
Manchmal lässt sich unsere verrückte Welt nur mit Musik ertragen.Bild: pexels / andrea piacquadio
Watson-Playlist
Jeden Tag passieren eine Menge Dinge. Mal sind sie skurril, mal schauerlich, schrecklich – oder auch schön. Oft schießen uns zur Situation passende Ohrwürmer in den Kopf. Mit dieser Playlist lässt die watson-Redaktion die Woche Revue passieren.
01.04.2023, 10:3501.04.2023, 10:35
watson-Redaktion
Montag: "Die Internationale" – Eugène Pottier
"Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will", dieser Satz des Dichters Georg Herwegh aus dem Jahr 1863 hat auch am Montag hervorragend gepasst. Es war Arbeiter:innen-Kampftag. Fernverkehrszüge, Flugzeuge, Schiffe: Deutschland stand. Grund dafür: Der Warnstreik von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Sie fordern mehr Geld – denn die Inflation frisst das Gehalt auf. Eine Einigung mit den Arbeitgeber:innen gibts noch nicht, der Warnschuss aber kam an.
Und nicht nur in Deutschland war die Bevölkerung am Montag im Streik-Modus. Auch in Frankreich kocht die Straße. Brennende Rathausfassaden und Müllberge inklusive. Auch hier geht es den Demonstrierenden darum, dass sie sich zur Wehr setzen wollen. Konkret um die Rentenreform.
Und um den internationalen Streiktag noch ein bisschen kosmopolitischer zu gestalten, war auch die Bevölkerung Israels auf der Straße, um ihrem Unmut über eine geplante Justizreform Luft zu verleihen. Welches Lied passt an solch einem aufgeladenen Tag also besser, als die internationale Hymne der Arbeiter:innen?
Dienstag: "Shut up and Drive" – Rihanna
Die EU hat doch jetzt tatsächlich das Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Konkret heißt das: Ab 2035 dürfen keine Fahrzeuge mehr zugelassen, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden.
In Zukunft werden auch PS-Monster nur noch leise schnurren und vor allem keine schädlichen Abgase mehr in die Luft blasen. Und wie das nun mal immer so ist, sorgte auch dieser Beschluss für die ein oder andere kritische Stimme. Um es in Rihannas Worten zu sagen: "Shut up and Drive" – und das bitte elektrisch.
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Mittwoch: "God Save the Queen" – Sex Pistols
"Der Neue" kam nach Berlin. Da Queen Elizabeth 50 Jahre lang auf dem Thron saß, wird King Charles für viele vermutlich bis zum Ende seiner Regentschaft "der Neue" sein. Er sprach im Bundestag auf Deutsch, besuchte ein Öko-Dorf in Brandenburg, fuhr mit der Bahn und durfte Campino im Frack bestaunen.
DER Klassiker zum Thema britische Monarchie ist und bleibt sicherlich "God Save the Queen" von den Sex Pistols. Um den Song zeitgemäß zu halten, könnte man vielleicht wie bei der englischen Nationalhymne einfach Queen durch King ersetzen. Aber selbst dann wagen wir zu bezweifeln, dass Musik und Message den Geschmack des Königs trifft.
Donnerstag: "Stay away" – Nirvana
In Amsterdam hat man keinen Bock mehr auf Sauftouristen aus Großbritannien. Und zwar explizit auf die männlichen, die im Rotlichtviertel für das meiste Chaos sorgen.
Wer online nach Urlaub in Amsterdam sucht, wird ab sofort via Onlinewerbung abgeschreckt, in die Niederlande zu reisen. Und die Kampagne heißt "Stay away". Nirvana lässt grüßen.
Freitag: "Bye, Bye My Love" – Bläck Fööss
Das hier ist die watson-Playlist. Und heute ist ein trauriger Tag bei watson. Weil wir uns in dieser Woche von einigen Kolleg:innen verabschieden müssen, die uns sehr ans Herz gewachsen sind. Wir schreiben diese Zeilen am Freitagnachmittag und haben alle schon das erste Bier der Abschiedsparty getrunken. Weshalb wir dem Wunsch einer Kollegin nachkommen, die uns leider verlässt. Und packen "Bye, Bye My Love" auf die Liste.
Spotify: die watson-Playlist
Alle Songs, die wir für unsere Playlists ausgewählt haben. In einer Spotify-Playlist zusammengefasst. Zum Nachhören und Abonnieren.
Keine Greenscreens, keine digitalen Effekte: Gedreht wurde dieser Film mit einem praktischen Aufwand, der heute kaum noch denkbar wäre. Seine spürbare Nähe zur Realität trägt am Ende zur Authentizität bei.
"Papillon" aus dem Jahr 1973 basiert auf den angeblich autobiografischen Erlebnissen von Henri Charrière, der in den 1930er Jahren zu lebenslanger Haft in einer französischen Strafkolonie verurteilt wurde.