In klassischen Urlaubsländern wie Italien, Spanien oder Griechenland ächzen die Menschen insbesondere über die Sommermonate unter den hohen Temperaturen.
Immer häufiger werden diese Regionen von Hitzeperioden heimgesucht, inklusive Busch- und Waldbränden sowie einer teils bedenklichen Knappheit an Wasser. Kein Wunder also, dass sich manche Urlauber:innen eher nach Norden orientieren, wo man der Hitze in der Regel entfliehen kann. "Coolcation" nennt man so einen Urlaub im Kühlen auch.
Viele zieht es dafür nach Skandinavien, manche machen sogar einen Abstecher nach Grönland. Aber auch Großbritannien erfreut sich großer Beliebtheit.
Fans von Städtetrips werden etwa in Edinburgh oder Glasgow auf ihre Kosten kommen. Ausgerechnet dort müssen sich Besucher:innen bald aber auf höhere Kosten einstellen.
Edinburg hat bereits im Januar dieses Jahres angekündigt, dass in der Stadt ab dem 24. Juli 2026 eine Touristensteuer von fünf Prozent fällig werden soll. Diese gilt pro Person, und zwar egal ob sie im Hotel, Bed & Breakfast oder Airbnb-Unterkünften übernachtet. Und nun zieht Glasgow nach.
Die schottische Metropole will ab Januar 2027 ebenfalls eine Art Kurtaxe von fünf Prozent pro Übernachtung und Person verlangen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Stadtrat verabschiedet, berichtet BBC. Urlauber:innen müssen deshalb ab 2027 für ihren Trip nach Glasgow durchschnittlich 4,83 Pfund je Nacht zusätzlich einberechnen, also etwas mehr als fünf Euro.
Die Stadt erhofft sich davon etwa 16 Millionen Pfund an Mehreinnahmen, die vor allem in die Verbesserung der Infrastruktur fließen sollen.
In Glasgow selbst ist die Einführung der Touristen-Gebühr nicht ganz unumstritten. Die Entscheidung stieß zum Beispiel auf Kritik von Gastronomieverbänden. Marc Crothall, Geschäftsführer der Scottish Tourism Alliance (STA), gab gegenüber "Scottish Financial News" zu bedenken, dass die Abgabe dem Tourismus- und Gastgewerbe in Glasgow schaden könne.
Er appellierte an die schottische Regierung, das aktuelle Gebührenmodell zu überdenken und sprach sich für eine feste Gebühr anstelle eines prozentualen Anteils aus.
Der Grünen-Politiker Blair Anderson, der die Einführung ins Rollen brachte, zeigt sich gegenüber "Independent" hingegen überzeugt: "Die Kurtaxe wird für Glasgow eine Wende bedeuten, da sie mehr Geld einbringt, um unsere Stadt aufzuräumen und sie für Besucher und Einwohner gleichermaßen noch attraktiver zu machen."