"Wenn du kein iPhone hast, dann hast du kein iPhone" ist einer der Werbesätze, der inzwischen in die Geschichte eingegangen ist. Der Spruch, der damals das iPhone 4 anpreisen sollte, ist bis heute der Inbegriff eines ewigen Kampfes zwischen Apple- und Android-Nutzer:innen.
Ein Grund für – oder gegen – die Nutzung von Apple-Produkten ist deren optimale Abstimmung von Software und den Geräten untereinander. Eine Regelung der Europäischen Union (EU) könnte nun aber dafür sorgen, dass dieser Vorteil zumindest teilweise verschwindet.
In einem Paragrafen des sogenannten Digital Markets Act der EU ist die Pflicht für große Plattformen festgeschrieben, auch Downloads aus externen Quellen zuzulassen. Apple wird das im März mit dem Update auf iOS 17.4 nun offenbar umsetzen.
Konkret bedeutet die Neuerung, dass künftig auch andere Firmen ihre digitalen Stores auf dem iPhone anbieten dürfen und hier weitere Apps zur Verfügung stellen können.
Unter anderem haben bereits der Meta-Konzern und der Gaming-Riese Epic Games angekündigt, eine entsprechende Plattform für Apple-Geräte freizuschalten. Das dürfte vor allem Fans des beliebten Spiels "Fortnite" freuen, was seit 2020 auf dem iPhone nicht mehr verfügbar war.
Verbraucher:innen können in Zukunft ähnlich wie beim Browser dann eine App festlegen, die als Standard für App-Downloads genutzt wird. Bevor die einzelnen Apps aber zur Verfügung stehen, verspricht Apple aber auch für externe Anbieter eine Prüfung auf schädliche Software.
Ein weiterer Aspekt, den Apple aufgrund der EU-Vorgaben ab dem 7. März verändern wird, betrifft die Bezahldienste auf dem iPhone. Bisher war es für User:innen nur möglich, mit dem unternehmenseigenen Tool Apple Pay kontaktlos zu zahlen.
Anders als bei der Konkurrenz bei Android werden externe Anbieter:innen von mobilen Wallets auf dem iPhone erst jetzt verfügbar gemacht. Mit dem neuen iOS-Update können nun etwa auch die Bezahldienste der eigenen Bank auf die NFC-Funktion des iPhones zugreifen. Die Wahl des Anbieters geht damit auf die Verbraucher:innen über.
Eine ähnliche Anpassung hat Apple auch bei Browser-Apps vorbereitet. Hier dürfen Nutzer:innen künftig ebenfalls selbst wählen, mit welcher Anwendung Links standardmäßig geöffnet werden. Apple weist jedoch darauf hin, dass die Freiheiten mitunter zu langsamerem Öffnen sowie eingeschränkter Akkulaufzeit führen können.
Der Digital Markets Act hat in der Vergangenheit bereits dafür gesorgt, dass Social-Media-Konzerne in Europa zunächst vorsichtiger agieren als in anderen Regionen der Welt. So kam die Meta-App Threads in der EU erst gut ein halbes Jahr später auf den Markt als in den USA.