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Pikanter Spruch bei "Hart aber fair": Plasberg verwirrt mit zweideutiger Aussage

Frank Plasberg verwirrte bei "Hart aber fair" mit einer zweideutigen Aussage.
Frank Plasberg verwirrte bei "Hart aber fair" mit einer zweideutigen Aussage.Bild: ARD screenshot
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Pikanter Ausrutscher bei "Hart aber fair": Plasberg verwirrt mit zweideutiger Ansage

14.12.2021, 13:06
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Noch elf Tage bis zum zweiten Weihnachten unter Pandemie-Bedingungen. Frank Plasberg bespricht in der letzten Ausgabe von "Hart aber fair" im Jahr 2021 das Thema "2G unterm Christbaum – wie wird aus dieser Weihnacht noch ein Fest?" Die Gäste sind:

  • Michael Müller (SPD, Regierender Bürgermeister von Berlin)
  • Prof. Dr. Carsten Watzl (Immunologe; Leiter des Forschungsbereichs Immunologie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund)
  • Prof. Dr. Monika Sieverding (Gesundheitspsychologin; Leiterin der Arbeitseinheit Genderforschung und Gesundheitspsychologie des Instituts für Psychologie der Universität Heidelberg)
  • Charlotte Würdig (Moderatorin)
  • Herrmann Hutter (Unternehmer, Vizepräsident des Handelsverbands Deutschland)

Mittlerweile kenne "jeder einen, den es erwischt hat", die Corona-Infektionen rücken näher, sagt Frank Plasberg. Wie also umgehen mit Weihnachten? Soll man noch rasch die Kinder impfen und Ungeimpfte zum Weihnachtsfest ausladen, fragt der Moderator.

Michael Müller (SPD) lässt privat keine Ungeimpften in die Wohnung.
Michael Müller (SPD) lässt privat keine Ungeimpften in die Wohnung.bild: screenshot ard

Für Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist die Antwort klar: "Jeder Kontakt mit Ungeimpften ist gefährlich." Er habe neulich einen privaten Adventskaffee veranstaltet, natürlich nur mit Genesenen und Geimpften. "Bei mir gilt die 2G-Regel. Jemand, der nicht geimpft ist, kommt nicht zum Kaffeetrinken." Bei den Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte gehe es aber auch darum, dass "auch ein gewisser Druck" entstehe, gibt Müller zu.

"Aber es geht nicht darum, vor jede Haustür einen Polizisten zu stellen."
Michael Müller

Als Frank Plasberg eine Umfrage der Bundeswehr-Universität präsentiert, wonach 47 Prozent der Bundesbürger überlegen, an Weihnachten manche Corona-Regeln zu brechen, fasst der Moderator die Gedankengänge der Regelbrecher etwas ungeschickt zusammen: "Da ist jetzt Schluss – unterm Weihnachtsbaum mache ich es mir selbst – äh, die Regeln." Plasbergs zweideutige Aussage bleibt bei den Zuschauern nicht unbemerkt:

Gesundheitspsychologin Monika Sieverding glaubt an die Kraft positiver Nachrichten.
Gesundheitspsychologin Monika Sieverding glaubt an die Kraft positiver Nachrichten.bild: screenshot ard

Aber nicht nur die Zuschauer kritisieren den Moderator, auch die Gesundheitspsychologin Monika Sieverding hat an Plasbergs Lesart der Studie etwas auszusetzen: Man könne die Statistik auch positiv lesen: mehr als die Hälfte der Befragten wolle sich daran halten, außerdem komme es auf die genaue Fragestellung an. Ähnlich sieht sie es auch bei einer Statistik, die den Impfrückgang in der letzten Woche um 22 Prozent zeigt. Sie betrachtet lieber den Zuwachs im Vergleich zu Anfang November, den es noch immer gebe. Die Menschen brauchten auch positive Nachrichten. Von der Politik habe es "zum Teil schon eine Kommunikation von oben herab" gegeben.

"Ich bin dagegen, Statistiken pädagogisch zu interpretieren", sagt Plasberg trocken. Sieverding kontert: "Man hält diesen Zustand nicht aus, wenn es nicht zwischendurch immer wieder Hoffnung gibt", die Politik solle nicht nur immer auf "die wenigen Regelverstoßer zeigen", sondern auch die gemeinsam erreichten Erfolge betonen.

Nichts schönzureden gibt es für den Einzelhandel während Corona. Auch Moderator Plasberg gibt zu, dass bei ihm und seiner Familie "die Wand zu Amazon komplett eingebrochen ist". Bis vor einiger Zeit hätten sie noch viel und bewusst im stationären Handel gekauft, nun bestellen sie immer mehr. Wenig überraschend beklagt sich Hermann Hutter, Unternehmer und Vizepräsident des Handelsverbands Deutschland, über das "Wirrwarr, das keiner versteht". Die Pandemie und auch das Überhelfen der Kontrolle von 2G-Regeln sei eine "irre Belastung für den Handel".

