würde.
Auch seine Mutter Conny meldete sich übrigens kurz vor Sebastians Statement in der "Bild" zu Wort und schilderte, wie schwer die letzten Wochen für die Familie gewesen seien:
Sie findet, es würde nur das Schlechte über ihren Sohn herausgepickt. "Er ist kein Macho, kein Narzisst und kein Sexist. Das ist einfach purer Unsinn. Sebastian ist ein junger Mensch mit Stärken und Schwächen – wie jeder andere auch", sagte sie.
(jei)