Supermarkt: Aldi erweitert Online-Angebot – doch es gibt einen Haken

Uiuiui: Der Aldi-Online-Shop wächst!Bild: imago images / Depositphotos

Supermarkt: Aldi bietet mehr Produkte online an – doch es gibt einen Haken

Tim Kröplin

Folgen

Seit der Corona-Pandemie scheint das Vor-Ort-Einkaufen für viele kein Thema mehr zu sein. Stattdessen setzen sie auf Onlineshops und Lieferungen. Längst gibt es dafür unzählige Angebote. Flink verspricht minutenschnelle Lieferungen, Knuspr nimmt darüber hinaus Pfandflaschen mit.

Und wie das so mit Innovationen ist, wollen natürlich auch alle anderen Marktplayer daran teilhaben. So ziehen Supermärkte wie Rewe und Edeka gleich, bieten ebenfalls Online-Shopping-Optionen. Auch Aldi macht mit. Lange jedoch in abgespeckter Form. Jetzt erweitert der Discounter sein Angebot.

Aldi Nord und Süd eweitern Online-Angebot

Aldi Süd und Nord konzentrierten sich erstmal auf Nonfood, etwa die Technik-Angebote wie Computer und Kaffeemaschinen, aber auch Baumarkt- und Wohnbedarf. Nun dringen die Discounter in neue Warenbereiche vor. Dafür hieven sie auch Lebensmittel, Drogeriewaren, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetik ins Online-Sortiment, berichtet die "Lebensmittelzeitung".

Zwar gab es bereits Food-Kategorien wie Wein und Tiernahrung, doch die Ergänzungen sorgen für ein deutlich größeres Sortiment. Es wird, zumindest online, die Themenwelt um ein paar Facetten erweitert.

Laut Website sind bereits 40 Produkte (hauptsächlich Eigenmarken) dauerhaft gelistet, darunter Waschmittel, Windeln, Taschentücher und Toilettenpapier. Auch Kaffeekapseln und -bohnen wird es geben. Ferner gibt es noch viele weitere Produkte, die jedoch rotieren werden, sprich, sie haben keinen festen Platz.

Aldi zwingt Kunden große Mengen auf

Anders als die meisten anderen Online-Shops setzt Aldi jedoch vor allem auf die Packungsgröße. Im Online-Sortiment finden sich hauptsächlich Großpackungen, zum Beispiel Tandil-Waschmittel in Fünf-Kilogramm-Packungen. Wer diese bestellen will, muss zudem gleich zwei auf einen Schlag ordern. Plus Versandgebühren kann sich das schnell als teures Vergnügen entpuppen.

Es ist ein Vorgehen, das bereits bei der Edeka-Tochter Netto umgesetzt wird. Auch diese zwingt Kund:innen, größere Mengen eines jeweiligen Produkts zu kaufen. Im Vergleich zu Aldi fällt die Auswahl aber auch deutlich größer aus. Lebensmittel, etwa H-Milch, gibt es da ebenfalls.

Aldis neues Angebot lässt sich auch als ein Schuss ins Blaue werten. Gut möglich, dass der Supermarkt sein Online-Sortiment weiter ausbaut. Immerhin besteht sonst die Gefahr, dass die anderen Märkte den Abstand zu dem Discounter ausbauen, wenn auch nur im online-Segment.