Durch die Inflation hat man sich in den vergangenen Jahren wohl oder übel an den Anblick steigender Preise gewöhnt – auch wenn es natürlich ärgerlich bleibt. Bei einigen Lebensmitteln gab es aber auch wieder rückläufige Preisentwicklungen, die hier und da für etwas Entspannung sorgen.
Zu Beginn des Jahres senkte beispielsweise Aldi die Preise für die Bio-Eigenmarke, kürzlich haben auch Edeka und Netto einige Preise reduziert. Für ein Produkt jedoch klettert der Preis weiter in die Höhe: für Olivenöl.
Innerhalb eines Jahres verteuerten sich die Öle selbst in den größten Erzeugerländern um teilweise über 60 Prozent, schreibt das Wirtschaftsmagazin "Wirtschaftswoche". Im Vergleich zum Vorjahr seien die Preise für Olivenöl in Griechenland um 67 Prozent gestiegen. Dort zahlt man aktuell zwischen zwölf und 15 Euro pro Liter Öl – und das in dem Land, in dem Olivenöl nicht aus Zaziki und Moussaka wegzudenken ist.
In Deutschland muss man als Verbraucher:in im Durchschnitt sogar etwas tiefer in die Tasche greifen für einen Liter Olivenöl. Über 15 Euro kostet uns das Lebensmittel hier nun, im Jahr 2022 seien es noch knapp über zehn Euro gewesen, schreibt die "Wirtschaftswoche" weiter.
Bei der immensen Preisentwicklung drängt sich die Frage auf, warum das Öl stetig teurer wird. Lebensmittelexpertin Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg sagte gegenüber dem ZDF, dass die Gründe für die Preiserhöhungen die Wetterextreme in Südeuropa, Ernteausfälle sowie gestiegene Produktionskosten für Anbau und Ernte seien.
Die Klimakrise macht sich nicht erst seit diesem Jahr im Oliven-Anbau bemerkbar. In Italien beispielsweise sinkt die Produktionsmenge von Jahr zu Jahr, 2023 meldete die italienische Agrarvereinigung Coldiretti einen Rückgang von 50 Prozent, teilt das Fachmedium für Finanzen "Capital" mit.
Um die Ausfälle aufgrund von Wetter in Zukunft zu kompensieren, möchte Italien mehr Olivenbäume anpflanzen. Bis diese Früchte tragen, könnte es jedoch etwa zehn Jahre dauern. Auch könnten sich die Erntezeitpunkte aufgrund von Dürren oder Überschwemmungen verschieben.
Eine Preisentspannung bei Olivenöl kann bei diesen Umständen also wohl niemand versprechen. Dafür sind Sonnenblumenöl und Rapsöl im Verlauf des Jahres günstiger geworden, führt "Capital" weiter aus. Die Folge mache sich auch schon bemerkbar, immer mehr Verbraucher:innen weichen auf andere Speiseöle aus.