Allein die Vorstellung lässt einen kalten Schauer über den Rücken laufen: Lebensmittelschädlinge in der eigenen Küche. Trotz jeglicher Vorkehrung und ständigem Putzen kann es leider passieren, dass unbeliebte Käfer bei uns einziehen.
Wieso der Frühling die perfekte Jahreszeit ist, um die Vorräte auf Schädlinge zu checken und wie wir ihnen vorbeugen können, hat sich watson ganz genau angeschaut.
Vorratsschädlinge – klingt nicht lecker, ist es auch nicht. Diese kleinen Mitbewohner machen sich gern an unseren Lebensmitteln zu schaffen, vor allem wenn's trocken, warm und gemütlich im Vorratsschrank ist.
Käfer, wie der Reismehl- oder Kornkäfer, lieben Mehl und Getreide, während sich Motten, wie die Dörrobstmotte, gern durch Nüsse, Müsli oder Trockenfrüchte fressen. Auch Ameisen, Milben oder Schaben können auftauchen – und in schlimmeren Fällen sogar Mäuse oder Ratten. Ob Gespinste in der Müslipackung, kleine Käfer im Mehl oder seltsame Krümel im Regal: Wer sowas entdeckt, hat wahrscheinlich ungebetene Gäste.
So winzig sie auch sind – Vorratsmilben können ganz schön eklig sein. Vor allem in warmen, feuchten Vorräten fühlen sie sich pudelwohl und machen sich über Mehl, Getreide oder Tierfutter her. Dabei hinterlassen sie nicht nur Krümel und einen muffigen Geruch, sondern können auch Allergien auslösen – etwa durch feine Rückstände, die in die Luft geraten.
Zwar übertragen sie keine Krankheiten, trotzdem sollen sie nicht dauerhaft in der Küche einziehen. Deshalb: Wer merkwürdige Rückstände oder Gerüche bemerkt, sollte die Vorräte besser entsorgen und den Schrank gründlich reinigen.
Die meisten Vorratsschädlinge sind klein, aber sie hinterlassen sichtbare Spuren. Typisch sind zum Beispiel feine Fäden in Müslipackungen, kleine Krümel oder Fraßspuren an Verpackungen, winzige Käfer im Mehl oder ein seltsamer Geruch in eigentlich trockenen Lebensmitteln.
Auch Ameisenstraßen, Silberfischchen in Ritzen oder krabbelnde Schaben in dunklen Ecken sind klare Hinweise. Und wenn dir beim Öffnen eines Vorrats plötzlich etwas entgegenflattert – keine Panik, das war wahrscheinlich „nur“ eine Dörrobstmotte. Wichtig ist: Wer regelmäßig kontrolliert, entdeckt ungebetene Gäste oft rechtzeitig.
Beim Frühjahrsputz werden Vorratsschränke ausgeräumt, alte Lebensmittel aussortiert und Ecken gereinigt, die sonst gerne übersehen werden. Sophie Scharrer, Schädlingsexpertin bei SchädlingsHero, erklärt: „Viele Menschen lagern Backzutaten, Getreideprodukte oder Trockenobst über Monate hinweg in ihren Vorratsschränken. Gerade im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen, erwachen auch Schädlinge zum Leben und vermehren sich rasant.“
Wer jetzt gründlich sauber macht, dicht schließende Vorratsbehälter verwendet und abgelaufene Produkte entsorgt, sorgt für hygienische Verhältnisse und macht es Schädlingen richtig schwer, sich einzunisten.
Am besten ist es natürlich, wenn Schädlinge gar nicht erst einziehen – und dafür kann man mit ein paar einfachen Tricks vorbeugen. Vorräte am besten in gut schließende Glas- oder Kunststoffbehälter umfüllen, denn Pappe oder Plastikverpackungen sind für viele Tierchen kein Hindernis.
Regelmäßig durch die Vorräte schauen, Mindesthaltbarkeitsdaten checken und Reste nicht ewig aufbewahren – vor allem nicht offen. Wichtig ist auch: Krümel und Mehlstaub immer gründlich wegwischen, besonders in Ecken und Ritzen, wo sich gern etwas sammelt. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann Lavendelsäckchen in den Schrank legen – die riechen nicht nur gut, sondern halten viele Schädlinge fern.
Zuerst solltest du alle befallenen Lebensmittel aussortieren und direkt in die Mülltonne draußen (nicht in den Küchenmüll!) werfen. Danach den ganzen Vorratsschrank gründlich ausräumen und mit Essigwasser oder milder Seifenlösung reinigen – auch in Ritzen, Ecken und hinter Regalbrettern. Alles gut trocknen lassen, bevor du wieder einräumst.
Noch ein Tipp: Ungeöffnete Packungen mindestens 48 Stunden einfrieren, um eventuell vorhandene Eier oder Larven abzutöten. Danach die Vorräte nur in gut verschließbaren Behältern lagern. Wenn der Befall sehr stark ist oder immer wiederkommt, kann auch professionelle Hilfe sinnvoll sein – vor allem bei Schaben oder Mäusen.
Wenn du Vorratsschädlinge entdeckst, musst du nicht gleich die halbe Küche entsorgen – aber konsequent solltest du schon sein. Lebensmittel, in denen sich eindeutig Käfer, Larven oder weiße Fäden befinden, solltest du auf jeden Fall wegwerfen. Auch offene oder beschädigte Packungen, die danebenlagen, sind meist betroffen – besser kein Risiko eingehen.
Ungeöffnete Produkte in stabilen Verpackungen, wie Glas oder Dosen, kannst du oft behalten, zur Sicherheit aber gründlich kontrollieren oder sogar für ein paar Tage einfrieren – das tötet eventuell vorhandene Eier oder Larven ab. Nach dem Ausmisten gründlich reinigen, bevor neue Vorräte eingeräumt werden. Grundsätzlich gilt: Lieber ein paar Produkte mehr aussortieren als die lästigen Krabbler nicht loswerden zu können.
Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und regelmäßiger Kontrolle kannst du die ungewünschten Untermieter rechtzeitig vertreiben. Wenn’s doch mal passiert, heißt es: Ausmisten, gründlich putzen und vorbeugen – so bleibt deine Küche schädlingsfrei und deine Vorräte sicher.