Beim Schälen eines hartgekochten Eis kann ein bläulicher oder grünlicher Rand am Dotter erst mal für Verunsicherung sorgen. Ist das Ei verdorben? Muss man es wegwerfen?
Bevor du das Ei gleich in den Müll wirfst: Keine Panik, das sieht schlimmer aus, als es ist. Watson erklärt dir, warum der Dotter manchmal diesen Farbstich bekommt.
Der bläuliche oder grünliche Rand am Dotter entsteht, wenn das Ei zu lange gekocht oder zu heiß erhitzt wurde. Dabei reagiert das im Eiweiß enthaltene Schwefel mit dem Eisen aus dem Eigelb.
Diese Reaktion bildet Eisensulfid, das sich als gräulich-blauer bis grünlicher Rand um den Dotter absetzt. Das Ganze passiert vor allem dann, wenn man Eier zu hart kocht oder sie nach dem Kochen nicht schnell genug abkühlt.
Ein bläulicher Rand am Eigelb sieht zwar ungewohnt aus, ist aber völlig unbedenklich. Das Ei kann also bedenkenlos gegessen werden.
Ein schlechtes Eigelb erkennt man meist schnell an Geruch, Aussehen und Konsistenz. Frisches Eigelb ist kräftig gelb bis orange, wölbt sich leicht und riecht neutral. Wirkt es dagegen grau, grünlich oder ist sehr flach und wässrig, sollte man vorsichtig sein.
Spätestens wenn das Ei unangenehm oder faulig riecht, ist es definitiv verdorben und gehört entsorgt. Im Zweifel hilft auch der Wassertest: Schwimmt das rohe Ei, ist es nicht mehr frisch und sollte besser nicht mehr gegessen werden.
Hellgelbe Eidotter sind meist kein Grund zur Sorge – die Farbe hängt vor allem vom Futter der Hühner ab, nicht von der Qualität oder Frische der Eier. Wenn Hühner hauptsächlich helles oder getreidebasiertes Futter bekommen, wird der Dotter entsprechend heller. Bei Futter mit mehr natürlichen Farbstoffen, wie beispielsweise Mais, wird der Dotter kräftig gelb bis orange.
Ein oranger Eidotter sieht zwar oft nährstoffreicher aus, ist es aber nicht automatisch. Die Farbe des Dotters sagt wenig über die tatsächliche Nährstoffqualität aus. Viel wichtiger ist, woher das Ei kommt – also Haltung, Frische und Fütterung der Hühner insgesamt.
Hartgekochte Eier können im Kühlschrank bis zu vier Wochen haltbar sein, wenn sie unversehrt bleiben. Direkt nach dem Kochen gut abgeschreckt und gekühlt, wird die Haltbarkeit verlängert.
Wenn die Schale beschädigt oder das Ei bereits geschält ist, verkürzt sich die Haltbarkeit deutlich – auf etwa zwei bis drei Tage. Eine Beschriftung mit dem Kochdatum hilft, den Überblick zu behalten. Und wie immer gilt: Im Zweifel lieber auf Geruch und Aussehen achten.
Nach dem Kochen wird bei bunt gefärbten Ostereiern aus dem Supermarkt eine zusätzliche Schutzschicht aufgetragen, die verhindert, dass Bakterien ins Ei eindringen können. Diese Schicht, ein spezieller Lack, versiegelt die Eierschale und sorgt dafür, dass die Eier sogar bis zu drei bis vier Monate haltbar bleiben.
Doch auch hier gilt: better safe than sorry. Der Geruch und die Konsistenz des Eis verrät viel über die Haltbarkeit, falls du dir also nicht sicher bist, ob du es noch essen kannst, solltest du das Ei besser entsorgen.
Ein blauer Rand im Eidotter ist zwar nicht sonderlich schön, für unsere Gesundheit aber vollkommen unbedenklich. Viel wichtiger ist es, auf den Geruch zu achten, denn verdorbene Eier kann niemand "überriechen".