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Urlaub in Portugal: Beliebter Ferienort führt neue Touristen-Steuer ein

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Die Kathedrale von Évora ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt. Bild: imago stock&people / BE&W
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Portugal-Urlaub: In Évora werden Touristen bald zur Kasse gebeten

Wie viele andere Urlaubsländer bleibt auch Portugal nicht vom Massentourismus verschont. Eine Stadt, die teils noch als Geheimtipp gehandelt wird, sorgt nun mit einer neuen Gebühr für Aufsehen.
17.06.2025, 17:0217.06.2025, 17:02
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Traumhafte Sandstrände, wunderschöne Städte und natürlich guter Wein, Fisch und Pastéis de Nata – Portugal hat wirklich eine Menge für Urlauber:innen zu bieten. Die meisten zieht es entweder an die Algarve im Süden des Landes oder die Hauptstadt Lissabon. Gerade dort tummeln sich allerdings besonders über die Sommermonate enorm viele Tourist:innen.

Wie viele andere Urlaubsländer kämpft auch Portugal mit den Menschenmassen. Die Folgen davon sind allseits bekannt: überfüllte Strände, hoher Wasserverbrauch, Umweltverschmutzung und vermehrte Umwandlung von Wohnraum in Ferienunterkünfte. Die Einheimischen sind davon verständlicherweise nicht begeistert.

Aber auch manche Tourist:innen zieht es mittlerweile in Städte und Landesteile, die weniger überfüllt sind. Dazu zählt auch Évora. Die 53.000-Einwohner:innen Stadt liegt etwa 130 Kilometer südöstlich von Lissabon entfernt und dürfte vor allem für Kultur- und Geschichtsfans von Interesse sein.

Évora: Touri-Gebühr soll noch diesen Sommer eingeführt werden

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählen der römische Tempel von Évora, die Kathedrale Sé de Évora und die außergewöhnliche Knochenkapelle (Capela dos Ossos), deren Wände mit menschlichen Knochen und Schädeln geschmückt sind.

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Zusätzlich finden sich in der Umgebung von Évora beeindruckende prähistorische Megalithanlagen wie der Cromeleque dos Almendres, eine der größten Steinkreise Europas und vermutlich älter als Stonehenge. An Attraktionen mangelt es der Region nicht, Tourist:innen machen jetzt schon regelmäßig einen Abstecher nach Évora.

Stadt erhofft sich zusätzliche Einnahmen

Und genau das will sich die Stadt nun auch zunutze machen. Ab August soll dort nämlich eine Touristen-Gebühr eingeführt werden, wie unter anderem das Online-Portal "The Portugal News" berichtet. Pro Person (ab 16 Jahren) und Nacht werden demnach 1,50 Euro fällig. Das mag auf den ersten Blick nach einer überschaubaren Summe klingen.

Der Bürgermeister Carlos Pinto de Sá erhofft sich davon allerdings zusätzliche Jahreseinnahmen von rund 600.000 Euro. "Wir halten diese Einnahmen für wichtig, damit die Gemeinde Investitionen in Bereichen wie Reinigung und öffentliche Hygiene, Tourismusförderung und Denkmalpflege, in denen es teilweise stark mangelt, sicherstellen und verstärken kann", wird der Bürgermeister zitiert.

Es gibt jedoch einige Ausnahmen: Menschen und Begleitpersonen, die aus medizinischen Gründen in die Stadt kommen, Menschen mit Behinderung und Studierende aus Évora müssen die Gebühr nicht entrichten, heißt es in dem Bericht des Online-Portals.

Um die Einnahmen aus der Gebühr zu verwalten, soll zusätzlich noch ein Investitionskomitee eingerichtet werden.

Im besten Fall sorgt die zunehmende Anzahl an Tourist:innen also dafür, dass es in der Stadt nicht nur sauber bleibt, sondern auch die Sehenswürdigkeiten nicht vernachlässigt werden. Ob der Plan am Ende aufgeht, wird sich aber wohl erst in den kommenden Jahren zeigen.

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