Boah, das ist viel Reise-Guthaben!Bild: imago images / Hanno Bode
Alltagsfrage
Neuer Fernseher gefällig? Lust auf einen Urlaub auf den Malediven? Wie sieht's mit einem Traumhaus aus? Auf allerlei Websites finden sich allerlei Gewinnspiele und alle versprechen hohe Gewinnchancen bei minimalem Aufwand. Interessent:innen müssen lediglich ein paar Formulare ausfüllen.
Und dabei geht es (nur) um ein paar Angaben zu Person, ein paar Kleinigkeiten, nichts Wildes: Name, Wohnort, Geburtsdatum, Geburtsort, Telefonnummer, Name der Eltern, Job, Einkommen, Rentenversicherungsnummer, letzte Grippeimpfung, letzter Sexualkontakt, sowas eben. Stellt sich die Frage, wie ehrlich die Spieler:innen beim Ausfüllen der Formulare sein müssen. Gibt es da Regeln?
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Jurstische Konsequenzen für Gewinnspiel-Flunkerei?
Zunächst: Wer keine Lust hat, die Formulare wahrheitsgemäß auszufüllen, zum Beispiel einen Fake-Namen verwenden will, muss sich um große Konsequenzen keine Sorgen machen. Auch Fake-Adressen sind kein Problem.
"Wer bei einem Gewinnspiel die falsche Adresse ins Formular eingibt, der verletzt höchstens die AGB des Anbieters", sagt der Jurist Niklas Plutte im Gespräch mit dem "Spiegel". Strafrechtlich habe das aus seiner Sicht keine Relevanz.
Auch zivilrechtlich kann nichts passieren. Eine falsche Handynummer, um lästige Werbe-SMS zu umgehen, führt in der Regel nicht zu einem Anwaltstreiben. Die größte Gefahr ist, als Gewinner:in ausgeschlossen zu werden. Damit müssen sich Teilnehmer:innen schlicht arrangieren.
Es ist verständlich, will man den ganzen anfallenden Schriftkram für eine Gewinnspielteilnahme falsch ausfüllen. Der Preis für die lächerlich geringen Siegeschancen ist schließlich hoch. Letztlich sorgt jede Angabe für ein Werbe-Bombardement. Ein Gewinnspiel und der Briefkasten füllt sich mit Prospekten und der Handyspeicher sowie das E-Mail-Postfach mit nervigen Nachrichten.
Schutz vor Datenkraken
Eigentlich soll die Datenschutzgrundverordnung vor Datenkraken schützen. Laut dieser dürfen Internetanbieter:innen nur so viele Daten sammeln wie nötig, Stichwort: Datenminimierung. Doch das Internet ist weiterhin "voll mit Formularen, die vollkommen unnötig Daten abfragen", sagt Plutte.
Bisher sieht es auch so aus, als seien zuständige Behörden dagegen machtlos. Jeder Tag bringt neue Seiten mit neuen Formularen mit sich. Außerdem lässt sich schwer prüfen, welche Daten für ein Gewinnspiel nötig sind.
Was ist nun die Lösung? Einfach die Finger von Online-Gewinnspielen lassen. Sind den Aufwand ohnehin nicht wert. Und wenn die Siegeschancen bei Fake-Angaben sinken, nun, dann lohnt sich der Kram sowieso nicht.
Urlaub – die Zeit des Jahres, auf die sich viele freuen, um endlich mal abzuschalten. Die Sonne genießen, sich kulinarisch verwöhnen lassen, keine Termine, keine Verpflichtungen. Doch während Gäste entspannen, herrscht hinter den Kulissen in Hotels und Restaurants Hochbetrieb.