
Rachel Brosnahan und David Corenswet sorgen mit einer Szene für Aufregung.Bild: Warner Bros. Pictures / Jessica Miglio
Filme und Serien
Mit seiner Verfilmung des Comichelden aus dem DCU kann sich Regisseur James Gunn bislang über unerwartete Erfolge freuen. In Indien stößt der Film aber auf Grenzen anderer Art.
15.07.2025, 16:2715.07.2025, 16:28
Nicht jeder Film mit dem Mann aus Stahl konnte in der Vergangenheit Erfolge feiern. Nach einigen durchwachsenen "Superman"-Reboots hat Regisseur James Gunn mit seiner Version jedoch einen neuen, weitaus positiveren Actionhelden geschaffen und damit einen Nerv getroffen.
Seine Version überzeugt überwiegend sowohl das Publikum als auch die Filmkritik. Der neue "Superman" kombiniert Innovation mit Nostalgie, sorgt aber dennoch für Diskussionen. Schuld ist ein Kuss.
"Superman": Zensur Ärger in Indien
Es sollte ein Moment voller Magie und Leichtigkeit sein: Superman und Lois Lane küssen sich in luftiger Höhe – ein Höhepunkt in dem Film, der die neue DCU-Ära markiert. Doch genau diese Szene löst in Indien Aufregung aus. Schließlich bleibt sie den Fans sogar gänzlich verwehrt.
Denn die nationale Filmbehörde hat den Kuss aus der finalen Kinoversion gestrichen. Der Grund hinter dem unerwarteten Cut in der Produktion von Regisseur James Gunn: Der romantische Moment zwischen den beiden Hauptcharakteren sei "zu sinnlich".
Wie indische Medien berichten, wurde der rund 33 Sekunden lange Kuss sowie eine weitere Szene vom Central Board of Film Certification (CBFC) entfernt. Die Zensur sei nötig gewesen, um dem Film mit einer UA-Freigabe (entspricht einer Altersfreigabe ab 13 Jahren mit elterlicher Begleitung) zu versehen.
Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Die Entscheidung trifft nun auf viel Kritik aus der Film- und Fan-Community. Unter anderem bezeichnet man die Kürzung als rückschrittlich und heuchlerisch.
So lasse das Gremium regelmäßig Filme zu, die Gewalt verherrlichen, nun aber werde einvernehmlichem Küssen unbegründet der Riegel vorgeschoben. "Liebe Vorstandsmitglieder des CBFC, Sie sind eine Schande für die Filmindustrie", schreibt ein User auf X.
Auch andere Hollywood-Produktionen wurden zensiert
Die Entscheidung ist kein Einzelfall: Die CBFC ist in der Vergangenheit zunehmend wegen ihrer politisch motivierten und inkonsistenten Entscheidungen in die Kritik geraten. So ersetzte man im "F1"-Film mit Hollywoodstar Brad Pitt laut "Variety" zuletzt ein Mittelfinger-Emoji durch eine geballte Faust.
Auch der neueste Marvel-Streifen "Thunderbolts*" schaffte es damals nicht ohne Kürzungen ins Kino. Hier entfernte man viele der Schimpfwörter, indem man die entsprechenden Szenen einfach stummschaltete.
Diese Eingriffe heizen eine alte Debatte neu an, nämlich über die Freiheit künstlerischen Ausdrucks und die weitreichenden Befugnisse des CBFC. Die Regelungen der Behörde basieren auf dem indischen Cinematograph Act, der zwar Meinungsfreiheit garantiert, aber auch "angemessene Einschränkungen" in Bezug auf "Moral" und "Anstand" erlaubt.
Der Stoff, aus dem Albträume sind: 2002 erschien ein Science-Fiction-Film, der bei einem Millionenpublikum einen Nerv traf und nachhaltig beunruhigt – auch jetzt noch.
Kaum ein Regisseur versteht es so gut wie M. Night Shyamalan, subtilen Grusel in die amerikanische Vorstadt zu bringen. In "Signs", einem seiner meistdiskutierten Filme, schafft er es mit reduzierten Mitteln, eine bedrückende Stimmung zu erzeugen, die bis zum letzten Moment unter die Haut geht.