Netflix ist auf dem boomenden Markt der Streaming-Anbieter in Deutschland der Platzhirsch. Rund ein Drittel aller Abonnements auf dem Markt entfallen hierzulande auf die US-Marke. Dabei setzt der Unterhaltungskonzern jährlich Milliarden von Euro um. Nutzer:innen zahlen für den Streamingdienst mehr als hundert Euro pro Jahr. Entsprechend groß ist das Potenzial für Betrügereien.
Derzeit können das viele User:innen hautnah in ihrem Mail-Postfach erleben. Denn Scammer zielen auf die millionenstarke Kundschaft von Netflix ab. Das hat der Phishing-Radar der Verbraucherzentrale registriert. Die Plattform hat deshalb eine Warnung herausgegeben.
Im E-Mail-Postfach von Kund:innen stapeln sich nämlich betrügerische Nachrichten, die angeblich von der Zahlungsabwicklung des Streamingdienstes verschickt wurden. Unter dem Betreff "Aktualisieren Sie Ihre Zahlungsinformationen, um weiterhin unbegrenzt Zugriff zu genießen", wurden Tausende Netflix-Kund:innen adressiert.
In der Mail wird dazu aufgerufen, "zeitnah" die hinterlegten Zahlungsinformationen zu aktualisieren, um die Verfügbarkeit "ohne Unterbrechung fortzuführen". Als Vorwand wird ein Problem bei der Abbuchung der letzten Monatsrate angegeben. Um dieses fingierte Problem zu beheben, sollen die Kund:innen explizit ihre Mail-Adresse und ihr Passwort eingeben.
Dazu ist in der E-Mail ein Button hinterlegt, hinter dem sich eine Nachbildung der Netflix-Zahlungsseite verbirgt. Geben Nutzer:innen hier ihre E-Mail-Adresse und ihr Passwort preis, haben die Betrüger freien Zugriff auf intime Daten. Somit können Scammer ihre Opfer um viel Geld erleichtern
Druck wird nicht nur durch den Hinweis auf zeitliches Drängen sowie die vollständige Eingabe der Anmeldedaten aufgebaut. Die Betrüger verleihen dem Scam zusätzlich Nachdruck, indem die E-Mail-Adresse der Zielperson direkt in der Nachricht notiert ist.
Die Verbraucherzentrale rät in dem Post vom Donnerstag, die E-Mail unbeantwortet ins Spam-Fach zu verschieben.
Das Phishing, also das Fischen nach Passwörtern, ist eine der effektivsten Betrugsmaschen im Internet. Hierbei werden Internetnutzer:innen, meist per E-Mail, angeschrieben und mit fingierten Nachrichten dazu gebracht, persönliche Informationen und Zugänge zu ihren Zahlungsmitteln aufzugeben. Mit dem Phishing-Verfahren können Betrüger eine große Zahl an Betrugsopfern mit relativ geringem Aufwand attackieren.
Zuletzt waren Netflix-Nutzer:innen im Juni im großen Stil von Cyber-Kriminellen attackiert worden.