Die Deutschen lieben ihren Orangensaft, sehr sogar. Pro Kopf zogen sie im vergangenen Jahr 6,8 Liter weg. Das entspricht nach aktueller Preislage einem kleinen Vermögen. Schlechte Ernten und Lieferengpässe trieben die Produktionskosten, teils folgten Aufschläge von mehr als 60 Prozent.
Für viele bedeutet das Verzicht. Schade eigentlich, wenngleich eine Zuckerbombe, enthält O-Saft auch eine ordentliche Menge Vitamin C und pflanzliche Sekundärstoffe. Insofern gibt es jetzt gute Nachrichten für Saft-Connaisseure.
Aldi, Norma und Lidl bilden das Trio Infernale gegen die Saftpreis-Explosion. Verschiedene Saftprodukte kosten dort zehn bis 20 Cent weniger pro Packung, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Damit reagieren sie laut eigenen Angaben auf die zuletzt gefallenen Rohstoffpreise.
Statt bisher 2,39 Euro pro Liter kostet der 100-prozentige Orangensaft bei allen drei Discountern 2,19 Euro. Das gilt für alle Eigenmarken. Aldi und Norma gehen auch bei den Bio-Marken einen kleinen Schritt nach unten, von 2,75 Euro auf 2,65 Euro.
Die (leider deutlich weniger nahrhaften) Nektare und Fruchtsaftgetränke sind wieder 20 Cent günstiger. Eine 1,5-Liter-Packung Nektar kostet nun 1,99 Euro statt 2,19 Euro. Parallel dazu senkten alle drei Discounter die Preise für Eistee und Apfelsaft.
Letzterer kostet etwa in der naturtrüben Variante (1 Liter) 1,39 Euro, was einem Minus von zehn Cent entspricht; und in der klaren Variante (1,5 Liter) 1,59 Euro, was sogar einem Minus von 20 Cent entspricht.
In vielen Läden ist der Orangensaft erstmal weiterhin teurer als noch vor ein paar Jahren. Ob sich das demnächst ändert, und sie vielleicht, getrieben vom Wettbewerb, ebenfalls ihre Preise drücken, ist offen.
Fakt ist, dass die letzte Ernte in Brasilien, dem wichtigsten Orangensaft-Produzenten weltweit, im Vergleich zu 2023 stark zurückgegangen ist. Wie "falstaff" berichtet, sorgt das für eine Produktion, welche kaum ausreicht, um die Nachfrage zu decken. Nicht unbedingt rosige Aussichten, zumal Klimaveränderungen perspektivisch weiterhin auf die Ernten drücken dürften.