In der Standard-Müslimischung, im morgendlichen Porridge oder in selbstgemachten Keksen – mit Haferflocken lässt sich ziemlich viel anstellen. Der Vorteil: Meist sind sie günstig und machen schnell satt.
Was die Konsistenz oder den Geschmack angeht, gibt es für die meisten Menschen wohl keinen großen Unterschied. Im Supermarkt überlegen manche wahrscheinlich gar nicht lange und legen das nächstbeste Produkt in den Einkaufswagen.
Dabei gibt es zwischen den Produkten verschiedener Hersteller feine Unterschiede. "Öko-Test" hat aktuell eine ganze Reihe von Haferflocken getestet und beispielsweise festgestellt, dass einige mit Schimmelpilzgiften belastet sind.
Doch zunächst die guten Nachrichten: Von 35 Produkten, die im Labor untersucht wurden, konnte "Öko-Test" 21 mit "sehr gut" bewerten. Darunter seien vor allem Haferflocken mit Bio-Siegel, zum Beispiel die "Alnatura Haferflocken Feinblatt" oder die "Crownfield Bio Haferflocken Zart" von Lidl.
Unter den konventionellen Produkten schneiden nur zwei mit Bestnote ab. Die restlichen bewegen sich zwischen "befriedigend" und "ausreichend", zwei sind laut "Öko-Test" sogar mangelhaft.
Größter Kritikpunkt des Verbraucherschutzmediums: Viele getestete Haferflocken seien mit den Schimmelpilzgiften T-2 und HT-2 belastet gewesen. Dabei handelt es sich um Giftstoffe, die unter anderem den Verdauungstrakt angreifen und das Immunsystem schwächen.
Sechs Produkte haben "Öko-Test" zufolge einen erhöhten Wert. Demnach würde eine erwachsene Person, die 60 Kilogramm wiegt, schon die Hälfte der als unbedenklich geltenden Tagesdosis einnehmen, wenn sie gerade mal 40 Gramm Haferflocken isst.
Besonders negativ mit "stark erhöhtem" Gehalt der Schimmelpilzgifte fielen die "Globus Haferflocken Zart" und die "Reformhaus Haferwunder Feine Haferflocken" in Bio-Qualität auf. Einwandfreie Qualität sieht anders aus.
Gerade bei den "Reformhaus"-Flocken dürften Kund:innen enttäuscht sein. Immerhin kostet eine 500-Gramm-Packung knackige 5,98 Euro. Das zweitteuerste Produkt im Test koste nicht einmal die Hälfte, ansonsten gebe es zuhauf Packungen ab 79 Cent.
Ein weiterer Minuspunkt aus Sicht von "Öko-Test": In jedem zweiten Produkt ohne Bio-Siegel wurden im Labortest Mehrfachrückstände von Spritzmitteln nachgewiesen. Der jeweilige Gehalt sei zwar geringer als die Hälfte des gültigen Grenzwertes ausgefallen, sodass man nur von "Spuren" sprechen könne.
Dennoch sieht das Verbraucherschutzmedium Belastungen mehrerer Pestizide in einem Produkt kritisch, weil mögliche Wechselwirkungen noch nicht ausreichend erforscht seien. Unter den nachgewiesenen Spritzmitteln war auch Glyphosat.
Der umstrittene Unkrautvernichter trage einerseits zu einem erheblichen Verlust der Biodiversität bei, andererseits sei der Verdacht auf krebserregende Wirkung immer noch nicht ausgeräumt.
Der Aufdruck "Ohne Zusatzstoffe" hat bei Haferflocken übrigens nur wenig Aussagekraft. Denn Haferflocken bestehen laut Gesetz grundsätzlich aus nichts anderem als Haferflocken.