Die Gen Z kommt aktuell nicht gut weg: Trotz fehlender empirischer Nachweise hält sich der Mythos vom Generationenkonflikt wacker: Die jungen Leute, geboren zwischen 1995 und 2009, seien faul, dumm und hätten andere Werte als beispielsweise die Boomer.
Statt einer steilen Karriere stehen für die Gen Z Freunde und Familie an oberster Stelle. Sie hinterfragen, welche Zeit und welchen Raum ihre Arbeit einnehmen sollte – und setzen sich lautstark für eine bessere Work-Life-Balance ein.
Doch nicht nur das. Eine kürzlich von Intuit Credit Karma durchgeführte Studie zeigt: Die Gen Z legt nicht nur viel Wert auf Freizeit, sondern auch auf Reichtum.
Wie das US-amerikanische Magazin "Newsweek" berichtete, hätten 44 Prozent der Befragten der Generation Z, aber auch 46 Prozent der Millennials (Jahrgänge 1981 bis 1995) den großen Wunsch, reich zu sein. Bei der gesamten US-Bevölkerung betrage dieser Anteil lediglich 27 Prozent.
Eine mögliche Ursache für den Wunsch nach Reichtum? Wie die Teilnehmenden selbst angaben, könnte das Phänomen mit der sogenannten Geld-Dysmorphie zusammenhängen. Dabei handelt es sich um das Gefühl finanzieller Unsicherheit, ungeachtet der realen finanziellen Situation.
Courtney Alev von Credit Karma erklärte gegenüber "Newsweek":
Aber auch die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die Gen Z und die Millennials ausgesetzt sehen, könnten Grund für den Wunsch nach Reichtum sein.
Laut der Finanztherapeutin und Gründerin von Mind Money Balance, Lindsay Bryan-Podvin, könnten auch die Preise für Immobilien, hohe Schulden durch das Studium oder steigende Kosten für die Kinderbetreuung ein Grund für die Unsicherheit sein. Bryan-Podvin erklärte gegenüber "Newsweek": "Die Faszination der Generation Z und der Millennials für Reichtum liegt vielleicht auch darin begründet, dass selbst ein Lebensstil der Mittelklasse unerreichbar scheint."
Ähnlich sieht die Lage auch in Deutschland aus, wie die Deloitte-Studie 2023 offenbarte: Sowohl die Millennials als auch die Gen Z gab darin an, sich große Sorgen über den Klimawandel, Arbeitslosigkeit und ihre finanzielle Zukunft zu machen. So gaben über 60 Prozent beider Generationen an zu glauben, dass ein Hauskauf schwerer oder unmöglich sei.
Social Media trage ebenfalls dazu bei: "Immerzu ein vibrierendes, klingelndes Gerät in der Tasche zu haben, das einen jedes Mal benachrichtigt, wenn jemand, der reicher ist als man selbst, Bilder von seinem Privatjet, seiner Uhr oder Handtasche postet, verstärkt diese Gefühle nur noch", sagte auch der zertifizierte Finanzplaner JP Geisbauer gegenüber "Newsweek".
Auch wenn Social Media die Gefühle von Geld-Dysmorphie verstärken würden, seien auch frühere Generationen nicht von solchen Gedanken der Unzulänglichkeit verschont gewesen, meint der Experte.