Die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht, auch bekannt als Adipositas, hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Laut einer Studie waren 2022 weltweit mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Dies bedeutet einen drastischen Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren.
Expert:innen zufolge hat sich der Anteil der stark übergewichtigen Menschen an der Bevölkerung seit 1990 mehr als verdoppelt, berichtet die Fachzeitschrift "The Lancet". Besonders besorgniserregend ist, dass sich unter Heranwachsenden zwischen fünf und 19 Jahren dieser Anteil vervierfacht hat. In absoluten Zahlen waren damit 2022 weltweit 880 Millionen Erwachsene und 159 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen.
Diese alarmierenden Zahlen werfen die Frage auf: Welche Auswirkungen hat Adipositas und wie gefährlich ist sie wirklich? Adipositas ist meistens nicht nur eine Bürde im Alltag, sondern bringt auch ernsthafte Gesundheitsrisiken mit sich.
Sie kann zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Komplikationen führen, darunter Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen, Schlaganfall, bestimmte Krebsarten, Gelenkprobleme und psychische Belastungen wie Depressionen. Die Auswirkungen von Adipositas sind weitreichend und können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Vor allem die hohen Zahlen chronisch übergewichtigen Kinder und Jugendlicher sind alarmierend. In dieser Altersgruppe gibt es einen dramatischen Anstieg der Adipositasrate. Übergewichtige Kinder haben nicht nur ein erhöhtes Risiko, auch als Erwachsene übergewichtig zu bleiben, sondern sind auch einem höheren Risiko für gesundheitliche Probleme in jungen Jahren ausgesetzt.
Dabei ist Adipositas keine angeborene Krankheit und wäre somit vermeidbar. Eine gesunde Ernährung, ausreichend körperliche Aktivität und eine bewusste Lebensweise können dazu beitragen, das Risiko für Übergewicht und Adipositas zu verringern. Allerdings ist es für Betroffene in diesem Stadium oft sehr schwer, selbst abzunehmen. Die, zuletzt von Stars wie Oprah Winfrey gepriesene, Abnehmspritze, kann jedoch laut dem Kardiologen Heribert Brück keine Lösung sein.
Zwar seien Abnehmspritzen oder Pillen auf den ersten Blick einfacher als eine langfristige Verhaltens- und Ernährungsumstellung. Doch gerade bei den Spritzen fehlten für die Anwendung bei Adipositaspatient:innen Langzeitdaten zu möglichen Spätfolgen und Nebenwirkungen.
Die Abnehmspritzen wurden nämlich ursprünglich für die Behandlung von Menschen mit Diabetes Typ II entwickelt und zugelassen. Bück sagte zur "Rheinischen Post": "Es gibt durchaus Hinweise, dass die Anwendung dieser Spritzen auf Dauer nicht unproblematisch sein kann."
(Mit Material der dpa)