Leben
Ernährung

Klimakrise versaut den Wein: mehr Promille, aber weniger lecker

ILLUSTRATION - Weißwein wird in Deutschland am liebsten getrunken, gefolgt von Rotwein auf Platz 2 und dem Rosé auf dem dritten Rang. (zu dpa: «Discounter führt, Online holt auf: Und wo kaufen Sie Wei ...
Sonnengereifte Trauben: Daraus könnte einmal guter Wein werden.Bild: dpa-tmn / Christin Klose
Leben

Klimakrise versaut den Wein: mehr Promille, aber weniger lecker

12.09.2024, 13:2612.09.2024, 13:26
Mehr «Leben»

Erst Regen, Regen und noch mehr Regen. Dann Sonnenschein von morgens bis abends und sengende Hitze. Der Sommer schlägt immer häufiger von einem ins andere Extrem. Das schlägt nicht nur uns Menschen aufs Gemüt.

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich natürlich auch in der Natur und damit in der Landwirtschaft. Hitze und lange Trockenperioden, zu viel Feuchtigkeit oder krasse Temperatursprünge können das Wachstum von Nutzpflanzen stark beeinträchtigen.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Ein Forschungsteam aus Bordeaux hat die Auswirkungen des Klimawandels auf eine sehr beliebte Nutzpflanze untersucht: den Wein.

Aktuelle Anbaugebiete für Wein würden vor allem in den mittleren Breiten liegen, zum Beispiel Kalifornien, Südfrankreich oder Nordspanien. In einer Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Nature Reviews Earth & Environment", kommen die Wissenschaftler:innen zu dem Ergebnis, dass sich die Eignung dieser Weinbaugebiete künftig wohl ändern wird.

"Weinqualität ist sehr empfindlich gegenüber der Temperatur während der Traubenreife", ist in der Studie unter Leitung von Cornelis van Leeuwen zu lesen.

Weingeschmack verändert sich

In anderen Untersuchungen ist bereits ermittelt worden: Höhere Temperaturen sorgen dafür, dass der Anteil der Apfelsäure in den Trauben zurückgeht. Die Hitze habe zudem zur Folge, dass die Kaliumwerte niedriger ausfallen und so auch der pH-Wert sinkt.

So kommen die französischen Wissenschaftler:innen zu dem Ergebnis: Bei steigenden Temperaturen wird der Wein künftig weniger eine frische Obstnote haben, sondern eher nach überreifen Früchten schmecken. Das liegt unter anderem an dem niedrigeren pH-Wert.

Durch viele Hitzetage steigt zudem der Zuckeranteil und damit auch die Alkoholmenge. Schon jetzt gibt es immer häufiger Weine, die einen Alkoholanteil von 13 oder mehr Prozent haben. Weinkritiker:innen sprechen dann von "kopfigen" oder "heißen" Weinen.

Waldbrände haben Auswirkungen auf Wein-Geschmack

Der Klimawandel hat aber nicht nur Auswirkungen auf den Weingeschmack. Auch Farbe und Geruch wird sich aufgrund erhöhter Temperaturen wohl verändern. Expert:innen haben schon eine blassere Färbung bei Rotwein und einen weniger intensiven Geruch bei Sauvignon Blanc bemerkt.

Mit der zunehmenden Hitze und Trockenheit gehen zudem immer mehr Waldbrände einher. Und das scheint auch Auswirkungen auf den Weingeschmack zu haben: In Australien soll schon in einigen Weinen ein rauchiger Beigeschmack, der an Asche erinnere, bemängelt worden sein.

(mit Material von dpa)

Phishing: Cyber-Kriminelle nehmen Postbank-Kunden ins Visier
Kund:innen der Postbank müssen sich vor betrügerischen Mails in Acht nehmen. Wer dieser Tage aufgefordert wird, seine Daten zu bestätigen, sollte hellhörig werden.

Phishing stellt nach wie vor eine der größten Bedrohungen in der digitalen Welt dar. Immer wieder nutzen Kriminelle gefälschte E-Mails, Websites oder Nachrichten, um an sensible Daten wie Passwörter, Bankverbindungen oder Zugangsdaten zu gelangen.

Zur Story