
Shirin David sprang bereits früh auf den Eistee-Trend auf. Bild: dpa / Joerg Carstensen
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Shirin David veröffentlicht drei neue Eistee-Sorten. Sie alle sollen eine praktische Ergänzung im Alltag sein, einer sogar Haut und Nägel verschönern. Das ist Quatsch, wie eine Lebensmittel-Expertin erklärt.
24.03.2025, 18:2024.03.2025, 20:48
Trink eine Flasche, dann wird deine Haut schöner; iss einen Riegel für kräftiges Haar; schluck' vier Drops und dein Schlaf wird besser! Markige Werbeansagen versprechen stets ein bestmögliches Selbst, dafür ist nur Produkt X nötig. Wozu schweißtreibende Trainingseinheiten und aufzehrende Diäten, Riegel und Drinks regeln.
Obsessive Selbstoptimierung kann so weitergehen, ohne die Lebensqualität völlig zu beschneiden. Schließlich soll der Kram auch schmecken. Cheatcodes fürs Leben. Shirin David erweitert diese nun unter anderem mit ihrem Dirtea Glow. Bessere Haut, mehr Konzentration, unermesslicher Reichtum, zumindest was das ästhetische Kapital anbelangt, so in etwa das Versprechen.
Watson hat eine Ernährungswissenschaftlerin gefragt, wie gut Produkte wie Dirtea wirklich sind und ob sie gar eine ausgewogene Ernährung ersetzen können.
Dirtea macht nicht wirklich "schön"
Drei neue Dirtea-Sorten gibt es seit kurzem. Boost für Energie, Reload für den Stoffwechsel und eben Glow. Wenn du letzteren trinkst, "Dann hast du schöne Haut und schöne Nägel", sagte Shirin David in Kurt Krömers Podcast. Wegen der Preisungen, konzentrieren wir uns erstmal nur auf Glow.
Klar, Ziel ist, im Rapper-Eistee-Kosmos herauszustechen. Dafür sind Alleinstellungsmerkmale nötig, bestenfalls zielgruppengerechte. Capital Bra bespielt mit Eistee und Pizza kiffende Jugendliche, Shirin David junge Menschen im Schönheitswahn.
Ihr Eistee enthält Zink und Biotin, Mikronährstoffe, die stets als Ästhetik-Heilsbringer herhalten müssen. Wirklich geeignet sind sie dafür nicht. Wie Angela Clausen von der Verbrauchschutzzentrale NRW erklärt, sind zu beiden Nährstoffen eingrenzende Werbeaussagen zulässig, sprich trägt zur Erhaltung "normaler" Haut, Haare und Nägel bei. Normal kann auch schön sein, nur ist das Werbe-Adjektiv "schön" eben schön (auf)wertend.
Wenigstens reicht die Nährstoffmenge für die gedrosselte Formulierung. "Damit die Aussage genutzt werden darf, müssen Mindestmengen enthalten sein, festgelegt durch EU-Verordnung. Laut Nährwerttabelle sind in dem Eistee genau die Mengen enthalten", sagt Clausen.
Produkte, die durch Zusätze glänzen sollen, eignen sich aber nicht zum essenziellen Bestandteil für Nahrungspläne. Wenn sie also mit Zink, Biotin und Vitaminen beworben werden, ist ein zusätzlicher Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise sogar vorgeschrieben. Lebensmittel wie die Eistees, aber auch der Rotbäckchensaft oder Energie-Riegel können diese nicht ersetzen.
"Sie liefern immer nur eine punktuelle Versorgung, die selten wirklich sinnvoll ist."
Eistee mit einer Ladung Zucker
Clausen ergänzt, dass Anreicherungen mit Nährstoffen wie Zink und Biotin eher nach Marketingaspekten erfolgen, nicht nach tatsächlichen Bedürfnissen. Schwierig ist auch, dass es zwar genaue Regelungen für die Kennzeichnung von Lebensmitteln gibt, diese aber Nährwertprofile außer Acht lassen.
"Diese würden nämlich regeln, dass Produkte, die viel Salz, Zucker oder Fett enthalten, keine solchen Werbeaussagen tragen dürfen", sagt Clausen. Bekanntermaßen sind die drei unter bestimmten Bedingungen nicht unbedingt förderlich für ein "normales" Hautbild.
Shirins Eistee ist zwar weitgehend salz- und fettfrei, dafür enthält er aber eine ordentliche Ladung Zucker. 7,7 Gramm sind es auf 100 Milliliter. Zum Vergleich: Bei Lipton sind es je nach Sorte bis zu 4,5 Gramm, bei Pfanner bis zu sechs Gramm. Nicht nur namentlich ist Dirtea also keine gute Clean-Eating-Ergänzung.
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