Die Kartoffel erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Sie zählt zu den Nachtschattengewächsen und steckt voller Vitamine, Mineralstoffen und Stärke. Außerdem zählt sie kaum Kalorien und enthält fast kein Fett. Deshalb trägt die Kartoffel ihr Image als "Dickmacher" völlig zu Unrecht.
In zahlreichen Gerichten wird die Pflanze als Zutat verwendet. Auf Tiktok ging zuletzt ein Rezept besonders viral: Um die "Smashed Potatoes" gab es einen großen Hype. Kein Wunder also, dass das Gewächs häufig auf der Einkaufsliste steht und sackweise in Haushalten gelagert wird.
Jedoch können Kartoffeln bei der falschen Lagerung anfangen zu keimen und weiß-grünliche Austriebe entwickeln. Sind sie dann noch genießbar oder müssen sie in den Müll geschmissen werden?
Problem: Zum Abendessen steht Kartoffelgratin auf dem Speiseplan. Doch beim Waschen der Knollen können einzelne grüne Stellen beobachtet werden. Auf der Schale wächst etwas, das einer kleinen Wurzel ähnelt.
Wenn die Beschreibung zum Aussehen deiner Kartoffel passt, dann enthält sie einen hohen Anteil an dem Giftstoff Solanin. Dieser befindet sich vor allem in der Schale und wehrt Krankheitserreger und Schädlinge ab. Der Stoff entsteht und vermehrt sich durch Lichteinfall. Das bedeutet, dass du die Pflanze zu lange und zu hell gelagert hast.
Nun solltest du vorsichtig sein: Solanin in höheren Konzentrationen ist für den Menschen nicht ungefährlich. Der Giftstoff kann Kopfschmerzen, ein Kratzen im Hals, Übelkeit oder Durchfall hervorrufen.
Das bedeutet nicht, dass eine Kartoffel bei zwei kleinen, grünen Stellen gleich im Müll landen muss. Um Solanin zu zerstören, reicht einfaches Durchgaren trotzdem nicht aus. In diesem Fall kannst du die Partien so schälen und abschneiden, dass keine Verfärbungen mehr zu erkennen sind. Nun kannst du die Kartoffel ohne Sorge genießen und mit der Zubereitung deines Gerichts fortfahren.
Falls die Knolle bereits mehrere grüne Flecken und viele, lange Triebe aufweist, kannst du sie nicht mehr retten. Um dich selbst vor Krankheiten zu schützen, solltest du lieber die Finger davon lassen. Du musst die Pflanze aber nicht wegwerfen: Stattdessen kannst du sie als Saatkartoffel benutzen und selbstständig Kartoffeln anbauen.
Als Faustregel gilt: Wenn die Keimtriebe nicht länger als einen Zentimeter sind, kannst du die Kartoffel ohne Bedenken verzehren. Das bestätigt die Krankenkasse AOK. Ansonsten ist sie im Hinblick auf die Ernährung nicht mehr besonders wertvoll – die Keime rauben der Knolle wichtige Nährstoffe.
Achte ebenfalls darauf, dass du die Schale nicht mitisst. Dort sammeln sich die meisten Giftstoffe. Außerdem solltest du das Kochwasser der Kartoffeln nicht weiter benutzen. Solanin ist nämlich wasserlöslich und wird durch das Kochen nicht eliminiert.