Es gibt Alltagsfragen, die in nervenaufreibende Grundsatzdiskussionen ausarten können. Nutella mit oder ohne Butter? Erst Milch, dann Cornflakes oder andersrum? Kaffee der Tee? Manche Freundschaften sind zerbrochen, Familienfehden entstanden, sogar Rotstifte preschten über Testamente. Und das alles nur wegen einer vermeintlich falschen Präferenz.
Da spielt auch die Frage nach Pfirsich- oder Zitroneneistee rein. Gerade im Sommer ein Dealbreaker für Beziehungen. Zumindest Lipton könnte das Problem lösen. Der Eistee-Hersteller (und Kiffer-Liebling) hat angekündigt, eine Sorte einzustellen. Naja, nicht wirklich.
Auf Instagram schrieb das Unternehmen, es wolle den legendären, mal gehassten, mal geliebten Pfirsich-Eistee abschaffen. Die Amsterdamer Luft dürfte nach dieser Hiobsbotschaft salzig schmecken, bei all den Tränen, die geflossen sind.
Ein Bild der Eistee-Dose mitsamt Engelsflügeln und Kondolenz-Text entpuppt sich als richtiger Trauer- oder eben Freudentreiber. "Wir wissen, dass es weh tut (tut uns leid, wenn wir Ihnen Ihr Lieblingsgetränk zum Entspannen am Nachmittag verdorben haben)", heißt es in dem Beitrag.
Er macht aber auch Mut: "Aber keine Sorge, der Rest deiner Lieblinge ist noch da, um dich frisch zu halten. Und wer weiß? Vielleicht feiert Peach eines Tages ein legendäres Comeback."
Angeblich gibt es eine Anpassungsphase. Findige Leser:innen könnten an eine neue Rezeptur denken. Doch die meisten spekulieren nicht, sondern sind erschüttert. In den Kommentaren reicht es von Empörung: "Der Pfirsich-Eistee war der Grund, warum Sie bezahlt werden", bis zur Verzweiflung: "Mein Leben ist ruiniert".
Bevor du dir einen Grabstein zurechtmetzt, können wir Entwarnung geben: Der Eistee bleibt. Lipton hat sich einen PR-Stunt geleistet, wie dieser Instagram-Beitrag zeigt. Und der hat gefruchtet, immerhin ist dieser Text hier dazu entstanden.
Lipton bekommt mehr Käufer:innen, ein Redakteur hatte etwas Beschäftigung und die Empörung dürfte die Social-Media-ermüdeten Geister wieder ein bisschen belebt haben. Außerdem gab es einen kleinen Vorgeschmack auf die bald anstehenden April-Scherze. Wer sich an ihnen stören sollte, kann sich mit Gedanken an überreizte Marketingmenschen ein wenig Genugtuung verschaffen.