Brettspiel-Klassiker: Warum sind "Die Siedler von Catan" so beliebt?
Nach "Minecraft" soll der nächste Spiele-Klassiker verfilmt werden: Netflix sichert sich die Rechte an "Catan" und plant, ein ganzes Content-Universum aufzubauen, das von den Inhalten des Spiels inspiriert ist.
Das Brettspiel darf auf keinem Spieleabend fehlen und ist in all seinen Versionen in diversen deutschen Haushalten zu finden. Watson erklärt dir die Hintergründe des Erfolgs.
Wie funktioniert das Spiel Siedler von Catan?
Bei dem Spiel versetzen sich die Spieler:innen in die Rolle von Siedler:innen, die auf eine unbewohnte Insel stoßen und diese besiedeln möchten, indem sie die Rohstoffe der Insel nutzen und miteinander handeln.
Bei unterschiedlichen Aktionen sind die Spieler:innen in der Lage, Siegpunkte zu erlangen. Mit zehn Siegpunkten gilt das Spiel als gewonnen.
Das Terrain der Insel variiert bei jeder Runde, da es sich aus 30 einzelnen Feldern zusammensetzt, die bei jeder weiteren Partie neu angeordnet werden. Als Rohstoffe sind Holz, Erz, Schafe, Weizen und Lehm zu finden.
Somit sieht die Insel und damit auch die Eingangslage für das Spiel immer unterschiedlich aus.
Was bedeutet Catan?
"Catan" ist der Name der fiktiven und unbewohnten Insel, die im Spiel besiedelt wird.
Laut Catan-News handelt es sich bei den originalen Siedler:innen um ein Wikinger-Volk aus dem Jahr 850, für das "Catan" als "Land des Sternenlichts" bloß eine Legende ist, ehe sie bei ihrer Suche nach einer neuen Heimat selbst darauf stoßen.
Warum heißt es nicht mehr Siedler von Catan?
Nach seiner Veröffentlichung wuchs das Interesse an dem Spiel rasant – nicht nur in Deutschland. So wurde es laut dem Verlag Kosmos unter anderem unter den Titeln "The Settlers of Catan" oder "Les colons de Catane" in mehr als 100 Ländern verlegt und dabei in 45 Sprachen übersetzt.
2015 wurde das Spiel zu seinem 20. Jubiläum umbenannt. Jetzt heißt es "Catan – das Spiel". Seitdem werden neu produzierte Spiele und Varianten des Spiels unter diesem Namen veröffentlicht.
Grund hierfür ist der internationale Erfolg des Spiels. Das deutsche Wort "Siedler" lässt sich nicht in alle Sprachen mit der gleichen Bedeutung übersetzen.
Um "Catan" als international relevante Marke zu festigen, entschied sich der Verlag für einen einheitlichen Namen.
Ist Siedler von Catan ein deutsches Spiel?
Neben "Monopoly" aus den Vereinigten Staaten und "Mensch ärgere dich nicht" aus Indien ist der Klassiker "Catan – das Spiel" tatsächlich eine deutsche Erfindung.
Das Brettspiel stammt aus Nürnberg und ist seit seiner Veröffentlichung 1995 mehr als 40 Millionen Mal verkauft worden. Somit ist "Catan – das Spiel" ein internationaler Klassiker am Brettspielmarkt.
Wer hat die Siedler von Catan erfunden?
Der Spiele-Klassiker geht auf den gelernten Zahntechnikmeister und Spieleautor Klaus Teuber zurück.
"Die Siedler von Catan" ist nach seiner Erstveröffentlichung auf der Nürnberger Spielwarenmesse noch im selben Jahr zum "Spiel des Jahres 1995" gekürt worden.
Neben "Catan" hat Klaus Teuber auch Spiele wie "Barbarossa", "Drunter und Drüber" oder "Adel verpflichtet" erfunden. "Catan" sollte sein größter Erfolg bleiben, dank dessen er bereits drei Jahre nach der Veröffentlichung seinen Beruf als Zahntechniker aufgeben konnte.
Klaus Teuber ist im April 2023 im Alter von 70 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
Was macht die Siedler von Catan so besonders?
"Catan" ist ein relativ simples Spiel, das nur einer kurzen Erklärung bedarf und von allen Altersklassen gespielt werden kann.
Da das Spielfeld bei jeder Partie anders aussieht, kann auch jede Runde anders verlaufen. Das Spiel kann also immer und immer wieder gespielt werden, ohne langweilig zu werden.
Gerade diese unbegrenzte Anzahl an Möglichkeiten macht das Konzept von "Catan" für die Produzent:innen Netflix so interessant. Das "Catan"-Universum soll nicht nur als Grundlage für eine Serie genutzt werden, sondern auch andere Formate wie Live-Action oder Animationen inspirieren.
Für echte Fans von "Catan" gibt es wie bei anderen Spiele-Klassikern auch verschiedene Varianten, die das Spielen zu zweit oder unterwegs ermöglichen.
Das deutsche Brettspiel hat schon vor 30 Jahren die Herzen von Spieleliebhaber:innen aus aller Welt besiedelt. Ob die Netflix-Produktionen die Fans glücklich machen wird, wird sich zeigen.