"Wir sind verdonnert worden, Polizei zu spielen. Wir müssen uns Beschimpfungen anhören, wir müssen das ausbaden."
Hermann Hutter
Immunologe Carsten Watzl mahnt zur Vorsicht.
Immunologe Carsten Watzl mahnt zur Vorsicht.bild: screenshot ard

Der Immunologe Carsten Watzl sieht 2G hingegen ganz pragmatisch.

"Der Grund für 2G ist, dass man die Ungeimpften vor sich selbst schützt."
Carsten Watzl

Aber andersrum gelte auch: "Wenn wir jetzt nicht die Impflücke schließen, stehen wir im nächsten Winter vor demselben Problem." Er sieht bei den Impfgegnern auf der einen Seite eine "wahnsinnige Angst vor der Impfung" und gleichzeitig die Haltung, die "Infektion als Lappalie" abzutun. "Die Angst, die kommt von Fehlinformationen und Lügen." Todesfälle aufgrund der Impfung seien verschwindend gering.

Bei konservativer Betrachtung gebe es weniger als einen Todesfall pro Million Geimpfter. Umgerechnet auf die Zahl der bisher Infizierten dürfte es also weniger als 15 Corona-Tote in Deutschland geben, wenn die Infektion wirklich weniger gefährlich wäre als die Impfung, rechnet er vor. Eine Dreißigjährige ohne Impfung habe immerhin noch ein einprozentiges Risiko, bei einer Infektion im Krankenhaus zu landen.

"Das ist nichts, was man unterschätzen sollte." Andersherum müsse man verstehen, dass die Impfung keine "Vollkasko-Versicherung" sei. Zumindest nicht dauerhaft. Sie schützt vor allem vor schweren Erkrankungen, und mit zeitlichem Abstand immer weniger vor Infektionen grundsätzlich. Corona werde zu unserem Leben gehören, sagt Watzl. Er prognostiziert regelmäßige Nachimpfungen und ist sich auch trotz aller Maßnahmen sicher: "Wir werden jedes Jahr Corona-Tote haben."

Charlotte Würdig erzählt von ihrer Corona-Erkrankung. Im Hintergrund: Corona-Weihnachtsbaumkugeln.
Charlotte Würdig erzählt von ihrer Corona-Erkrankung. Im Hintergrund: Corona-Weihnachtsbaumkugeln.bild: screenshot ard

Dass auch doppelt Geimpfte nach einiger Zeit weniger sicher vor der Erkrankung geschützt sind, ist mittlerweile Bestandteil des sich schnell ändernden Corona-Grundwissens. Aber Mitte November war Moderatorin Charlotte Würdig als Doppelt-Geimpfte noch "geschockt" als sie sich infizierte. "Ich habe mich ein bisschen zu sehr ausgeruht auf der Impfung", sagt sie rückblickend.

Nach der Trennung von Rapper Sido ist die Mutter zweier Söhne alleinerziehend, wie sie betont. "Ich habe mich sehr allein gefühlt", erinnert sich sich an ihre Gefühle bei der Infektion. Covid habe mild begonnen und sei "dann etwas schlimmer geworden". Sie habe "wirklich keine angenehmen Tage" erlebt und ganz wiederhergestellt ist sie auch nach vier Wochen noch nicht. "Ich merke, dass es nicht ganz vorbei ist. Ich habe das Gefühl, mein Körper arbeitet noch."

Am meisten zugesetzt hat ihr in der Zeit aber nicht die eigentliche Erkrankung, sondern die Unsicherheit. Als Alleinerziehende hat sie sich Sorgen um ihre Kinder gemacht, ganz besonders, weil sie keine offizielle Stelle gefunden hat, die ihr sagen konnte, welche Möglichkeiten der Unterstützung sie im Ernstfall hat.

"Als Mama habe ich mir Gedanken gemacht, was ist, wenn ich ins Krankenhaus muss. Meine Söhne sind fünf und acht, die können nicht alleine zu Hause bleiben."
Charlotte Würdig

Würdig gibt freimütig zu, dass sie nicht jede Corona-Studie verstehe und sie findet auch, dass die Bürger allgemein "zu wenig abgeholt" würden. Aber als Plasberg den Gästebuch-Eintrag einer Zuschauerin einblendet, die sich bewusst infizieren lassen möchte, um den "Corona-Gift-Impfcocktail" nicht nehmen zu müssen, platzt ihr der Kragen. "Ich habe dafür null Verständnis. Mir wird schlecht, mir ist kotzübel."

Ihre beiden Söhne wird sie auch impfen lassen, nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission und nach Rücksprache mit Haus- und Kinderarzt. "Aber erstmal haben wir sechs Monate Ruhe", sagt sie beruhigt. So lange gilt man als genesen.

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