Ein Shitstorm gegen Leeroy Matata hat große Wellen geschlagen. In den vergangenen Wochen häufte sich die heftige Kritik, die Youtube-Größen wie Sashka, Rezo und Monte (MontanaBlack) veröffentlichten. In der Bubble der großen Videomaker sank Leeroy Matatas Ansehen rapide, ebenso wie bei den ehemaligen Fans.
Dabei war Leeroy selbst lange Zeit eine echte Institution auf der Videoplattform. Es gibt kaum jemanden in Deutschland, der regelmäßig auf Youtube unterwegs ist und ihn nicht kennt. Er ist vor allem für seine Interviews und Talk-Formate mit den unterschiedlichsten Menschen bekannt.
In den vergangenen Monaten aber veröffentlichte er immer öfter Videos, die auf heftige Reaktionen stießen. Reagiert hat er auf Kritik kaum. Bis jetzt. Er verkündet nicht nur einen bitteren Entschluss, sondern teilt auch heftig aus.
Wie ist das, vom Blitz getroffen zu werden? Wie ist das, zu sterben? Oder wie ist es, Opfer eines Terroranschlags zu sein? Das sind nur Beispiele von Fragen, über die er mit Betroffenen während seiner sieben Jahre langen Youtube-Karriere auf seinen Kanälen "Leeroy Matata" und "Leeroy will's wissen!" gesprochen hat. Zudem war er Teil des Content-Netzwerks Funk.
Kritik hagelte es an Leeroy wegen verschiedener Videos. So etwa an einem Interview mit Kurt Salterberg, einem Wachmann im Hauptquartier Wolfsschanze, oder dem umstrittenen "AfD-Politiker trifft trans Frau"-Video. Ihm wurde mehrfach und in immer größerer Heftigkeit vorgeworfen, zu unkritisch in seinen Interviews zu agieren. So ordnete er Aussagen seiner Interviewpartner oft nicht ausreichend ein und ließ diese Falschinformationen ungefiltert in die Welt tragen. Für einen Youtuber mit Millionenpublikum untragbar, finden Kritiker:innen.
So wirklich eingegangen ist er auf die Kritik lange nicht, womit er den Unmut seiner Kolleg:innen nur noch weiter auf sich zog. Zudem veröffentlichte er weiter umstrittene Interviewformate.
Bis heute. Bereits vor einer Woche kündigte er ein Statement an. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (29. November) erschien es auf seinem Kanal. Und das hat es in sich. In dem Video mit dem Titel "Ich höre auf" macht er klar: Für ihn ist jetzt Schluss mit Youtube. Grund sei allerdings nicht die Kritik, sondern der zunehmende Druck, in der Öffentlichkeit zu stehen. Zudem habe er zuletzt weniger Spaß am Youtube-Business gehabt.
Er habe sich nie etwas auf seinen Status im Internet eingebildet und könne deshalb nun auch wieder ein "normales" Leben führen. Im Video lässt der 26-Jährige seine Youtube-Karriere Revue passieren. Er zeigt etwa, wie er anfangs anderen Menschen Hoffnung machen wollte, indem er über sein Leben mit Behinderung gesprochen hatte. Zudem sind in dem Video Ausschnitte aus vielen besonderen Interviews zu sehen.
Schließlich reagiert er auch auf die Kritik, die ihn zuletzt überrollte. Etwa zu seinem umstrittenen "AfD-Politiker trifft trans Frau"-Video. Dafür wurde er unter anderem von den Youtube-Ikonen Rezo und Sashka ins Kreuzfeuer genommen, weil er transfeindliche Aussagen einfach unkommentiert stehen gelassen habe.
Nun zeigt er das Rohmaterial der Aufnahmen. Darauf ist zu sehen, wie Leeroy gegen den AfD-Politiker argumentiert, teilweise nach dem Dreh. Im Video war davon nichts zu sehen. Denn: Leeroy wollte nach eigenen Angaben dort nicht parteiisch wirken. Er räumt ein, dass dies ein Fehler gewesen sei.
Die Worte seines Kritikers MontanaBlack aber lässt er nicht auf sich sitzen. Er teilt heftig gegen den Streamer aus. Leeroy bewertet viele von Montes Vorwürfen etwa als nicht angebracht und bezeichnet diese als "dumme Aussagen". Monte sei "verblödet".
Zudem sei auch der Streamer nicht frei von fragwürdigen Aktionen. Dieser solle seinen Karriere-Weg selbst reflektieren. Dabei bezieht sich Leerory auf die Casino-Streams des Youtubers. Er macht Anspielungen darauf, dass MontanaBlack Menschen damit in die Spielsucht und sogar in den Suizid getrieben habe.
Trotz heftigen Gegenwinds in den vergangenen Monaten zeigen sich viele User:innen unter Leeroys Abschiedsvideo traurig über die Verkündung. So schreibt eine Person:
Während es auch hier wieder kritische Kommentare gibt, bezeichnen zahlreiche Menschen die Entscheidung auch als "schade" und danken Leeroy für seine Zeit auf Youtube.