Unterhaltung
TV

"Illner": Wolfgang Ischinger fordert Bundesregierung zum Handeln auf

Maybrit Illner
Maybrit Illner begrüßte unter anderem Wolfgang Ischinger.Bild: ZDF und Christian Schoppe
TV

"Illner": Diplomat fordert Bundesregierung zu Waffenlieferungen auf – "klotzen, nicht kleckern"

03.03.2023, 06:21
Mehr «Unterhaltung»

Am vergangenen Wochenende wurde vielfach für den Frieden demonstriert – die einen forderten dabei mehr und schnellere Waffenlieferungen, andere einen sofortigen Stopp der militärischen Unterstützung der Ukraine sowie schnelle Friedensverhandlungen.

Wolfang Ischinger, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, warb bei "Maybrit Illner" für stärkere und schnellere Waffenlieferungen an die Ukraine. Verhandlungen mit Russland hielt er zum jetzigen Zeitpunkt für unmöglich.

Linken-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali nannte den derzeitigen Kurs der Bundesregierung "hochgefährlich". Sie sprach sich für eine echte diplomatische Initiative aus.

Das waren die Gäste bei "Maybrit Illner" am 2. März:

  • Saskia Esken (SPD), Parteivorsitzende
  • Amira Mohamed Ali (Die Linke), Fraktionsvorsitzende im Bundestag
  • Marina Weisband, Publizistin und Grünen-Mitglied
  • Nicole Deitelhoff, Professorin Goethe Universität Frankfurt am Main
  • Wolfgang Ischinger, ehem. Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC)

Linken-Politikerin warnt vor Eskalation des Krieges

Mit einem "Manifest für den Frieden" riefen Sarah Wagenknecht (Die Linke) und Alice Schwarzer die Bundesregierung auf, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen und sich für schnelle Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine einzusetzen.

Zu den Unterzeichenrinnen gehört auch Linken-Politikerin Amira Mohamed Ali. Bei "Maybrit Illner" sprach sie von einem "Aufrüstungs-Wettkampf", den die Ukraine nicht gewinnen könne und forderte:

"Deutschland muss die Diplomatie stärker in den Vordergrund stellen."

Mohamed Ali äußerte ihre Befürchtungen einer Eskalation des Konfliktes und sprach von einem "hochgefährlichen Kurs" der Bundesregierung.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Wie soll Friedensoffensive aussehen?

Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, befürwortete die Initiative Wagenknecht und Schwarzers zum Teil: "Gut daran ist, dass es die Sehnsucht nach Frieden deutlich macht und dass es für eine Irritation in der Debatte sorgt", so Deitelhoff.

Das Problem bei den Forderungen eines schnellen Friedens, die am 25. Februar zu Tausenden auf die Straße getragen worden sind, seien jedoch, dass eine Frage ungeklärt bleibe: "Wie sieht diese diplomatische Offensive aus?"

Putin sei derzeit nach Einschätzung der Expertin nur über die militärische Unterstützung der Ukraine an den Verhandlungstisch zu bringen.

Grünen-Mitglied Marina Weisband stimmte zu. Die in Kiew geborene Publizistin erklärte: "Aus meiner Sicht wäre das richtige, die Ukraine so früh und stark wie möglich zu unterstützen."

Eine Niederlage der Ukraine würde der Gewalt Russlands auch in Zukunft Vorschub leisten.

Wolfang Ischinger fordert: "Klotzen, nicht kleckern"

Wolfgang Ischinger, von 2008 bis 2022 Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), sprach bei "Maybrit Illner" aus Erfahrung: Als Diplomat war er sowohl an den Verhandlungen zum Staton-Abkommen als auch an Friedensverhandlungen im Kosovo-Krieg beteiligt.

Laut Ischinger gehe es derzeit nicht darum, Putin mit guten Worten zum Einlenken zu bewegen. Der ehemalige Diplomat erklärte: "Putin muss militärisch dazu gezwungen werden, einzusehen, dass es nicht besser wird. Nur dann wird er verhandeln."

Je mehr und je rascher die westlichen Länder Waffen an die Ukraine liefern würden, umso größer seine die Chancen, eine Verhandlungslösung zu erreichen. Deshalb forderte Ischinger:

"Klotzen, nicht kleckern – und nicht weiter trödeln."

Ischinger warb in der ZDF-Talkshow durchaus auch für Diplomatie, sprach sich jedoch entschieden für die stille Diplomatie aus, die besonders in Krisensituationen von Vorteil sei.

ProSieben: Sitcom scheitert bei Comeback brutal und macht Flop perfekt

2022 startete nach langer Vorbereitung die Sitcom "How I Met Your Father", die an den enormen Hype um "How I Met Your Mother" anschließen sollte. Das Spin-off folgt demselben Rezept wie das Original: Sophie (Hilary Duff) erzählt ihrem Sohn, wie sie dessen Vater in New York kennenlernte.

Zur Story