Verbraucherzentrale: Silica-Beutel nicht zum Schimmelschutz bei Käse geeignet
Auch wenn einige wahrscheinlich den Namen nicht parat haben: Einen Silica-Beutel hatten die meisten Menschen wahrscheinlich schon mal in der Hand. Das enthaltene Silica-Gel, kleine Kügelchen aus Siliciumdioxid, nimmt Feuchtigkeit auf und soll so empfindliche Produkte vor Schimmel, Korrosion und muffigen Gerüchen schützen.
Praktisch: Wenn man die Beutel im Ofen bei etwa 80 Grad Celsius trocknet, geben sie die gespeicherte Feuchtigkeit wieder ab und sind erneut einsatzbereit. Oft findet man sie in Schuhkartons, Verpackungen von Elektrogeräten oder Kamerataschen. Aktuell kursiert auf Social Media aber ein Tipp, der besagt, dass sie auch anderweitig einsetzbar seien.
Silica-Beutel im Kühlschrank sind ein Gesundheitsrisiko
Manche Menschen legen die kleinen Beutelchen anscheinend in den Kühlschrank zu ihrem Käse. Sie erhoffen sich, dass Gouda, Camembert und Manchego so nicht mehr schimmeln. Laut der Verbraucherzentrale ist das aber keine gute Idee. Denn: Anders als elektronische Geräte enthält Käse Wasser und das hat durchaus seinen Sinn.
Wenn dem Käse nämlich jegliche Feuchtigkeit entzogen wird, wirkt sich das negativ auf die Qualität aus. Das Lebensmittel trocknet aus, die Rinde wird schnell hart oder spröde und dadurch kann sich auch der Geschmack verändern.
Zusätzlich sollte man auch den Sicherheitshinweis "Do not eat" ernst nehmen, der auf den Beuteln vermerkt ist. In der Regel ist Silica-Gel nicht giftig, aber Kleinkinder könnten daran beispielsweise ersticken.
Zudem gibt es Beutel, die gefärbte Kügelchen mit gesundheitsschädlichen Farbstoffen enthalten. Blaues Kieselgel, wie Silica-Gel auch genannt wird, bestehe etwa aus Kobaltsalz, was als krebserzeugend eingestuft werde, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Gerade in Haushalten mit Kindern oder demenzkranken Personen könnte ein Silica-Beutel also ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen.
Käse-Aufbewahrung: Diese Tipps sollte man beachten
Wer trotzdem nach Lösungen sucht, um nicht immer wieder verschimmelten Käse wegwerfen zu müssen, kann laut Verbraucherzentrale folgende Tipps beachten: Zur Aufbewahrung eignen sich am besten Käsedosen oder Käseglocken; eine komplett luftdichte Verpackung sei hingegen kontraproduktiv.
Empfehlenswert sei außerdem, das Lebensmittel möglichst selten zu berühren und dann auch nur mit sauberen Händen. So kann man vermeiden, dass Bakterien oder Schimmelsporen auf die Käseoberfläche gelangen.
Von speziellem Käsepapier rät die Verbraucherzentrale hingegen ab: "Es könnte mit sogenannten Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, abgekürzt PFAS, behandelt worden sein, um es fettabweisend zu machen".
Stattdessen könne man sich beim Einkauf an der Theke, den Käse direkt in eine mitgebrachte Dose packen lassen. Das sorgt nicht nur für eine längere Haltbarkeit, sondern ist auch umweltfreundlicher. Und die Silica-Beutel können weiter im Schuhkarton bleiben und die feinen Lederstiefel vor Feuchtigkeit und Muff schützen.
