Der 4. Januar steht in der ARD ganz im Zeichen des Wintersports: Um 9.20 Uhr ging es los mit der Übertragung des Ski-Weltcups, bis zum späten Nachmittag stehen einige weitere Disziplinen an. Vorher jedoch, um 9.15 Uhr, ging noch die "Tagesschau" auf Sendung, um das Publikum über die wichtigsten Themen des Morgens zu informieren.
Die Moderation an diesem Tag übernahm Jens Riewa, der bereits seit 1994 für das Format vor der Kamera steht. Dabei konnte er einen Patzer aber gerade noch so abwenden.
"Guten Tag, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'" – diese Begrüßung ist seit November 2024 Geschichte. Nunmehr heißt es von Seiten der Moderation schlicht "Guten Tag, ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'".
Am Morgen des 4. Januar jedoch fällt Jens Riewa beinahe in alte Gewohnheiten zurück. Mit den Worten "Guten Tag, meine ... ähhh", beginnt die Ansprache denkbar holprig, das Wort "meine" ist definitiv fehl am Platz.
Doch der erfahrene Sprecher bekommt nach einem kurzen Moment der Stille noch die Kurve und korrigiert sich zur neuen Variante: "Ich begrüße Sie zur Tagesschau." Puh, das war knapp.
Als Grund für die Änderung der Begrüßung wurde im November der Wille des ARD-Publikums angegeben. Ein NDR-Sprecher erklärte gegenüber "Bild": "Die Veränderung basiert unter anderem auf einer qualitativen Zuschauer-Befragung und entspricht dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache."
Die vermeintlich kleine Änderung löste Diskussionen bei Social Media aus. Es stand die Vermutung im Raum, die ARD wolle mit der neuen Formulierung genderneutrale Pronomen vermeiden und dennoch zeitgemäßer sein.
Ebenfalls seit 2024 gibt es übrigens die "Tagesschau in einfacher Sprache". Diese Ausgabe richtet sich vor allem an Menschen mit Lese-, Lern- oder Hörschwierigkeiten sowie an Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Damit wurde ein Zeichen für mehr Inklusion gesetzt.
"Es gehört zum öffentlich-rechtlichen Auftrag, allen Menschen in Deutschland ein Informationsangebot zu machen", hieß es dazu seitens des NDR. Da ist ein kleiner Ausrutscher von Jens Riewa sicher auch mal verzeihlich.