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Supermarkt: USA-Produkte boykottieren – so ernst meinen es die Deutschen

27.04.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump kommt nach einem Flug mit Marine One am Weißen Haus an. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Not so great: Das Verhalten von Donald Trump hat eine Boykott-Bewegung ausgelöst.Bild: AP / Manuel Balce Ceneta
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Wie ernst meinen es Deutsche mit dem Boykott von US-Produkten?

Die Steuer-Politik von US-Präsident Donald Trump hat weltweit für einen Börsencrash und Verärgerung gesorgt. Bei Unternehmen, aber auch bei den Endkund:innen.
29.04.2025, 07:2529.04.2025, 07:26
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Donald Trumps Politik löst weltweite Turbulenzen aus. Besonders die aggressiven Zölle des US-Präsidenten, vor allem gegen China, sowie seine Zweifel an der Nato haben in Europa Besorgnis ausgelöst.

Das Verhalten von Trump hat den europäischen Staaten auch vor Augen geführt, wie groß die Abhängigkeit von den USA ist – sowohl militärisch als auch wirtschaftlich. Während sich europäische Politiker:innen neu aufstellen, stehen auch Unternehmen und Konsument:innen vor der Frage: Was tun? Die Online-Bewegung #BuyFromEU hat darauf eine Antwort: US-Produkte meiden und europäische Alternativen bevorzugen.

Boykott von US-Produkten: Zwei Drittel der Deutschen sind dabei

Watson wollte deswegen genauer wissen: Wie Ernst meinen die Deutschen es tatsächlich mit dem Boykott? Worauf würden sie am ehesten verzichten? Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey hat watson bei 5000 Bürger:innen nachgefragt und festgestellt: Vor allem eine Generation steht hinter dem Boykott.

Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Deutschen können sich vorstellen, Boykott-Aufrufen gegen Produkte aus den USA zu folgen. Für jede:n Vierte:n (25 Prozent) kommt dies nicht infrage.

Im Vergleich zeigt sich, dass vor allem die ältere Generation der über 65-Jährigen zu einem Boykott steht. Die Altersgruppen der 18- bis 29-Jährigen sowie der 40- bis 49-Jährigen zeigen sich am zurückhaltendsten, wenn es darum geht, keine US-Produkte mehr zu konsumieren. Am wenigsten Zustimmung erhält ein Boykott von der jüngsten Zielgruppe.

Zwischen den Geschlechtern gibt es derweil keinen großen Unterschied. Die Frage nach einem möglichen Boykott von US-amerikanischen Produkten aus Supermärkten beantworteten 69 Prozent der Männer mit einem Ja, bei den Frauen sind es 70 Prozent.

Welche Produkte würden am ehesten boykottiert werden?

Aber worauf würden die Menschen tatsächlich verzichten? In der Umfrage konnte zwischen Kosmetik, Kleidung, Technik, Lebensmitteln und Restaurant-Ketten gewählt werden, mit einem eindeutigen Ergebnis: 55 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, auf US-amerikanische Restaurant-Ketten zu verzichten.

Nicht verzichten möchten die meisten dagegen auf Kosmetik und Kleidung aus US-amerikanischer Herstellung. Hier liegt die Zustimmung bei 18 Prozent für Kosmetik und bei 29 Prozent für Kleidung.

Boykott nach politischer Ausrichtung

Die Befragten konnten in der Umfrage außerdem angeben, welche Partei sie wählen. Dadurch konnte die Zustimmung für einen Boykott nach Wahlabsicht ausgewertet werden. Das Ergebnis zeigt: Die meiste Zustimmung erhält ein Boykott von SPD-Wähler:innen mit 94 Prozent. Ihnen folgen Grünen-Wähler:innen mit 92 Prozent, ebenfalls viel Zustimmung erhält ein Boykott von Linken-Wähler:innen mit 84 Prozent.

Am wenigsten einen Boykott für Produkte aus den USA vorstellen können sich Wähler:innen der AfD, hier liegt die Zustimmung bei lediglich 34 Prozent.

Methodische Hinweise: Civey hat für watson vom 11. bis 25. April 2025 online jeweils rund 5000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren sowie vom 11. bis 24. April 2025 online jeweils rund 5000 "Personen, die sich vorstellen könnten, Produkte aus den USA aufgrund von Donald Trumps Politik zu boykottieren" befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik gibt es hier.

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