Den Begriff "Gaunerzinken" dürften viele schon einmal gehört haben. Gemeint sind damit geheime Zeichen, mit denen sich Dieb:innen über ein potenzielles Einbruchsobjekt wie ein Haus oder eine Wohnung verständigen. Mit verschiedenen Mitteln versuchen sie so herauszufinden, ob gerade jemand zu Hause ist oder nicht – ob ein Einbruch für sie also sicher wäre.
In Italien ist es in diesem Sommer wieder zu vielen Einbrüchen gekommen. Hier haben sich Einbrecher:innen laut italienischen Medien dem Keksbetrug, wie es hier genannt wird, bedient.
Einbrecher:innen legen dabei einen Keks oder auch einen Cracker unter die Fußmatte und beobachten, was mit ihm passiert. Tritt man auf den Keks und zerbröselt dieser, zeigt ihnen das, dass offenbar jemand zu Hause ist. Wenn der Keks entfernt wird, signalisiert ihnen das ebenfalls, dass das Haus bewohnt ist.
Bleibt der Keks über einen langen Zeitraum intakt, zeigt es ihnen das Gegenteil, sodass sie das Haus oder die Wohnung möglicherweise als Einbruchsziel auswählen.
In Italien, insbesondere in Rom, haben sich die Einbrüche im Sommer wieder vermehrt und dabei soll die Keks-Masche aufgefallen sein, berichtet die italienische Tageszeitung "Leggo.it".
Wenn man so einen Keks unter der Fußmatte entdeckt, kann man demnach versuchen, die Einbrecher:innen mit geänderten Gewohnheiten und Ausgangszeiten zu verwirren.
Ob Keksbetrug oder anderes Gaunerzeichen: Es gibt einige Schritte, die man beachten sollte, wenn man merkt, dass man ins Visier geraten ist. Laut der Hausratsversicherung da-direkt sollte man zunächst ein Foto machen und dann den Keks entfernen, schreiben Ippen-Medien. Außerdem solle man bei der Polizei von dem Fund berichten und Zeit und Ort durchgeben. Schließlich sollte man auch Nachbar:innen informieren: Denn so sind sie gewarnt und können die Augen offen halten.
Einbrecher:innen nutzen auch verschiedene andere Markierungen, um zu überprüfen, ob ein Haus gerade bewohnt ist. Gerade in der Sommer- und Urlaubszeit zeigt ihnen das nämlich auch, ob ein Einbruch am helllichten Tag stattfinden kann
Es werden Gegenstände wie Flyer oder Klebestreifen in Rollladen oder Türrahmen gesteckt. Im vergangenen Jahr wurden in Mainz Plastik-Klemmen genutzt und in Mühlheim ein Hölzchen und in einem anderen Fall ein zusammengerolltes Blatt.
Gerne verschieben sie aber auch schon vorhandene Gegenstände in der Nähe der Haustür und schauen, was passiert. Das kann eine Fußmatte sein oder ein Blumentopf, aber auch größere Gegenstände wie Mülltonnen. Die Markierungen der Einbrecher:innen können also ganz unterschiedlich sein.