Dass man sich regelmäßig die Hände waschen sollte, darüber sind wir uns einig. (Hoffentlich!) Andererseits wird dadurch auch die Haut strapaziert, vor allem im Winter, wenn Kälte und Heizungsluft sie ohnehin schon stressen.
Watson stellt daher die Frage: Kann man sich auch zu viel die Hände waschen?
Grundsätzlich gelten die Regeln, die du vermutlich schon als Kind gelernt hast.
Also immer vor dem Essen und nach der Toilette, dem Naseputzen, Husten oder Niesen, nachdem du den Müll berührt hast oder nach jeglichem Kontakt mit Tieren. Außerdem solltest du dir immer die Hände waschen, wenn du nach Hause kommst oder morgens das Büro betrittst. Auch der Umgang mit rohem Fleisch, Wunden oder kranken Menschen erfordert besondere Hygienemaßnahmen.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind die Hände der häufigste Übeträger ansteckender Infektionskrankheiten. Das bedeutet, dass die Hygiene hier vor allem in der Erkältungszeit oder während der nächsten Grippewelle besonders wichtig ist.
Solltest du sensible Haut haben und im Winter besonders trockene Stellen an den Händen bemerken, ist der Verzicht auf Hygiene dennoch keine Option. Hier ist eine schonende Reinigung empfehlenswert.
Je heißer das Wasser ist, desto mehr strapaziert es die Haut. Besonders kaltes Wasser kann bei niedrigen Temperaturen natürlich auch unangenehm sein. Am besten entscheidest du dich für lauwarmes Wasser, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Die Temperatur des Wassers hat übrigens keine Auswirkungen auf die Effizienz der Reinigung.
Wer zu aggressive Seife nutzt, kann damit den Säureschutzmantel der Haut angreifen. Haut, die schon gereizt ist, kann auf Duftstoffe besonders sensibel reagieren. Entscheide dich am besten für eine Reinigung, die ohne Duftstoffe auskommt und zum pH-Wert der Haut passt, er sollte ungefähr bei 5,5 liegen.
Solltest du mit jemandem Kontakt haben, der gerade eine akute Infektion durchsteht, beispielsweise eine Grippe oder Magen-Darm-Erkrankung, kann eine zusätzliche Desinfektion sinnvoll sein. Auch für besondere Berufsgruppen gelten hier spezielle Regeln. Im privaten Umfeld ist die Desinfektion der Hände nach dem Waschen in der Regel nicht notwendig. Dadurch können auch die notwendigen Bakterien abgetötet und der Säureschutzmantel der Haut zusätzlich angegriffen werden.
Damit du sauber durch den Alltag kommst und deine Hände nicht unnötig strapazierst, ist es wichtig, sie hinterher gut zu pflegen. Trockne sie am besten gut ab und nutze eine feuchtigkeitsspendende und rückfettende Handcreme.
Dermatologe Dr. med. Andreas Maronna erklärt gegenüber "nordbayern.de": "Alles, was über 15 bis 20 Mal am Tag hinausgeht, ist zu viel." Denn zu häufiges Händewaschen kann auf Dauer die Hautbarriere schädigen und sie durchlässiger für Krankheitserreger machen.
Wer beispielsweise keine Spülmaschine hat und Geschirr regelmäßig mit der Hand abwäscht oder anderweitig oft mit Wasser und Reinigungsmitteln in Kontakt kommt, setzt am besten auf Schutzhandschuhe. Dadurch werden die Hände vor Keimen und gleichzeitig vor aggressiven Waschsubstanzen geschützt.