Kennst du das auch? Plötzlich ist die Lust weg. Kein Verlangen, keine Energie für Sex und irgendwie fühlt sich alles nicht mehr so an wie früher. Kein Grund zur Panik – du bist nicht allein! Tatsächlich haben viele Menschen in Deutschland mit einem Rückgang der Libido zu kämpfen.
Es gibt viele Gründe, warum die Libido plötzlich weg ist. Jedoch sprechen wir nur selten darüber, was den Druck erhöhen kann. Watson zeigt dir Wege, wie du dir die Lust wieder zurückholen kannst.
Klären wir aber zuerst einmal, wie oft wir überhaupt Sex haben sollten. Die Häufigkeit von Sex, die als "gesund" gilt, variiert und hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Beziehung, dem Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand und den individuellen Vorlieben. Es gibt keine feste Regel, wie oft Paare Sex haben sollten.
Studien zeigen, dass Paare, die regelmäßig Sex haben, oft ein stärkeres emotionales Wohlbefinden und mehr Intimität haben. Ein häufig genannter Durchschnitt liegt bei etwa einmal pro Woche, aber das ist nur eine Orientierung.
Wichtiger ist, dass beide mit der Häufigkeit zufrieden sind und sich körperlich und emotional wohlfühlen. Übrigens ist es auch ganz normal, dass die Sex-Häufigkeit in Langzeitbeziehungen abnimmt. Das hat aber nicht mit einer schwindenden Libido zu tun.
Unter einer Minderung der Libido versteht man die (plötzliche) Abnahme des Sexualtriebs. Die Gründe können bei allen Geschlechtern vielfältig sein. Manchmal ist es einfach der Stress des Alltags, der uns die Lust raubt, manchmal steckt etwas Körperliches dahinter.
Oft beinhalten hormonelle Veränderungen, wie sie zum Beispiel durch einen sinkenden Testosteronspiegel bei Männern oder durch hormonelle Schwankungen bei Frauen, einen Libidoverlust. Auch bestimmte Medikamente, wie Antidepressiva oder Schmerzmittel, können die sexuelle Lust dämpfen.
Zudem spielen chronische Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Schilddrüsenerkrankungen eine Rolle, da sie den Hormonhaushalt beeinflussen oder die Blutzirkulation beeinträchtigen, was sich negativ auf das sexuelle Verlangen auswirken kann.
Schließlich kann auch Müdigkeit durch Schlafmangel oder körperliche Erschöpfung eine große Rolle spielen, da der Körper in einem konstanten Erschöpfungszustand schlichtweg nicht genug Energie für sexuelle Aktivität hat und so in den "Überlebensmodus" schaltet.
Psychische Ursachen für Libidoverlust sind oft mit Stress, Angst und emotionalen Belastungen verbunden. Stress im Alltag, sei es durch die Arbeit oder private Probleme, kann die geistige und körperliche Energie so stark beanspruchen, dass wenig Raum für sexuelles Verlangen bleibt.
Ähnlich wirkt sich Angst negativ auf die Libido aus, insbesondere in Bezug auf Leistung oder Zukunft. Eine weitere häufige Ursache ist Depression, bei der das sexuelle Verlangen häufig erlischt, da das allgemeine Interesse an körperlicher Nähe und Lust sinkt.
Schließlich können ungelöste Beziehungskonflikte und mangelnde Kommunikation ebenfalls eine Rolle spielen, da Spannungen oder Unzufriedenheit in der Partnerschaft oft das Verlangen nach Intimität mindern.
Ein ungesunder Lebensstil kann ebenfalls erheblich zur Verringerung der Libido beitragen. Eine ungesunde Ernährung, die reich an Zucker und gesättigten Fetten ist, kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und den Körper träge machen.
Bewegungsmangel verstärkt dieses Problem, da regelmäßige körperliche Aktivität nicht nur das allgemeine Wohlbefinden steigert, sondern auch die Durchblutung fördert, was für eine gesunde Libido wichtig ist. Zudem kann Alkohol in großen Mengen die sexuelle Lust dämpfen, da er die Nerven beruhigt, aber auch die sexuelle Erregbarkeit verringert.
Ebenso wirkt sich der Konsum von anderen Drogen wie Nikotin negativ auf das Verlangen aus, da sie die Durchblutung und die Hormonproduktion beeinträchtigen können.
Um die Libido wieder anzuregen, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf zu achten. Darüber hinaus können Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga helfen, den Kopf freizubekommen und wieder mehr Raum für sexuelle Wünsche zu schaffen.
Offene Kommunikation mit dem Partner und das Überwinden von Beziehungskonflikten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um das Vertrauen und die Nähe zu stärken.
Falls das aber alles nicht hilft? Dann solltest du dich am besten einer:m Ärzt:in anvertrauen. Besonders, wenn der Verlust der Libido über einen längeren Zeitraum anhält oder mit anderen Symptomen wie Müdigkeit, Schmerzen oder Stimmungsschwankungen einhergeht, könnte Erkrankung vorliegen.
Bei psychischen Ursachen wie Depressionen oder Angststörungen kann eine psychologische Beratung oder eine Psychotherapie helfen, die sexuelle Lust wieder zu fördern. In jedem Fall ist es wichtig, sich frühzeitig Unterstützung zu holen, um langfristige Auswirkungen auf das Wohlbefinden und auch oft auf die Partnerschaft zu vermeiden.
Ein kurzzeitiger Libidoverlust ist absolut normal und sollte kein Grund zur Sorge sein. Denn in stressigen Lebensphasen liegen die Prioritäten einfach doch woanders! Sollte dich deine Libido aber belasten, dann kläre das Thema frühzeitig ab — besser einmal zu viel als einmal zu wenig!