Wer genügend Apps auf seinem Handy hat, bekommt am Tag wohl an die hundert Push-Benachrichtigungen. Erst die Verlinkung im letzten Urlaubs-Reel der besten Freundin auf Instagram, dann die Ankündigung eines Termins für Neuwahlen über die Nachrichten-App des Vertrauens und dann auch noch die Erinnerung an den Arzttermin morgen per Mail: Mitunter wollen die Mitteilungen gar kein Ende nehmen.
Manchmal wächst einem dieses Smartphone-Chaos auch derart über den Kopf, dass man glatt etwas übersieht und etwa die Whatsapp-Nachricht von Oma doch erst drei Tage später beantwortet. Dass man manchmal einfach den Überblick verliert, nutzen nun offenbar auch Betrüger:innen aus.
Die Sparkasse warnt auf ihrer Website aktuell nämlich vor kursierenden SMS, die vorgeben, von der Bank selbst zu stammen. Darin werden Kund:innen aufgefordert, einem angegebenen Link zu folgen.
Als Vorwand nutzen die Cyberkriminellen wie so häufig die Notwendigkeit, persönliche Daten im Profil des Online-Bankings zu aktualisieren. Dafür wird eine Frist genannt, die beigefügte Seite zu öffnen.
Wie gewohnt rät das Notfallteam der Bank allerdings davon ab, dem Link zu folgen und hier etwa persönliche Daten anzugeben. "Diese könnten von Betrügern für betrügerische Telefonanrufe im Namen der Sparkasse genutzt werden", stellen die Expert:innen klar.
Denn das Problem ist bei der aktuellen Phishing-Warnung, dass die Betrüger:innen nicht nur auf die persönlichen Daten der Kund:innen an sich aus sind, sondern auch auf die wiederholte Kontaktaufnahme abzielen.
Bei einem anschließenden Telefonat könnte den Verbraucher:innen laut der Sparkasse dann glaubhaft gemacht werden, dass sie ein weiteres Gerät authentifizieren müssten. Über diese Freigabe könnten die Betrüger:innen dann Zugriff auf das Konto erhalten und Überweisungen im Namen der Verbraucher:innen tätigen.
Da derlei Anrufe mittlerweile häufig KI-gesteuert sind, lassen sie sich durch einfache Rückfragen entlarven. Auch die Echtheit der genannten SMS lässt sich insofern überprüfen, als man derlei Authentifizierungsnachrichten in der Regel nur nach eigener Anforderung oder nach Kontakt mit dem offiziellen Kundenservice erhält.
Ob alle persönlichen Daten hinterlegt sind, lässt sich ebenfalls innerhalb weniger Sekunden im Online-Account gegenchecken. Im Zweifelsfall erhält man von der Sparkasse auch im Jahr 2024 eher einen Brief für derlei Angelegenheiten.
Für den Fall, dass Verbraucher:innen dem Betrug bereits auf den Leim gegangen sind, sollten sie sich jedoch wiederum dringend bei der Sparkasse melden. In einem solchen Fall müsste der Account vorübergehend deaktiviert und die eigene Bankkarte gesperrt werden.